Herne. . Die Herner Frauenwoche feiert „Silberjubiläum“. Sie findet vom 3. bis 18. März zum 25. Mal statt. Das Motto diesmal: „Frauen-Stimmen“.
Für die Gleichstellungsstelle ist 2018 ein besonderes Jahr: Vor 100 Jahren durften die Frauen in Deutschland das erste Mal wählen, vor 25 Jahren fand die erste Frauenwoche in Herne statt. Mit dem Motto „Frauen-Stimmen“ spielt die diesjährige Frauenwoche (3. bis 18. März) auf das historische Ereignis an und bringt zugleich zum Ausdruck, was für die Gleichstellungsbeauftragte Sabine Schirmer-Klug über die Jahre immer Absicht gewesen ist: Frauen zu ermuntern, „ihre Stimme zu erheben, um ihre Wünsche durchzusetzen.“
Geschichte der Suffragetten als Roman
Frühe Vorläuferinnen der Feministinnen von heute waren bekanntlich die englischen Frauenrechtlerinnen. Die Autorin Katharina Müller hat dieses Kapitel der Geschichte der Frauenbewegung in ihrem Roman „Rosie und die Suffragetten“ einfließen lassen. Sie liest daraus am Dienstag, 6. März, in der Stadtbibliothek.
Für Sabine Schirmer ist das einer der Höhepunkte der Frauenwoche, ebenso wie die Veranstaltung am 8. März im Rathaus. Werden Frauen in der Berufswelt nach ihrer Leistung beurteilt oder nach Geschlechter-Stereotypen? Dieser Frage stellt sich dort um 10 Uhr Andrea Jochmann-Döll. Sie zeigt Wege zu mehr Chancengleichheit auf. Zu diesem Vortrag seien auch gezielt Frauen aus Betrieben eingeladen worden.
Veranstaltungen wollen Frauen stärken
59 Veranstaltungen sind geplant, und viele zielten darauf „Frauen zu stärken“, so die Gleichstellungsbeauftragte, die mit ihrer Kollegin Cordelia Neige das Programm zusammengestellt hat. Sei es durch Stimmbildung (8. März) oder durch „Schlagfertigkeitstraining“ (14. März). Vor der Gefährdung durch k.o.-Tropfen warnt der Weiße Ring mit einem Vortrag am 12. März. Ein Thema, das oft verdrängt werde, sei „Wohlstand im Alter“ (9. März). Hier auf die Versorgung durch den Partner zu bauen, führe „schnell in finanzielle Bedrängnis“, heißt es im Programmheft. Kulturelle Schwerpunkte setzen das Duo Aciano (16. März) im Literaturhaus und Carmela de Feo alias La Signora bei Flottmann (7. März).
Die Themen bleiben die gleichen
„Die Themen bleiben die gleichen“, sagt Sabine Schirmer beim Blick zurück auf 25 Jahre Frauenwoche. Das betreffe die Situation der Frauen in Afghanistan, denen sich in den frühen 90er-Jahren schon eine Ausstellung widmete, genauso wie die Forderung nach „gleichem Lohn für gleiche Arbeit“. Auch von dem durch die „Me too“-Debatte aktuell gewordenen Thema sexuelle Belästigung wisse man seit Jahren: „ein Tabubereich mit hoher Dunkelziffer“, dessen Offenlegung positiv sei. Ähnlich tabuisiert sei vor Jahren noch die häusliche Gewalt gewesen. Die Widerstände gegen Einrichtung eines Runden Tisches gegen häusliche Gewalt seien groß gewesen. „Heute wissen wir um das Ausmaß.“
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Die Frauenwoche wird am Samstag, 3. März, 11 Uhr im Kulturzentrum eröffnet. 49 Infostände sind aufgebaut, außerdem gibt es Workshops und mehr. Um 13.30 Uhr tritt Lioba Albus auf.
Unter dem Titel „Frauenstimmen“ plant die Linke eine Ausstellung in Wort, Bild und Ton. Eröffnung ist am Freitag, 9. März, 18 Uhr an der Hauptstraße 181.