Herne. . Die Stadt zieht das Bürgeramt in Herne-Mitte frei. Die Decken in dem Gebäude entsprechen nicht mehr den Anforderungen. Gefahr besteht wohl nicht.

  • Das Bürgeramt in Herne-Mitte muss freigezogen und renoviert werden
  • Mehrere städtische Bereiche ziehen deshalb in den kommenden Wochen um
  • Auf die Stadt kommen Kosten von mindestens fünf Millionen Euro zu

Die Stadt will das Bürgeramt am Friedrich-Ebert-Platz in Herne-Mitte zügig freiziehen und renovieren. Die Tragfähigkeit der Decken in dem Gebäude, teilte Stadtdirektor Hans Werner Klee am Montag mit, entspreche nicht mehr den Anforderungen. Zugleich betont er: „Es besteht zu keinem Zeitpunkt Gefahr für Leib und Leben der Mitarbeiter.“

Ein verblasster Schriftzug an der Freiligrathstraße zeigt, wer einst in dem Backsteinbau von 1930 residierte: „Städtische Sparkasse“. Als das Kreditinstitut 1969 in ihren Neubau gegenüber an den Berliner Platz umzog, übernahm die Stadt das Gebäude komplett. Über eine Freitreppe gelangen Besucher ins Bürgeramt, und hinter dem Eingang, wo früher die Schalterhalle war, kann man heute etwa Personalausweise beantragen. Auffällig: Überall wurden jetzt Stützen aufgestellt, um die Decke zu sichern. Das sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, sagt der Stadtdirektor.

Es bestehe kein Grund zur Eile: Der Umzug könne in Ruhe angegangen und sauber abgewickelt werden. Vermutlich in sechs bis acht Wochen sollen die Mitarbeiter des Bürgerlokals in andere Räume ziehen und dort – als Zwischenlösung – den Bürgern den gewohnten Service bieten. Wo die neue Anlaufstelle sein wird, will die Stadt mit Verweis auf laufende Vertragsverhandlungen noch nicht sagen. Nur so viel: „Sie bleibt in der Innenstadt“, sagt OB Frank Dudda.

Tiefbau zieht nach Röhlinghausen

Auch in den oberen Etagen müssen die Mitarbeiter weichen. Betroffen sei neben den Bürgerdiensten auch der Fachbereich Tiefbau mit rund 60 Mitarbeitern. Er soll in gut drei Wochen zunächst nach Röhlinghausen in ein Bürogebäude an die Edmund-Weber-Straße 206 umziehen und später im künftigen Technischen Rathaus in Wanne unterkommen (siehe Bericht unten).

Ein neues Domizil erhält auch Dezernent Frank Burbulla, unter anderem Chef von Feuerwehr und Bürgerdiensten. Er sitzt mit seinen Mitarbeitern im Zimmer des früheren Sparkassen-Direktors. Sein künftiges Domizil ist gleich nebenan, im angrenzenden Verwaltungsgebäude an der Freiligrathstraße, in dem auch die Verbraucherzentrale untergebracht ist.

Die Stadt plant für die Renovierung fünf Millionen Euro ein, die nach Auskunft von Klee gefördert werden. Ob das Geld ausreicht, sei unklar. Es sei aber möglich, dass noch weitere „Baustellen“ sichtbar würden, sobald man ans Werk gehe. Einen Termin für das geplante Ende der Renovierungsarbeiten nannte die Stadt erst mal nicht.