In Herne sollen mehrere Schulen umziehen, fusionieren oder aufgegeben werden. Hier ein Überblick.
- Stadtverwaltung schlägt der Politik den Umbau der Herner Schullandschaft vor
- Mehrere Schulen sollen umziehen, aufgegeben oder zusammengelegt werden
- Der Rat entscheidet im Oktober
Knapp ein Jahr lang hat die Stadtverwaltung am Umbau der Herner Schullandschaft gefeilt, hat dabei mit Vertretern von Schulen und Parteien gesprochen. Nun stellt sie der Politik ihr Paket zur Diskussion vor. Der Inhalt: Schulen sollen umziehen, aufgegeben oder zusammengelegt werden. Wichtig: „Es sollen keine Kapazitäten abgebaut, sondern die vorhandenen gesichert werden“, betonte am Donnerstag im Schulausschuss der Leiter des städtischen Fachbereichs Schule und Weiterbildung, Klaus Hartmann. Hier sind die Maßnahmen im Einzelnen.
Hans-Tilkowski-Hauptschule
Die Hans-Tilkowski-Hauptschule in Herne-Mitte – die letzte Hauptschule in der Stadt, die noch Schüler aufnimmt – zieht zu Beginn des Schuljahrs 2017/2018 ins Gebäude der dann aufgelösten Melanchthon-Hauptschule an der Edmund-Weber-Straße in Eickel. Angesichts der guten Bausubstanz und der guten Ausstattung mit Turnhalle und Lehrschwimmbecken will die Stadt das Gebäude als Schulstandort für die Tilkowski-Schule erhalten. Statt drei sollen dort künftig zwei Züge aufgenommen werden. Zurzeit werden an der Edmund-Weber-Straße der zehnte Jahrgang der aufgelösten Gustav-Adolf-Schule und die Jahrgänge neun und zehn der Melanchthon-Schule unterrichtet.
Hauptschule Hölkeskampring
Die Hauptschule Hölkeskampring im Schulzentrum Herne-Süd wird zum Ende des kommenden Schuljahrs aufgelöst. Die noch vorhandenen Klassen der Jahrgangsstufe zehn werden dann ab dem Schuljahr 2018/2019 in der Hans-Tilkowski-Hauptschule am neuen Standort Eickel unterrichtet.
GS Berliner Platz/Schulstraße
Die Grundschule Berliner Platz und die Grundschule Schulstraße, beide in Herne-Mitte, werden ab kommendem Schuljahr zusammengeführt. In einem Grundschulverbund wird die Grundschule Berliner Platz dabei als Hauptstandort geführt, beide Standorte sind zweizügig. Zu Beginn des Schuljahrs 2018/2019 wird die Grundschule dann auch räumlich zusammengeführt: im Schulgebäude an der Neustraße 16, der ehemaligen Hans-Tilkowski-Schule. Der Grundschulverbund wird aufgelöst, die neue Grundschule, dann vierzügig, erhält den Namen „Grundschule an der Neustraße“. Die Gebäude an den jetzigen Schulstandorten, so begründet die Stadt diesen Vorschlag, seien marode, am Berliner Platz sei zudem kein Sport möglich. Das Gebäude der Tilkowski-Schule sei dagegen im Zuge des Ganztagsausbaus mit erheblichem Aufwand saniert worden.
GS Krüss/Flottmannstraße
Am Standort des Schulzentrums Herne-Süd wird zum Beginn des Schuljahrs 2017/2018 eine neue städtische Gemeinschaftsgrundschule errichtet – und zwar durch Zusammenlegung der Grundschulen an der Flottmannstraße und der James-Krüss-Schule. Die neue, dann vierzügige Schule erhält den Namen „Grundschule an der Jean-Vogel-Straße“. Das Schulzentrum Herne-Süd, so argumentiert die Stadt, biete eine hervorragende Infrastruktur mit Sport- und Schwimmeinrichtungen, die Grundschule James Krüss dagegen verfüge über keine eigenen Sporteinrichtungen, Räume für den Ganztag seien zudem begrenzt, außerdem wäre eine Generalsanierung notwendig. An diesem Standort plant die Stadt nach Aussage von Schulamtsleiter Hartmann umfangreiche Umbauarbeiten.
Die bislang kritische Elternschaft der James-Krüss-Schule, so berichtete Elternvertreter Andreas Bollmann im Schulausschuss, habe sich nach vielen Gesprächen, unter anderem mit OB Dudda, mit der Zusammenlegung arrangiert. Dennoch gebe es Bedenken, dass zu wenig Platz an der Jean-Vogel-Straße für Eltern sei, die ihre Kinder mit dem Wagen zur Schule bringen wollten, außerdem schlagen sie vor, frisches Essen anzubieten. Die Stadt will beides prüfen.