Heiligenhaus. . Dr. Jan Heinisch führte ein persönliches Gespräch mit den drei Abiturienten des Kant-Gymnasiums, die wegen Alkoholkonsums auf dem Schulgelände nicht an dem Abi-Ball teilnehmen dürfen. Der Bürgermeister hofft nun auf eine baldige „gemeinsame Lösung“ für alle Beteiligten.

Nachdem vergangene Woche drei Abiturienten vom Kant-Gymnasium (IKG) wegen Alkoholkonsums auf dem Schulgelände mit Hausverboten belegt worden waren, könnte nun Bewegung in die Angelegenheit kommen: Am Freitag führte Bürgermeister Dr. Jan Heinisch ein persönliches Gespräch mit den Schülern und ist zuversichtlich, dass schon in der kommenden Woche eine Lösung gefunden werden kann.

Zu dem Kontakt mit den Abiturienten sei es am Sonntag bei dem Frühlingsfest in der Stadt gekommen. „Dort sprachen mich die drei Schüler an. Den Sachverhalt kannte ich bereits und habe sie daraufhin zu einem Gespräch eingeladen, damit sie mir ihre Sicht der Dinge schildern“, sagte Heinisch.

Heinisch nahm sich 45 Minuten Zeit für die Abiturienten

Die Unterredung dauerte nach Auskunft des Bürgermeisters rund 45 Minuten. IKG-Schulleiterin Britta Berschick habe daran nicht teilgenommen, doch stehe er mit der Schulleitung in Kontakt, so Heinisch, der ergänzt: „Ich hoffe, dass wir schon bald zu einer gemeinsamen Lösung kommen. In der öffentlichen Diskussion ist bei der Sache auch einiges in die falsche Richtung gelaufen.“ Was genau beim Gespräch mit den Schülern herausgekommen sei, sagte der Bürgermeister aber mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht.

Auch die IKG-Schulleitung wollte die Unterredung zwischen dem Stadtoberhaupt und den Abiturienten wegen des laufenden Abiturs nicht kommentieren. In einem Brief des Lehrerrats, der der WAZ vorliegt, wurden die Hausverbote für die drei Schüler aber gerechtfertigt. Denn: „Die betroffenen Abiturienten haben während der ,Motto-Woche’ provokant, trotz ausdrücklichen Verbots, nicht nur vor dem Schulgelände, sondern auch im Schulgebäude Alkohol getrunken. Sie habe im alkoholisierten Zustand den Unterricht verschiedener Klassen massiv gestört und schulische Dokumente entwendet, in unflätiger Weise beschmiert und unbrauchbar gemacht“, heißt es. Die Konsequenz sei daraufhin ein Hausverbot füe die Betroffenen gewesen, der auch den Abi-Ball einschließt. Lediglich zu den Abitur-Prüfungen dürfen die drei Schüler das Schulgelände betreten.

Mit-Schüler halten Strafe für zu hart, Lehrerrat verteidigt die Entscheidung

In der Motto-Woche hatten die IKG-Abiturienten bereits vorab ihre Reifeprüfung gefeiert. Viele Schüler sprachen sich unter anderem auf einer Facebook-Seite gegen die aus ihrer Sicht zu harte Strafe für „Die 3“ aus. Auch viele der anderen Abiturienten seien nicht mehr nüchtern gewesen.

Laut Schulleitung hätten sich die mit Hausverbot belegten Schüler allerdings bereits früher negativ hervorgetan. „Diese Schüler waren im Verlauf der letzten Schuljahre wiederholt disziplinarisch auffällig geworden, aus diesem Grund war ihnen im Rahmen einer Disziplinarkonferenz im Falle weiterer Vorfälle der Ausschluss von den Abiturfeierlichkeiten schriftlich angedroht worden“, teilte der Lehrerrat in seinem Brief weiter mit.