Hattingen. Gesamtschule greift nach „Spaß“ mit Spielzeugpistole hart durch. Künftige Abiturienten sollen sich positiv darstellen und etwas für die Schule tun.
Die beiden Gesamtschüler, die im Rahmen der Motto-Woche mit einer schwarzen Spielzeug-Waffe an einem Fahrlehrer und seiner einparkenden Fahrschülerin vorbeigefahren sind, müssen nicht nur mit einer Anzeige wegen Bedrohung rechnen (wir berichteten). Sie haben Hausverbot in der Schule in Welper. Nur zur Abiturprüfung dürfen sie noch antreten.
Bei dem Vorfall hört für Schulleiterin Dr. Elke Neumann der Spaß auf. Sie hat ihn der Bezirksregierung in Arnsberg gemeldet. Kündigt an: „Ich greife hart durch.“ Die Auswirkungen werden auch die Mitschüler betreffen. Nächstes Jahr wird es keine Motto-Woche mehr geben. Dass zwei Schüler massiv über die Stränge geschlagen haben, „schadet der Schule sehr. Das muss nicht sein.“ Deshalb werde es harte Konsequenzen für die Betreffenden geben, aber auch Auswirkungen für die künftigen Abiturienten.
„In den Folgejahren werden wir diese letzte Woche anders gestalten“, sagt die Schulleiterin. Sie kündigt „deutlich ansprechendere Alternativoptionen“ an und konstruktive Beiträge zum Wohle der Schule. Junge Leute, die vor dem Abitur stehen, könnten andere Qualitäten beweisen. „Sie haben viel von der Schule bekommen. Da können sie auch einmal etwa Gutes für die Schule tun.“ Künftige Aktionen sollten konstruktiv sein.
Drei Viertel vernünftige Schüler müssten sich aber auch gegen die anderen durchsetzen können, sagt Neumann. Deshalb werden sie und Stellvertreter Jens Mäkelburg „mit allen Jahrgängen sprechen“ und den Vorfall thematisieren. Über die Außenwirkung reden. Künftigen Abiturienten soll nicht der Spaß verdorben werden. Sie sollen ihn aber „in den Freistunden“ haben – in der letzten Woche werde auch wichtiger Unterrichtsstoff wiederholt – und Aktionen sollen einen positiven Eindruck hinterlassen.
In Holthausen sind klare Absprachen getroffen worden, an die sich die Schüler gehalten hätten, sagt Schulleiter Gerd Buschhaus. Deshalb gibt es im Gymnasium im Schulzentrum keinen Grund, die Motto-Woche abzuschaffen. Im Vorjahr hatte es auch hier verkleidete Zuhälter gegeben. „Den Schülern ist nicht immer klar, welche Zeichen sie damit setzen“, sagt Buschhaus. Sie seien erschrocken gewesen über ihre eigene Selbstdarstellung. Angesichts von Amokläufen hätten Spielzeugwaffen am Gymnasium Waldstraße nichts zu suchen. Nicht kontrollieren ließen sich allerdings Aktionen außerhalb des Schulgeländes, sagt die stellvertretende Literin des Gymnasiums, Dr. Cornelia Bering.