Heiligenhaus. Die marode Karl-Heinz-Klein-Halle muss saniert werden. Doch drumherum könnte nach Plänen der Heiligenhauser Verwaltung ein Neubau entstehen.

Die Karl-Heinz-Klein-Halle an der Hülsbecker Straße könnte ein neues Aussehen erhalten: Statt einer reinen – und dringend notwendigen – Sanierung könnte hier ein ganzes Sportzentrum entstehen. Diese Pläne schlägt die Verwaltung der Politik nun vor.

Ganz schön viel Geld (darunter auch Fördermittel) floss in den letzten zehn Jahren vor allem in das marode Dach. Da tropfte es immer wieder durch, dann war es sogar vom Einsturz bedroht. Aktuell besteht die Karl-Heinz-Klein-Halle aus der kleinen Turnhalle (Baujahr 1959), die 1975 um die große Sporthalle sowie weitere Umkleide-, Sanitär- und Nebenflächen erweitert wurde. Sperrungen gab es immer mal wieder, zwischenzeitlich war die kleine Halle auch zur Unterbringung von Flüchtlingen reserviert.

In Heiligenhaus gibt es einen großen Bedarf an weiteren Hallenzeiten

Doch es gibt großen Bedarf an den beiden Sporthallen: Neben den Vereinen, die hier aktiv sind, wird sie auch von der Gesamtschule genutzt. Außerdem könnten die Sportangebote des Clubs hierdurch erweitert werden. Die Verwaltung schlägt nun konkret vor, die Gebäude nicht nur zu sanieren, sondern auch teilweise neu zu bauen, heißt es in der Verwaltungsvorlage: „Der Rat ermächtigt die Verwaltung, die Planung der Sanierung der kleinen und der großen Karl-Heinz-Klein-Halle sowie die weitere Planung für den Neubau einer zusätzlichen Sporthalle voranzutreiben.“

Der Neubau würde östlich der jetzigen kleinen Halle an der Hülsbecker Straße entstehen.
Der Neubau würde östlich der jetzigen kleinen Halle an der Hülsbecker Straße entstehen. © Stadt Heiligenhaus | Stadt Heiligenhaus

Entstehen könnte somit neben den beiden jetzigen Hallen eine weitere Dritte, die östlich der kleinen Halle auf der Wiese gebaut werden würde. „Wir schlagen der Politik zwei Alternativen vor: Die Sanierung samt Neubau, bei der ein ausreichender Hallenbetrieb für den Schul- und Vereinssport zu jeder Zeit gewährleistet und knapp vier Millionen Euro kosten wird, oder die Sanierung der beiden Hallen. Beide Hallen wären dann aber für zwei Jahre nicht nutzbar“, berichtet der Erste Beigeordnete Björn Kerkmann auf Nachfrage dieser Zeitung. Weiter führt er aus, dass eine Miethalle für die Dauer von zwei Jahren für fünf Millionen Euro finanziell nicht darstellbar und im Vergleich zu einem dauerhaften Erweiterungsbau demnach „völlig unwirtschaftlich“ sei.

„Halle würde optische eine Aufwertung erfahren“

Denn saniert werden müssten aufgrund der gleichen Gebäudetechnik eben beide Hallen parallel, „wir können nicht eine Halle nach der anderen schließen“. Die Vorteile des Teilneubaus sieht Kerkmann auch darin, „dass wir hier durch den Neubau einer Mehrfunktionshalle verschiedene Mehrbedarfe abdecken könnten. Die Halle würde optisch eine Aufwertung erfahren und der Neubau ist zudem für uns billiger als das Mietmodell und dazu dann auch dauerhaft verfügbar“. Zudem, heißt es weiter in der Verwaltungsvorlage, bestünde eine Ausweichmöglichkeit für das IKG, wenn künftig die dortige Sporthalle saniert werden müsse.

So sieht die Halle derzeit seitlich betrachtet aus.
So sieht die Halle derzeit seitlich betrachtet aus. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Die energetische Sanierung könnte über die EFRE-Förderung mit bis zu 80 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten gefördert werden. „Deshalb und aus Gründen der Nachhaltigkeit soll der Bestandsbau erhalten bleiben und saniert werden“, so die Verwaltung. Auch die Gesamtschule befürwortet das Projekt: „Eine Multifunktionshalle als eigene Aula würde es der Gesamtschule Heiligenhaus also ermöglichen, eine Vielzahl von Veranstaltungen in einem angemessenen räumlichen Rahmen mit einem angemessenen Organisationsaufwand durchzuführen. Ein solcher Ort ist also für eine Schule dieser Größe nicht nur wünschenswert, er ist notwendig“.

Stadtsportverband, Gesamtschule und Jugendamt begrüßen die Variante

„Der Fachbereich Jugend, hier die Abteilung Jugendpflege, begrüßt die Errichtung einer Sport-/Mehrzweckhalle an der Hülsbeckerstraße“, heißt es auch in einer Stellungnahme und weiter: „Insbesondere die Einrichtung Club kann hiervon profitieren, da bereits jetzt schon einige Sport- und Bewegungsangebote, wie Ballett-Kurse Breakdance oder Tai-Chi-Kurse im Pavillon angeboten werden“. Nicht nur für die Jugend, sondern auch für Ältere seien mehr Bewegungsmöglichkeiten nötig, heißt es in einer weiteren Stellungnahme: „Aus Sicht des Stadtsportverbandes ist die Errichtung einer zusätzlichen Sporthalle dringend erforderlich. Nur so lässt sich der Bedarf an zusätzlichen Hallenzeiten mindern“.

Die Vorberatungen finden sowohl im Immobilienausschuss (Dienstag, 11. Juni, 18 Uhr) als auch im Haupt- und Finanzausschuss (Mittwoch, 26. Juni, 18 Uhr) statt; beschlossen werden soll das Vorhaben der Rat am Mittwoch, 3. Juli (17 Uhr). Zur Kenntnisnahme ist das Sportzentrum auch Thema im Ausschuss für Bildung und Sport (Donnerstag, 13. Juni, alle Sitzungen im großen Sitzungssaal im Rathaus sind öffentlich).