Heiligenhaus. Die kleine Halle der Karl-Heinz-Klein-Halle ist binnen weniger Tage zu einer Notunterkunft umfunktioniert worden. In Ruhe ankommen ist das Ziel.

Binnen weniger Tage hat die Stadt Heiligenhaus eine Notunterkunft für ukrainische Flüchtlinge auf die Beine gestellt: Bezugsfertig ist die kleine Halle der Karl-Heinz-Klein-Halle an der Hülsbecker Straße bereits, doch genutzt werden muss sie vorerst nicht.

In Ruhe ankommen, nach all den Erlebnissen im Krieg und den Strapazen einer Flucht, das habe man hier erreichen wollen, berichtet Sozialdezernent Thomas Langmesser. „Hier kann man erst einmal durchatmen, unser Ziel war es, dass die Menschen sich willkommen fühlen.“ Ganz bewusst habe man sich für die Halle als Standort entschieden, „man ist zentral in der Innenstadt, kommt gut weg, kann auch abends noch was machen.“ Außerdem würden viele Familien mit Kindern flüchten, „wir haben direkt die grüne Wiese vor der Tür, die genutzt werden kann, die Halle ist hell und freundlich.“

Heiligenhauser Gesamtschule stellt Mensa zur Verfügung

Die Betten sind schon bezogen für die ersten Flüchtlinge.
Die Betten sind schon bezogen für die ersten Flüchtlinge. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Gegessen wird dann in der Mensa der Gesamtschule, „der Förderverein hat sich dankbarerweise bereit erklärt, die Versorgung zu übernehmen, drei Mahlzeiten täglich, sieben Tage die Woche“, so Langmesser. Das hätte zudem den Vorteil, dass die Flüchtlinge nicht in ihren Schlafräumen essen müssten. Duschen und Toiletten sind in der Halle natürlich genug vorhanden.

Dass die einzelnen Räume entstanden sind, sei auch der Tischlerei Hetzel zu verdanken, betont Bürgermeister Michael Beck: „Sie haben sich sofort bereit erklärt, für uns die Unterkunft zum Selbstkostenpreis herzustellen, dafür sind wir Ihnen sehr dankbar“, überreichte er Axel Knospe als Dank Gastrogutscheine. Dass sie das machen, sei für das Unternehmen keine wirkliche Frage gewesen, „wir arbeiten oft mit der Stadt zusammen und als die Anfrage kam, war für uns klar, dass wir das machen“, betont Knospe.

DRK hat für das Inventar gesorgt

Das hätten andere Unternehmen, allen voran Messebauer, jedoch nicht so gesehen, berichtet Sascha Glesius vom städtischen Immobilienservice: „Die haben Preise genannt, da mussten wir erstmal schlucken.“ Hetzel habe sich dann sofort an die Arbeit gemacht, „erstmal Baumaterial bestellen, was derzeit ja gar nicht einfach ist, da mussten wir einige Kontakte mobilisieren“, berichtet Knospe. 2,8 Tonnen Spanplatten wurden dann vor Ort passend geschnitten und als Wände eingebaut.

Massiv sind die Räume, bieten Schutz und auch sicher eine gewisse Ruhe. 50 Betten sind derzeit aufgestellt, 90 können es werden, wenn aus den Einzelbetten Etagenbetten werden würden, berichtet Peter Wiemer vom örtlichen DRK – die die Betten nicht nur aufgestellt, sondern auch frisch bezogen haben. Derzeit seien die 140 Flüchtlinge, die in Heiligenhaus angekommen sind, allesamt noch privat untergekommen, „es haben auch viele ihre privaten Wohnräume angeboten, so dass wir das abfangen konnten“, berichtet Beck. Doch die Stadt ist vorbereitet auf den Notfall.