Heiligenhaus. Roter Teppich vor der Heiligenhauser Aula, und das nicht nur für Hugo Egon Balder. Das neue Kulturformat überzeugt. Zweiter Termin steht fest.
Begeisterung auf allen Seiten: Einen fulminanten Auftakt legten die ersten Heiligenhauser Bühnentage von und mit Dorkas Kiefer am Sonntagabend in der Kant-Aula hin. Vor ausverkauftem Haus spielte sie unter anderem mit Hugo Egon Balder das Stück „Aufguss“ von René Heinersdorff, doch neben Theater gab es Musik von Max Buskohl und Lukullisches von Sascha Hauck. Und bald folgt schon die zweite Auflage.
Gerührt nimmt Dorkas Kiefer am Ende die Standing Ovations des Publikums wahr: „Vielen Dank“, betont sie mehrfach gerührt, und direkt am Anfang berichtet sie, dass es ihr und ihrem Mann Sascha Hauck eine große Freude sei, dass sie diese Veranstaltung nun an den Start bringen können, auch dank toller Unterstützung seitens der Stadt Heiligenhaus, allen vorweg Bürgermeister Michael Beck. Da war auch gleich der gesamte Verwaltungsvorstand gekommen, um zu sehen, wie das neue Kulturformat angenommen wird. „Danke an meine neue Heimat. Ich bin noch nie zu Fuß zur Arbeit gegangen und freue mich, den Heiligenhausern endlich zeigen zu können, was ich eigentlich mache“, berichtet sie mit ihrem sympathischen Lächeln, dass die Heljenser in den letzten Jahren lieb gewonnen haben.
Liebe zu Heiligenhaus entdeckt und die Bühnentage ins Leben gerufen
Seit einigen Jahren bereits wohnen die Schauspielerin und der Gastronom mit ihren beiden Kindern in Heiligenhaus. Die Liebe beruht ganz offenbar auf beiden Seiten: „Wir sind so gerne hier in Heiligenhaus, die Menschen sind toll und wir freuen uns, wenn wir die Stadt auch überregional etwas bekannter machen können, denn das hat sie absolut verdient“, betont Sascha Hauck. Und auch die Aula könne sich sehen lassen: „Das ist ein richtig schönes Theater mit großer Bühne“, meint die sicherlich mehr als bühnenerfahrene Schauspielerin; auch dem Ensemble mit Hugo Egon Balder, Madeleine Niesche, René Heinersdorff und Maximilian Claus scheint es hier zu gefallen.
Das Stück aus der Feder Heinersdorffs kommt jedenfalls mehr als gut an beim Publikum. „Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so gelacht habe“, findet Christa Schreven. „Bei dem Wort Spende werde ich jetzt immer lachen müssen“, meint eine Zuschauerin lachend am Ende des Stücks. Grob geht es um Irrungen und Wirrungen verschiedener Liebesbeziehungen und schonungslose Wahrheiten rund um die fruchtbaren Tage einer Frau. So fragt Mary ihren Dieter, woher er ihren Menstruationszyklus kenne. An fruchtbaren Tagen, so Dieter, „strahlst du wie die Dolomiten in der Abendsonne. An den anderen Tagen ist es eher wie das Sauerland im Morgengrauen“.
Konzept kommt gut an bei den Besucherinnen und Besuchern
Die Komödie hat viele schöne Wortspiele, die die Besucher mit Lachern und Szenenapplaus belohnen. „Es war wirklich toll, ein schöner Abend, wir kommen beim nächsten Mal wieder“, findet das Ehepaar Oberholz. Und nicht nur aus Heiligenhaus kommen die Gäste, sondern aus der gesamten Region; „wir kommen aus Velbert, wir waren früher schon immer gerne in der Aula. Und Dorkas Kiefer ist auch sicher ein Zugpferd für einige, heute hier zu sein“, berichtet Doris Hütteroth. Eine Gruppe Ratinger schwärmt von der „immer angenehmen Stimmung bei Heiligenhauser Veranstaltungen, das ist hier einfach wirklich immer besonders und anders als bei uns.“
Viele Zuschauer sind das erste Mal in Heiligenhaus
Düsseldorf, Wuppertal, Essen, Duisburg: Die Liste der Besucherinnen und Besucher aus anderen Städte könnte sicher beliebig fortgeführt werden. Und schon um 16.30 Uhr ist jede Menge los auf dem Schulhof des Kant-Gymnasiums, denn Gastronom Sascha Hauck hat mit seinem Team einiges im Angebot: „Spargelspitzensalat mit Spargel vom Kuhlendahler Hof, frisch geräucherte Wurst mit einer Ananas-Curry-Sauce und Erdbeeren mit Orangenquark, und alles für vier Euro“, kündigt er an. Wein, Bier und Aperol gehen genauso gut über den Tresen, wer die Heiligenhauser Feste kennt, weiß, dieses Konzept kommt gut an. „Wir wollen zeigen, dass Gastronomie und Kultur gut zusammenpassen“, erklärt Hauck, und die Gäste lieben es.
Zukunftsperspektive: Kleines Kulturfestival für Heiligenhaus
Über den roten Teppich geht es dann in die Aula, da ist die Stimmung, trotz kurzer heftiger Regenschauer, schon richtig gut, als Musiker Max Buskohl mit Hotel California und zwei weiteren wundervollen Songs das Publikum auf das kommende Theaterstück einstimmt. „Vielleicht komme ich ja wieder“, kündigt er an, das Publikum scheint nichts dagegen zu haben. Dass aus den Heiligenhauser Bühnentagen tatsächlich mal ein kleines Festival werden könnte, das ist die Hoffnung von Dorkas Kiefer: „Vielleicht über zwei Tage, mit Theater, Lesungen, Musik, das wäre ein Traum“. Der Duisburger Musiker Jupp Götz findet: „Jedes Festival hat mal klein angefangen, und das kommt ja hier super an, der Zuspruch ist gut“.
Im Navi, so René Heinersdorff, ist Heiligenhaus jetzt jedenfalls bekannt, „Hugo Egon Balder und ich kannten es vorher nicht und wären auch fast nach Bayern gefahren.“ Doch er werde sicher gerne wiederkommen, wie auch viele Zuschauer resümieren. Vielleicht schon am Samstag, 12. Oktober: Dann heißt es „Nein zum Geld“ bei der zweiten Auflage der Heiligenhauser Bühnentage. Und ganz sicher mit einem tollen Programm drum herum. Karten gibt es schon jetzt unter neanderticket.de.