Heiligenhaus. Ende März schließt der Supermarkt an der Velberter Straße. Wie ist die Situation dort so kurz vor dem wohl endgültigen Aus?
Nein, reden möchte die Mitarbeiterin bei „Mein Real“ in Heiligenhaus nicht über die Situation. „Beschissen“ gehe es ihr. So viel sagt sie dann doch – und geht wieder ihrer Arbeit in dem Supermarkt an der Velberter Straße nach. Ein Supermarkt, der nur noch an rund 60 Tagen geöffnet sein wird.
Ein Wunder hat es in den letzten Tagen – anders als in Düsseldorf-Heerdt, wo ein „Mein Real“ in letzter Sekunde doch noch von Rewe übernommen wird – offenbar nicht gegeben. „Der Markt in Heiligenhaus gehört zu den Märkten, die wir Ende März 2024 schließen“, teilt das Unternehmen auf WAZ-Anfrage mit. Es hat sich also nichts geändert.
Supermarkt war lange die erste Einkaufs-Adresse für viele Heiligenhauser
Anders als in Wülfrath, wo „Kaufland“ übernimmt, gehen in Heiligenhaus wohl tatsächlich die Lichter aus. Nach vielen – teils erfolgreichen – Jahren. Einst als „Divi“ an den Start gegangen, war der Supermarkt für viele Heiligenhauser und auch Velberter lange Zeit die erste Einkaufs-Adresse.
Das hat sich längst verändert. Nicht nur zu den Discountern, auch zu „Akzenta“ sind mittlerweile viele Kunden abgewandert.
Am Nachmittag ist der „Mein Real“-Parkplatz weitgehend leer
An diesem Nachmittag ist der riesige Parkplatz weitgehend leer. Eine Seite der Eingangstür ist defekt – schon seit längerer Zeit. Ob das noch repariert wird? Vermutlich nicht. Die „Heiße Theke“, die einst Leberkäse-Fans in den Markt gelockt hat, ist geschlossen. Der Bäcker nebenan hält durch. Aber spätestens, wenn der Supermarkt schließt, wird wohl auch dort Schluss sein. Melancholie liegt in der Luft, auch wenn das nahe Ende nicht auf den ersten Blick sichtbar wird. Die Regale sind zumindest nicht deutlich leerer als vor der Insolvenz und dem im November verkündeten Aus.
Lediglich die Aktionsfläche in der Mitte des Marktes ist sehr luftig gestellt. Und ob Gurken wirklich die perfekte Aktionsware sind? Am Eingang gibt es, deutlich reduziert, letzte Reste der Weihnachtsnascherei.
An manchen Tagen gibt es nachmittags nur noch abgepackte Wurst
Die Fleischtheke im Markt schließt an einigen Tagen bereits um 14 Uhr, danach gibt es nur noch Abgepacktes.
Drei Kassen sind an diesem Nachmittag besetzt. Lange Schlangen gibt es nicht. Nach zwei Minuten ist alles gescannt und die EC-Karte aufgelegt. Die Kassiererin wünscht freundlich einen „schönen Tag“. Sie halten durch – die zum Teil langjährigen Mitarbeiter. Bis zum bitteren Ende? Viele werden eher gehen oder sind schon weg, ist zu hören.
Details zum großen Ausverkauf stehen noch nicht fest
„Vor Schließung unserer Märkte wird es entsprechende Sonderangebote geben“, teilt das Unternehmen mit. Details seien aber noch nicht bekannt. Es ist zu befürchten, dass es ein ziemlich trostloser Abschied wird.