Heiligenhaus. Zweimal im Jahr ist Festivalstimmung in Heiligenhaus: Besucher sind begeistert von Künstlern, Bands und Locations. Und so funktioniert es.
Einen fulminanten Auftakt mit Pauken und Trompeten legte das Musikfestival Viertelklang am Samstagabend hin: Neben dem historischen Leiterfahrzeug der Velberter Feuerwehr eröffnete in der Scheune des Heiligenhauser Feuerwehrmuseums der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Velbert das Musikevent mit dem „Bozener Bergsteigermarsch“.
Der Dirigent zitierte die erste Zeile: „Wohl ist die Welt so groß und weit und voller Sonnenschein, das allerschönste Stück davon ist doch die Heimat mein. Ich finde, Heimat passt“, so Armin Jakobi. „Ich selbst komme von der anderen Rheinseite, da bereitet man sich samstagnachmittags für den Kirchgang vor.“ Über den beschaulichen Choral „Nun danket alle Gott“ ging es zur flotten Filmmusik mit kirchlichen Bezug: „I will follow him“ aus „Sister Act“ schoss den Zuhörern förmlich in die Glieder. Mit weiteren Arrangements sorgte das symphonische Blasorchester aus der Nachbarstadt für Begeisterung.
Heiligenhauser haben die Auswahl an Konzerten und Konzertorten
Wer danach im Waldhotel den schwingenden Auftakt mit dem Piano-Entertainer Vladimir Burkhardt erlebt hatte, musste sich entscheiden, was er sich anschließend in der Heiligenhauser Innenstadt anhören wollte. Die „Singing Friends“ aus Selb im Fichtelgebirge nutzten ihr Chorwochenende, um in der Suitbertuskirche und später im Hotel Neues Pastorat aufzutreten. Neben Gospels und Schlager schlugen sie mit Eigenkompositionen aktuelle Themen an: „Es kann nichts Schöneres geben, als Menschen, die sich verstehen“.
Um den warmen Kanonenofen in der Aulen Schmet versammelte Teneja knapp zwei Dutzend Zuhörer, die gerne in die Refrains einfielen: „Man kann mit euch arbeiten“, lobte die Solinger Sängerin, die anschließend bereits in der Kniffte erwartet wurde. „Wir bleiben einfach hier, die Bands kommen zu uns“, sagte sich Bettina Malz, als sich dort Jörg Biesterfeld und Christopher Thomas als The Slow Hands verabschiedeten, um mit Teneja zu tauschen.
Musiker treten an mehreren Orten auf
Der Frühstücksraum des Hotels Neues Pastorat verwandelte sich eine Bar mit Wein und Cocktails, als sich dort Ferdinando Erba, Kandidat von DSDS (Deutschland sucht den Superstar, RTL) aus dem Jahre 2016, mit seiner gefühlvollen Stimme in die Herzen des Publikums sang. Später ging es für Erba noch zu Special Wines. Das Langenberger Ehepaar Martina und Thomas Hoeveler, die bereits beim Auftakt der Neanderland Biennale vor dem Rathaus mit Swing und Bossanova das Publikum entschleunigte, stimmte in der Tanzschule Heigl auf einen entspannten Abend ein.
Zwischen den Weinregalen von Special Wines hatte Dr. Mojo zur Sprechstunde eingeladen. Die Therapie von Klaus Stachuletz mit Gitarre, Gesang und Bluesharp, der zuletzt seine Patienten „Über den Wolken“ mitnahm, schlug an: „Das hat mich alte Zeiten erinnert, als man selber Gitarre spielte“, verließ Sabine Koswolski aus Sprockhövel die „Praxis“.
HeiligenRock und Viertelklang: Alle halbe Jahre ein kleines Festival in Heljens
Kantor Christoph Zirener, der regelmäßig beim „HeiligenRock“ mitmacht, erfüllte auch diesmal den „Dom“ mit ganz ungewöhnlichen Klängen jenseits von liturgischer Begleitung. Meistens mit Songs aus der eigenen Feder unterhielt die vierköpfige Band The Liquid Service das Publikum in der Tanzschule Heigl bis fast Mitternacht. Während der Vorverkauf für das vom Kultusministerium geförderte Musikereignis schleppend lief, gab es viele Kurzentschlossene, die noch am Abend ein Einlassbändchen erwarben. „Sechs konnten noch ihr Einlassbändchen vom HeiligenRock vorweisen und erhielten den versprochenen Rabatt“, so Stadtmarketingkoordinator André Saar.
>>> Bustransfer aus Wuppertal kaum genutzt
- „Viertelklang“ wird zusammen mit weiteren Städten aus der bergischen Nachbarschaft durchgeführt.
- Der Bustransfer von Wuppertal über Velbert nach Heiligenhaus wurde nur von ganz wenige Personen genutzt. „In Wuppertal wurde das nicht richtig bekannt gemacht“ klagte André Saar.