Witten. . Die Ev. Gemeinde Rüdinghausen lieferte den einzigen Wittener Beitrag zur Nacht der offenen Kirchen. Mit dabei: ein DSDS-Kandidat.

Kann Kirche „cool“ sein? Den Eindruck möchte die Evangelische Gemeinde Rüdinghausen bei der siebten Nacht der offenen Kirche zumindest vermitteln. Mit dem mehrdeutigen Motto „Sind wir nicht alle ein bisschen juenger?“ spielt die Gemeinde nicht nur auf Jesu Nachfolge an, „Juenger“ ist auch der Slogan der Ev. Jugend in Westfalen. Mit Kicker, Grillwürstchen und dem DSDS-Kandidaten Ferdinando Erba wollen die Jugendlichen am Sonntagabend vor allem diejenigen Nachbarn anlocken, die das Gotteshaus sonst eher meiden.

Für seltene Kirchgänger

„Wir gehen eher selten in die Kirche“, erklärt dann auch ein älteres Ehepaar, dass sich gerade in der Kirche das Musikprogramm ansieht. Wie viele andere sitzen die beiden auf den Holzbänken und schauen auf die Sängerin „Sunjay“, die vor einem leuchtend violetten Kreuz Klassiker wie „Amazing Grace“ und „You raise me up“ singt. Die eher besinnlichen Töne der Dortmunderin gefallen den beiden Rentnern. Dass später noch ein Kandidat der aktuellen Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) auftreten wird, interessiert das Ehepaar dagegen eher weniger: „So einen Blödsinn gucken wir nicht.“

Für andere ist Ferdinando Erbas Auftritt dagegen Höhepunkt des Abends. „Er kann so gut singen“, freut sich etwa die zehnjährige Natalie, die mit ihrer Mutter gekommen ist. Der Remscheider Sänger, der unter den besten 120 Kandidaten bei DSDS war, danach aber ausschied, ist ein Bekannter des Jugendpresbyters Christian Fuchs. Fuchs ist selbst Musiker und außerdem Organisator dieser Kirchennacht in Rüdinghausen, die der einzige Wittener Beitrag zur Nacht der offenen Kirchen in Westfalen ist. Insgesamt gibt es etwa 200 Veranstaltungen im Landesteil.

Zufrieden mit dem Abend

Fuchs ist zufrieden mit dem Verlauf des Abends. „Ich sehe viele Gesichter, die sonst nicht hier sind“. In der Kirche zieren schon zahlreiche Unterschriften der Gäste ein großes Banner. Wenn es im Laufe der Kirchennacht mehr als 100 werden, muss der Jugendpresbyter seinen „Juengern“ aus Rüdinghausen einen ausgeben. Christian Fuchs hofft dennoch darauf, die Marke zu knacken.