Heiligenhaus. Weiße Tischdecken, gutes Essen, leichte Musik: Zum Auftakt der Neanderland Biennale in Heiligenhaus gab es jede Menge Kultur und Genuss.
200 Menschen, die gut gelaunt und bei doch noch bestem Wetter gemeinsam auf dem Rathausplatz zu Abend aßen, dazu Musik und Musiker, die mitrissen und Spaß machten: Die Neanderland Biennale startete mit dem Bürgerdinner, „Erna Blue“ sowie Pasquale Aleardi und den Phonauten am Samstag so rauschend, dass den Besucherinnen und Besuchern viel Lust auf das Theaterfestival gemacht wurde, das bis zum 9. September andauert.
„Einen unvergesslichen Sommerabend“ wünschte Bürgermeister Michael Beck den Gästen aus allen Kreisstädten, die sich mit Picknickkörben, Kühltaschen und reichlich Proviant auf den langen Bänken niedergelassen hatten.
Dinner-Tafeln vor dem Rathaus Heiligenhaus sind festlich gedeckt
Weiße Tischdecken und ebensolche Hussen über den Bänken sorgten für Dinner-Charakter, die mitgebrachten Salate, Häppchen, Brote und Dips für ordentlich Appetit. „Wir sind froh, die Biennale hier in Heiligenhaus eröffnen zu können, direkt vor dem Rathaus, dessen 100. Geburtstag wir ja gerade feiern“, so Beck weiter.
Passend zum festlichen Ambiente wurde das Rathaus dann auch ab Beginn der Dunkelheit blau angeleuchtet – „das sieht ein bisschen aus wie der Buckingham Palace“, verglich Musiker Pasquale Aleardi mit einem Augenzwinkern.
Landrat Thomas Hendele eröffnet den Abend
„Das sieht wunderbar aus“, befand auch Landrat Thomas Hendele bei einem Blick auf die festlichen Tafeln, die sich quer über den Rathausplatz zogen. „Es ist mir eine Freude, die Biennale mit dem Motto ,Spielräume’ zu eröffnen. Viele gute Orte, wie eine Wasserburg, eine Bushaltestelle oder stillgelegte Bahngleise laden dazu ein, dort Theater zu erleben. Professionelles Theater, vorwiegend unter freiem Himmel, erwartet uns in den nächsten drei Wochen und bietet auch eine gute Möglichkeit, sich mit Themen wie Rassismus und Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.“
Musik zum Auftakt der Neanderland Biennale
Die Leitung des Projekts Neanderland Biennale hat Theresa Naomi Hund inne, die beim Auftakt in Heiligenhaus bereits ihre guten Beziehungen zum Wettergott bemühen musste: „Um 17 Uhr hat es noch in Strömen geregnet. Dann haben wir aber in Akkordarbeit alles bereitgemacht, das ganze Team hat angepackt und wir sind in eineinhalb Stunden fertig geworden.“
Dann wurde gespeist: Mit stilvollen Gläsern oder Plastikbechern auf den Tischen, mit vielen Tupperdosen voller Leckereien, mit Wein, Wasser und guter Laune. Die Musik dazu war vom Feinsten: Zunächst spielte und sang das musikalische Duo Erna Blue – das sind Martina und Thomas Hoeveler aus Langenberg – Jazz-Klassiker und lud herzlich zum Tanzen ein.
„Kommissar Dupin“ kann auch Musik machen
Danach sorgten Pasquale Aleardi und Die Phonauten für richtig gute Stimmung. Mit ihrer Antidepressionsmusik, vielen Geschichten aus dem Leben, ganz viel Kontakt zum Publikum – und dabei insbesondere zu Irmi, die unversehens zur Mitgestalterin des Abends avancierte – begeisterten die drei Musiker auf der Bühne und Sebastian vom Ton sichtlich.
Aleardi, der vielen als „Kommissar Dupin“ aus dem Fernsehen bekannt sein dürfte, musizierte und sang genauso enthusiastisch und vielfältig wie seine Mitstreiter, es gab viel zu Lachen und tolle Texte. „Was für ein großartiger Abend“, war nach der Zugabe das allgemeine Fazit und so mancher und manche wird in den nächsten Wochen wohl noch weitere Spielräume erkunden.
In Heiligenhaus spielt am kommenden Samstag, 26. August, das Theater Am Schlachthof Neuss Musiktheater: „Am Zug“ heißt das Klima-Duett, in dem es um die Frage geht, in welcher Welt wir eigentlich leben wollen.