Heiligenhaus. Offenes Dach, Backsteinmauer und 50 Tonnen Schutt: So sieht es im ehemaligen Rewe an der Heiligenhauser Hauptstraße aus. Wann Netto eröffnet.

Wie viele Stützen sich auf den fast 1000 Quadratmetern befinden, ist mit Auge kaum zu erkennen: Die Arbeiten im ehemaligen Rewe an der Hauptstraße schreiten weiter voran. Was bereits geschafft wurde, was noch ansteht – und wann Netto hier eröffnen wird.

Die Baustelle von Innen: So sieht es im ehemaligen Rewe in Heiligenhaus an der Hauptstraße aus.
Die Baustelle von Innen: So sieht es im ehemaligen Rewe in Heiligenhaus an der Hauptstraße aus. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

„Der Mietvertrag mit Netto ist unterschrieben“, berichtet der Erste Beigeordnete Björn Kerkmann freudig beim Eintreten auf die Großbaustelle mitten in der Innenstadt. Seit Rewe hier ausgezogen ist, ist einiges passiert: Kurz als Impfzentrum genutzt ist, alles abgerissen worden, was abgerissen werden konnte. „Drei Millionen Euro netto investieren wir in die Sanierung, davon erhalten wir eine Million Euro an Bafa-Förderung für die energetische Sanierung“, erklärt Kerkmann.

Heiligenhauser Immobilie: Dachstahlkonstruktion bleibt erhalten

Noch rechtzeitig den Antrag gestellt habe die Stadt, bevor das Wirtschaftsministerium diese Förderungen wieder eingestellt habe. „Wir haben hier ein Gebäude aus dem Jahr 1960, wir werden am Ende einen Effizienzstandard 55 schaffen, mit Wärmepumpen, Photovoltaik und weiteren Maßnahmen – das ist schon nicht ohne“, berichtet der Erste Beigeordnete. Im März war mit den Arbeiten begonnen worden, „Netto will am 1. Dezember eröffnen.“

Eine Fachfirma aus Leipzig behandelt derzeit die Stahlkonstruktion mit einem Speziallack, um diese feuerfest zu machen.
Eine Fachfirma aus Leipzig behandelt derzeit die Stahlkonstruktion mit einem Speziallack, um diese feuerfest zu machen. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

In acht Monaten Bauzeit wird dann viel geschafft worden sein: Vom Basildonplatz geht es in die Tiefgarage, „Privatparkplätze, keine Kundenparkplätze“, betont Kerkmann. Doch vom Basildonplatz aus wird eine Rampe hoch zu Netto führen, der Haupteingang wird weiterhin von der Hauptstraße aus zu erreichen sein. Stolz sind Kerkmann und Dhana Frohberg vom Immobilienservice, dass sie die alte Dachstahlkonstruktion als Element erhalten werden können, „das macht den Charme des Gebäudes aus“, so Frohberg.

50 Tonnen Schutt vom Dach geholt

Der Erhalt der Stahlkonstruktion, das sei gar nicht so einfach gewesen aufgrund brandschutzrechtlicher Vorschriften, so Frohberg. Eine Fachfirma aus Leipzig ist derzeit damit beschäftigt, eine besondere Beschichtung aufzubringen, „damit steigern wir die Feuerschutzklasse von null auf 90“, ergänzt Kerkmann. Doch bevor dass Stahlkonstrukt freigelegt worden seien, „sind 50 Tonnen Teer, Kork und Dachpappe runtergeholt worden.“ Generell habe sich die Baustelle ein wenig als „Überraschungskiste“ herausgestellt, sind sich Frohberg und Kerkmann einig. Nicht möglich sein werde übrigens, Glaselemente im Dach einzubauen, bedauert der Erste Beigeordnete.

Vor dem Laden werden derzeit Wasserleitungen verlegt
Vor dem Laden werden derzeit Wasserleitungen verlegt © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Dass es zu Verzögerungen kommen wird, damit rechnet die Stadt nicht. „Nach der Entkernung laufen derzeit draußen die Hausanschlüsse, wie Wasserleitungen“, so Frohberg. Doch die Freilegung des Daches, die sei eben der größte Aufwand gewesen; vielen Heiligenhausern war gar nicht bewusst, dass über dem reinen Lokal kein weiterer Aufbau vorhanden ist. „Wohnungen befinden sich nur vorne zur Hauptstraße hin noch auf weiteren Etagen“, erklärt Frohberg.

Stadtwerke und Pavillon

Auch auf der Baustelle gegenüber des ehemaligen Rewe-Marktes laufe es gut, berichtet Kerkmann: „Im September ist die Eröffnung durch die Stadtwerke geplant.“ Für den dann leerstehenden Pavillon habe es nach der Ausschreibung auch neue Interessenten gegeben; die konkreten Bewerbungen werden in der nächsten Sitzungsfolge den Gremien vorgelegt. Wer dort einzieht, darüber werde der zuständige Ausschuss im August beraten und der Rat im September beschließen – „hoffentlich, sonst weiß ich auch nicht weiter“, so Kerkmann.