Heiligenhaus. Natascha Mützelburg wird im März im Rathauscenter in Heiligenhaus einen großen Schuhladen eröffnen. Das Sortiment klingt vielversprechend.
Gute Nachricht aus dem Heiligenhauser Einzelhandel: Natascha Mützelburg, die bereits ein Modegeschäft im Rathauscenter betreibt, wird am Donnerstag, 2. März, in der ehemaligen Postbank-Filiale ein großes Schuhgeschäft eröffnen – auch mit Unterstützung der Stadt. Heljens-Schuhe Mützelburg wird der Laden heißen.
Noch ist es eine Baustelle, und zwar eine ganz schön große: Auf rund 280 Quadratmeter Fläche können die Heiligenhauserinnen und Heiligenhauser ab Frühjahr dann im Heljens-Schuhe Mützelburg nach Herzenslust shoppen gehen. „Die Vorfreude ist riesig“, berichtet Natascha Mützelburg – doch nicht nur bei ihr, betont sie: „Meine Kunden fragen schon immer wieder nach, wann es endlich losgeht, und dass sie sich freuen, dass sie wieder Schuhe in Heiligenhaus kaufen können.“
Heiligenhauser Händlerin freut sich auf die Neueröffnung
Die Entscheidung sei ihr jedoch nicht leichtgefallen, da habe es auch aus dem privaten Kreis heraus Fragen gegeben, warum sie sich mit 53 Jahren den ganzen Stress einer Neueröffnung jetzt noch mal antun wolle, wo andere eher an Ruhestand denken: „Ich muss immer was tun und hatte da wirklich schon länger überlegt, ob ich es machen soll – und dann lief alles wie am Schnürchen“, freut sie sich über die große Unterstützung, die sie vonseiten der Stadt, des Vermieters und des Schuhverbands erhalten habe.
Und so soll das Geschäft am Ende aussehen: Im Bereich, der an ihren jetzigen Modeladen anschließt – es wird jedoch keine direkte Verbindung geben, betont Mützelburg – werden die Kinderschuhe zu finden sein. Ein Karussell, nein, das werde es jedoch nicht geben, „wir wollen uns darauf konzentrieren, dass den Kindern die Schuhe auch wirklich passen, denn es kann sonst schnell zu Fehlentwicklungen der Füße kommen.“ Im Bereich, wo früher Postschalter und Postbank-Filiale waren, wird es Schuhe für Erwachsene geben. Womit die Heiligenhauser rechnen können, eher mit einem Laden, wie man es von Dornemann gewohnt war, oder einer Filialkette wie Deichmann, die sich auch viele Heiligenhauser wünschten? „Ganz klar geht es in Richtung Dornemann“, zählt sie einige bekannte Schuhhersteller wie Gabor auf.
Stadt ist überzeugt von Konzept
„Die Kaufkraft ist da, das zeigt auch unsere Machbarkeitsstudie, aber das Angebot im Bereich Schuhe fehlte leider“, bekräftigt der Technische Beigeordnete Andreas Sauerwein. In seinem Fachbereich gibt es seit einiger Zeit große Projekte, die zur Belebung der Innenstadt beitragen sollen, wie das Isek, aber auch mithilfe von anderen Förderprogrammen konnte in der Stadt einiges schon erreicht werden. Beim Schuhladen habe das Soforthilfeprogramm Innenstadt greifen können: So werden bis zu 80 Prozent der Miete noch bis Ende 2023 übernommen.
„Das ist natürlich eine riesen Erleichterung, wenn gerade vor der Eröffnung die ganzen Kosten auf einen zukommen“, berichtet Mützelburg. Denn bis der erste Schuh über die Ladentheke geht, stehen erstmal viele Investitionen an, von der Sanierung des Ladens über die Beschaffung der Schuhe und des ganzen Inventars. Dass der Laden jedoch laufen wird, davon ist nicht nur Mützelburg, sondern auch Sauerwein und Rainer Schulte von der Wirtschaftsförderung überzeugt.
Innenstadt sei lebendiger, als Kritiker behaupten
Zustande kam die Idee über eine Sitzung des Stadtmarketings Anfang des Jahres, „da habe ich dann Rainer Schulte meine Visitenkarte gegeben und gesagt, dass ich für das Thema Schuhladen ansprechbar sei.“ Im Mai dann habe Schulte sie auf die Immobilie im Rathauscenter angesprochen und ihr Unterstützung signalisiert. Neben der Unterstützung der Miete durch das Soforthilfeprogramm könne Mützelburg mit weiteren 2500 Euro für die Sanierungsmaßnahmen rechnen, überbringt Sauerwein noch eine weitere gute Botschaft.
Dass die Innenstadt gar nicht so tot sei, wie von einigen oft behauptet werde, macht Sauerwein auch noch einmal klar: „Es sind bei uns auffallende Immobilien mit ehemals Rewe und dm, aber wir haben nur einen Leerstand von fünf Prozent – davon können andere Städte nur träumen." Für alle Leerstände sei man in Gesprächen, ein Versorger soll in den ehemaligen Rewe, „manches dauert aber seine Zeit, manche Entscheidungsprozesse sind eben schwierig.“ Das Thema Gastronomie, betont Schulte, habe man auch weiter auf der Agenda.
>>> Das ist das Sofortprogramm
- Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW hat im Jahr 2020 das Sofortprogramm Innenstadt aufgelegt.
- Dieses enthält unter anderem den Verfügungsfonds Anmietung – mit diesem wurden in Heiligenhaus bereits fünf Objekte in der Innenstadt angemietet, um Leerstand zu vermeiden: das Atelier Hauptsache, die Werbeagentur it.works, Special Wines, das Büro des Stadtmarketings und nun der Schuhladen.