Heiligenhaus. Der Begriff Stadtwacht hat in Heiligenhaus ausgedient: Ordnungsamt heißt es nun auf den Klamotten und Dienstfahrzeugen. Was der Grund dafür ist.

Ein einheitliches Bild gaben die neun Mitarbeiter des Ordnungsamtes am Dienstagmittag auf dem Rathausplatz: Die neu angeschaffte und schon jetzt eingesetzte Dienstkleidung strahlte in modernem Dunkelblau, das noch fast nagelneue Dienstfahrzeug prangte direkt daneben in aller Pracht und auffallend foliert. Fachbereichsleiterin Sicherheit und Ordnung der Stadt Kerstin Ringel freute sich sichtlich über die Neuanschaffungen. „Wir haben hier zeitgemäße Kleidung, die unsere Mitarbeiter einheitlich einkleidet und insgesamt näher an die Polizeiuniformen angelehnt ist“, erklärt Ringel.

Die Neuanschaffung sei allerhöchste Zeit geworden: „Ich habe noch eine Jacke, die ist zehn Jahre alt. Bei täglichem Gebrauch und Einsätzen bei Wind und Wetter ist so ein Kleidungsstück irgendwann mal durch – und dann muss etwas Neues her“, so die Fachbereichsleiterin. Und die neue Kleidung kann sich durchaus sehen lassen: dunkelblau, materiell hochwertig, mit sowohl feinen als auch effektiven Reflexionsstreifen versehen – und mit weiteren Vorteilen, wie Kerstin Ringel weiß: „Die neue Kleidung ist leichter, was im Alltag gerade in unserem Job sehr wichtig ist. Die Außendienst-Mitarbeiter machen sehr viele Schritte im Dienst, da zählt jedes Gramm an Kleidung.“

Heiligenhauser Ordnungsamtsmitarbeiter sind viel unterwegs zu Fuß

Nicht mehr Stadtwacht, sondern Ordnungsamt heißt es auf der Dienstkleidung.
Nicht mehr Stadtwacht, sondern Ordnungsamt heißt es auf der Dienstkleidung. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ausgesucht hat die Kleidung jedoch nicht Kerstin Ringel, sondern Andreas Koch-Maciejeski. Der Ordnungsamtschef hat sich der Aufgabe angenommen und die Kleidung bei einer großen Arbeitskleidungsfirma bestellt, von der unter anderem die Polizei Niedersachsen ausgestattet wird. Neben deutlich lesbaren „Ordnungsamt“-Schriftzügen war Platz für das Heiligenhauser Stadtwappen, welches optisch auf der Kleidung viel hermacht. „Auch die Kollegen aus Ratingen, Velbert und Düsseldorf bestellen dort - wir sind begeistert, was die Qualität und den Komfort angeht“, zeigt sich Koch-Maciejeski höchst zufrieden.

Die Ausgaben für die gesamte Ausstattung aller Mitarbeiter belaufen sich auf 4000 Euro – in Anbetracht der langen Haltbarkeit und der Menge an bestellten Outfits sei dies ein guter Kurs. „Wir haben für das Geld nicht nur die Kleidung, sondern wirklich ein Rundum-Sorglos-Paket bekommen: auch Handschuhe und weitere Ausrüstung war dabei. Der Stadtrat hat die Notwendigkeit einer neuen Einkleidung erkannt und unseren Antrag gerne bewilligt“, berichtet Ringel.

Aus Stadtwacht wird nun einfach Ordnungsamt

Dem aufmerksamen Beobachter fällt bei der Betrachtung der neuen Dienstkleidung und des neuen Dienstfahrzeugs auf, dass der in der Vergangenheit gerne benutzte Begriff Stadtwacht komplett verschwunden ist. Stattdessen prangt überall groß und präsent Ordnungsamt. Eine ganz bewusste Maßnahme, wie Kerstin Ringel erläutert: „Wir passen uns mit dieser Entscheidung den anderen Kommunen an. In zahlreichen Städten hat sich der Begriff Ordnungsamt oder Kommunaler Ordnungsdienst durchgesetzt – da wollen wir uns gerne einreihen und bei den Bürgern nicht für Verwirrung sorgen. Die neue Kollektion war ein guter Zeitpunkt, um diese strategische Änderung auch praktisch umzusetzen.“

>>> Keine Bodycams vorerst

  • Ein weiterer Wunsch der Ordnungsbehörde hat sich jedoch nicht erfüllt: Bodycams, die die Umgebung der Ordnungsamt-Mitarbeiter filmen und so für Sicherheit und Transparenz sorgen sollen, waren in der Vergangenheit häufig diskutiert worden.
  • Letztendlich wurde das Thema auch per Antrag in den zuständigen Fachausschuss eingebracht. Dort wurde er allerdings mehrheitlich abgelehnt.