Heiligenhaus. Stadtwacht-Mitarbeiter loben die meisten Bürger in Heiligenhaus für ihre Rücksicht und Einsicht. Bei ihrem Rundgang fällt auch Alltägliches an.

Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel und schön warm ist es auch – eigentlich lockt ein Wetter wie an diesem Sonntag nur so ins Freie. Doch mehr als zwei Menschen oder alternativ eine Familie dürfen derzeit nicht gemeinsam vor die Tür. Kontrolliert wird das von der Heiligenhauser Stadtwacht, die durch die Straßen läuft. Von zehn bis 19 Uhr sind Michael Nowotnick und Detlef Dötsch am Sonntag unterwegs – zu Fuß und mit dem Dienstauto. „Wir beginnen mit dem Sorgfaltsbereich“, erklären die beiden, als sie am Rathaus starten. „Der zieht sich in etwa von der Bahnhofstraße bis zum Kirchplatz.“

Auch alltägliche Aufgaben

Ein bisschen besteht immer die Hoffnung, den Verursacher solchen Mülls herausfinden und auch drankriegen zu können.
Ein bisschen besteht immer die Hoffnung, den Verursacher solchen Mülls herausfinden und auch drankriegen zu können. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Auf Menschenansammlungen achten die Stadtwächter, die seit 13 bzw. 14 Jahren in dieser Funktion arbeiten, aber auch die alltäglichen Aufgaben gehören zu diesem Sonderdienst dazu. Eine Dame, die an der Bushaltestelle Tauben füttert, wird freundlich gebeten, das doch bitte zu unterlassen; ein Ehepaar mit Walkingstöcken grüßt freundlich und erzählt vom kommenden Spaziergang.

Knöllchen für Falschparker

Stadtwacht hat Verstärkung erhalten

Erreichbar ist die Stadtwacht über die Velberter Polizeiwache telefonisch unter 02051 946-6110. Hierhin können sich Bürger wenden, die trotz des Kontaktverbots z. B. Menschengruppen sichten.

Die Heiligenhauser Stadtwacht hat Verstärkung bekommen. Auch drei Verkehrsbewacher, jeweils ein Mitarbeiter der Technischen Betriebe und der Stadtkasse sowie ein Polizist, verstärken das Team. Gearbeitet wird in gleichbleibenden Zweierteams.

Dann müssen Nowotnick und Dötsch zwei Knöllchen schreiben. Für Falschparker, die vor Bäckerei und Blumenladen stehen. Und diese Aktion löst Missfallen aus „Verteilen Sie jetzt ernsthaft Knöllchen? Reine Schikane!“ beschwert sich ein Passant, doch die Stadtwächter bleiben freundlich und erklären, dass Verkehrsregeln eben immer gelten. Überhaupt: Sie grüßen viel und werden viel gegrüßt, plauschen mit einer älteren Dame, helfen eine Hundekottüte einsatzfähig zu machen, scherzen miteinander.

Warten auf Hinweise

„Die Arbeit ist mehr geworden in den letzten Wochen, aber die allermeisten Heiligenhauser sind rücksichtsvoll, einsichtig und freundlich“, lobt Michael Nowotnick. Ausnahmen bestätigen die Regel:„Manche müssen mehrmals ermahnt werden, sich nicht in Gruppen zusammenstellen, und ganz wenige lernen es nie.“ Für den Nachmittag und frühen Abend erwarten sie Anrufe, durch die sie konkret zu den Punkten gerufen werden, an denen sich Grüppchen und Gruppen trotz des Kontaktverbots sammeln. „Auf dem Isenbügeler Kopf, in der Selbeck, auf dem Europaplatz, an der Brücke auf dem Panoramaweg neben der Suitbertus-Schule“, unter anderem an diesen Plätzen sammeln sich gern einmal Menschen.

Die Situation bedrückt

In der Innenstadt ist es weiter friedlich – noch steht niemand an der Eisdiele an, wohl aber hat sich eine kleine Schlange vor der Suitbertus-Kirche gebildet, wo gesegnete Palmzweige abgeholt werden können. „Bleiben Sie gesund“, wünschen Dötsch und Nowotnick einer Seniorin, die vorbeigeht, doch die mag das nicht mehr hören. „Die ganze Situation macht mich bekloppt, ich bleibe nicht gesund. Kinder werden nicht mehr zu ihren Eltern gelassen“, verdeutlicht sie, wie schwierig die Situation ist.

Kabelreste und Hausmüll

Schikane? Nein, sagen die Stadtwacht-Leute, alle Verkehrsregeln gelten nämlich auch am Sonntag.
Schikane? Nein, sagen die Stadtwacht-Leute, alle Verkehrsregeln gelten nämlich auch am Sonntag. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Der Rundgang wird fortgesetzt: Durch den Hefelmann-Park, wo Grünfläche und Spielplatz verlassen sind, über den Panoramaradweg, wo etliche Fahrradfahrer das Wetter nutzen, bis zum Thormählen-Park, wo die Skateranlage ordnungsgemäß leer steht. Ein Ärgernis gibt es dennoch: Fünf blaue Müllsäcke liegen neben einem Papierkorb, gefüllt mit Kabeln und Kabelummantelungen, dazu eine Tüte Haushaltsmüll. „Das geht an die Technischen Betriebe, die kümmern sich um den Abtransport und schauen, ob die Verursacher ausfindig gemacht werden können,“ erklären Detlef Dötsch und Michel Nowotnick. Die beiden ziehen weiter. „Gut, dass es Euch gibt“, ruft ihnen jemand zu.

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