Heiligenhaus. Simone Sönmez löst den langjährigen Vorsitzenden Ingmar Janssen ab. In der Heiligenhauser Partei hatte es zuvor heftigen Streit gegeben.
Der Heiligenhauser SPD-Ortsverein wird erstmals von einer Frau geführt: Auf der Jahreshauptversammlung am Freitag konnte sich Simone Sönmez knapp mit 28 zu 26 Stimmen gegen den langjährigen Vorsitzenden Ingmar Janssen durchsetzen.
Die Mutter von zwei Kindern, die kurz vor der Geburt des dritten steht, möchte mit den Querelen und Animositäten der Vergangenheit in der Partei nichts zu tun haben. „Ich bin jetzt seit vier Jahren dabei und habe den Ortsverein als nicht sehr aktiv erlebt, es gab nichts zu sozialdemokratischen Themen. Ich finde, es ist Zeit, dass wir diese Querelen hinter uns lassen. Wir haben ein Super-Potenzial, wir haben eine Bundestagswahl gewonnen“, sagt die Journalistin, die für die SPD als sachkundige Bürgerin in einem Ratsausschuss tätig ist.
Die neue SPD-Vorsitzende in Heiligenhaus setzt auf Teamwork
In ihrem neuen Amt setzt sie auf Teamwork: „Einer allein kann nicht alles machen. Ich finde es nicht richtig, wenn der Fraktionsvorsitzender gleichzeitig Ortsvereinsvorsitzender ist. Wir starten jetzt wieder neu, mit Newslettern und Themenveranstaltungen“, so Simone Sönmez bei ihrer Vorstellung vor den 54 stimmberechtigten Mitglieder.
Fast die Hälfe des Heiligenhauser Ortsvereins war anwesend
Damit kam fast die Hälfte des Ortsvereins in die Aula des Gymnasiums, um einen neuen Vorstand zu wählen. Ingmar Janssen, der mit 14 Jahren den längsten Vorsitz in der Geschichte der Heiligenhauser SPD inne hatte, hätte gerne weiter gemacht und verwies auf eben seine große Erfahrung mit dem Eingeständnis von Fehlern: „Wir haben miteinander viel erreicht.“ Es folgte in langer Bericht, von der Trendwende im Bund, die Olaf Scholz als Kanzler möglich machte, dafür lief die Kommunalwahl nicht optimal, immerhin konnte man zwei Wahlbezirke direkt gewinnen. „Seit es den hauptamtlichen Bürgermeister gibt, können wir mit Edmund Mathey erstmals einen ersten stellvertretenden Bürgermeister stellen.“
Janssen übt Kritik an ehemaligen Fraktionsmitgliedern
Die Tatsache, dass Anja Bilau-Espey und Thomas Rickal, die als Gäste anwesend waren, die Fraktion verlassen hatten ohne die Ratsmandate zurückzugeben, kritisierte Janssen. Und dass der SPD-Kreisvorstand die Aufnahme des Ex-AfD-Mitgliedes Marco Schild im Gegensatz zum Ortsvereinsvorstand ablehnte, ist nach der Auffassung von Janssen zu akzeptieren.
Heftige Vorwürfe gegen den ehemaligen Parteivorsitzenden
Bei der Aussprache zum Tätigkeitsbericht ging Peter Kramer mit dem Vorsitzenden hart, aber sachlich, ins Gericht: „Der Ortsverein tritt zu wenig öffentlich in Erscheinung, es gibt keine Arbeitskreise mehr, die Information der eigenen Mitglieder ist sehr mangelhaft, die SPD-Post gibt es seit zehn Jahren nicht mehr.“ Zahlreiche Genossen hätten sich bei dem ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Kramer gemeldet, weil sie sich über die Aufnahme des ehemals für die AfD hauptamtlichen tätigen Marco Schild empörten. Nach Kramers Überzeugung kommt auch eine Zusammenarbeit mit dem Linken Dominik Döbbeler nicht in Frage: „In einem Interview in der Heiligenhauser Zeitung wurde deutlich, wie stark beide in den ihren alten Parteien verhaftet sind.“
Velberter leitete die Versammlung
„Die Sache mit Marco Schild ist ganz schlecht gelaufen, das war auch mein Fehler, ich habe die Wirkung völlig unterschätzt“, räumte Edmund Mathey ein. „Die Sache mit Marco Schild war ein Fehler, lasst das Thema“, riet der Velberter Shamail Arshad, der als stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender die Versammlung aufgrund des Streits souverän als neutraler Moderator leitete und dem auffiel, dass es viele neue Impulse in Heiligenhaus gibt. Einige Tagesordnungspunkte wurden per Akklamation entschieden, die Wahl des Vorstandes musste satzungsgemäß geheim durchgeführt werden, mit Stimmzetteln und zwei Zählkommissionen.
Mitternacht stand der neue Vorstand fest
Deshalb und wegen der ausführlichen Aussprachen zur Vorstandsarbeit wurde es Mitternacht, bis der neue Vorstand feststand. Vorsitzende ist Simone Sönmez, beim Stellvertreterposten setzte sich nach einem Patt Klaus Glahn mit zwei Stimmen Vorsprung gegen Petra Uhr durch. Joshua Voigt löst die Schriftführerin Anne Ditewig ab, Manuela Janssen führt weiterhin die Kasse. Folgende Beisitzer wurden gewählt: Ulrike Martin (Mitgliederbetreuung), Rainer Klinger (Wahlkampfleiter), Peter Kramer (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Felicitas Sträter (stellvertretende Schriftführerin) und Matthias Piorek (Veranstaltungen).
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