Heiligenhaus. Die Heiligenhauser Stadtwerke wollen die E-Mobilität fördern. Vier Säulen werden 2021 noch aufgestellt. Verbotenes Parken soll geahndet werden

Die Zukunft des Diesels ungewiss, die Preise aller Kraftstoffe an den Tankstellen explodieren derzeit mal wieder: Vielleicht Grund für den ein oder anderen, doch mal über die Anschaffung eines E-Autos nachzudenken. Doch oftmals zu wenige Ladesäulen sind für viele Menschen ein Grund, sich am Ende doch gegen ein Elektromodell zu entscheiden. Das wissen auch die Stadtwerke. Sie wollen nun das Angebot in Heiligenhaus ausweiten.

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Vier weitere Ladesäulen sollen noch in diesem Jahr kommen, berichtet Jens Matic von den Stadtwerken. „Derzeit haben wir im Stadtgebiet fünf“, weiß er. Davon, könne man durchschnittlich sagen, werde jede zwei Mal täglich genutzt – „da ist noch ordentlich Potenzial nach oben, wenngleich wir unser angestrebtes Ziel erreicht haben“, so Matic. Die fünf Ladesäulen befinden sich derzeit am Parkplatz Museum Abtsküche an der Abtskücher Straße, an der Erich-Ollenhauer-Straße 44, am IKG an der Herzogstraße, der Gesamtschule an der Hülsbecker Straße und am Autohaus Croll & Sondermann. Eine Ladesäule für Erd- und Flüssiggas befindet sich an der Waschstraße an der Westfalenstraße.

Ladeschlüssel erleichtert das Auftanken

Wie hier in Velbert soll auch das Ladesäulen-Angebot in Heiligenhaus ausgebaut werden.
Wie hier in Velbert soll auch das Ladesäulen-Angebot in Heiligenhaus ausgebaut werden. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Genutzt werden können diese Säulen auf unterschiedliche Art und Weise, erklärt Matic: „Alle Stadtwerke-Kunden können kostenlos einen Ladeschlüssel bei uns bestellen. Dort sind dann alle seine Daten erfasst und er kann diesen dann vor die Ladesäule halten und sofort loslegen.“ Der Ladeschlüssel koste für Nicht-Stadtwerke-Kunden 9,95 Euro einmalig und sei bundesweit an 32.000 und europaweit an 220.000 weiteren Ladepunkten einsetzbar. Möglich sei aber auch der Bezahlvorgang über bekannte Apps, die Kundinnen und Kunden auch anderer Ladesäulen im Stadtgebiet ebenfalls nutzen, wie zum Beispiel am Basildonplatz. Auch am Forum Hitzbleck waren bereits bei der Planung Ladesäulen ins Gespräch gebracht worden.

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Wo genau die vier weiteren Ladesäulen aufgestellt werden sollen, das wollen die Stadtwerke derzeit noch nicht verraten. Die Anträge seien derzeit in der Prüfung, berichtet Matic, „fest steht, dass es vier weitere sein werden.“ Das hatte Michael Krahl, Fachbereichsleiter Straßenbau, auch bereits den Mitgliedern im städtischen Mobilitätsausschuss berichtet. Denn auch die Stadt Heiligenhaus forciert seit Jahren das vermehrte Aufstellen von E-Ladesäulen.

400 Kilometer für keine 30 Euro

Die Parkflächen sind E-Autos vorbehalten, die in der Zeit ihr Auto beladen. Andere Autos, die die Stellplätze nutzen, sollen künftig geahndet werden.
Die Parkflächen sind E-Autos vorbehalten, die in der Zeit ihr Auto beladen. Andere Autos, die die Stellplätze nutzen, sollen künftig geahndet werden. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

48 Cent pro Kilowattstunde koste der Bezahlvorgang derzeit an der Stadtwerke-Ladesäule, berichtet Matic weiter. Eine komplette Ladung dauere im Schnitt bis zu vier Stunden, dabei komme es jedoch stark auf das Modell an, und auch bei der Reichweite sei dies komplett Modellabhängig. Als Beispiel nennt er einen Mittelklassewagen, „400 Kilometer schafft dieser mit einer Vollladung, die rund 27 Euro kostet.“ Bei den derzeitigen Preisen von Diesel (zwischen 1,47 und 1,53 Euro am Sonntag) und Super (1,57 bis 1,63 Euro) sicherlich eine Alternative für den ein oder anderen.

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Ende Mai 2021 waren in Heiligenhaus keine 50 E-Autos angemeldet; doch die Zahlen gehen kreisweit nach oben. Die Stadtwerke wollen nun ihren Teil dafür tun, diesen Trend zu unterstützen. Und verstärkt kontrolliert werden sollen in dem Zuge dann künftig auch die Parkflächen rund um die Ladesäulen: „Bislang waren wir sehr gnädig, was das Parken an Ladesäulen angeht. Doch diese sind eben nur für den Ladevorgang vorgesehen, verbotenes Parken werden wir also künftig verstärkt ahnden“, so Matic. Denn schließlich wäre es auch oft ein Ärgernis für Menschen, die sich über Apps zu einer freien Säule führen ließen und vor Ort feststellen müssten, dass der Platz leider belegt ist.

Die Ladesäulen der Stadtwerke

Die Stadtwerke Heiligenhaus teilen auf ihrer Homepage mit, dass sie die Einführung der Elektro-Mobilität auch im Stadtgebiet von Heiligenhaus fördern wollen und deswegen eigene Ladesäulen betreiben.

Pro Ladesäule stehen an jeweils zwei Ladepunkten eine Ladeleistung von 22 kW zur Verfügung; alle Ladesäulen werden, so die Stadtwerke, mit 100 Prozent zertifiziertem Ökostrom betrieben. Weitere Informationen unter www.stadtwerke-heiligenhaus.de.