Velbert. Die Stadtwerke Velbert haben jetzt eine eigene Ladekarte für E-Autos. Für Halter, die nach einer Wallbox suchen, gibt es ebenfalls ein Angebot.

Familienzuwachs an der Kettwiger Straße, dem Sitz der Stadtwerke Velbert: Der auf vielen Feldern aktive, örtliche Versorger vermeldet einen Neuzugang nach „StromBert“, GasBert“ und „ComBert“. Im Bereich der E-Mobilität kümmern sich die Stadtwerke seit 2018 um den Ausbau der Lade-Infrastruktur und bieten nunmehr unter dem Namen „LadeBert“ eine neue Ladekarte an, die den Ladevorgang erleichtern soll. Die Karte kann nicht nur bloß hier in Velbert, sondern in ganz Europa eingesetzt werden. An deutschlandweit 10.000 Ladepunkten und europaweit 140.000.

In erster Linie Service

Die Stadtwerke haben die Zahl der E-Tankstellen zuletzt fast verdreifacht.
Die Stadtwerke haben die Zahl der E-Tankstellen zuletzt fast verdreifacht. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Dafür hat sich der örtliche Versorger als Partner von „Ladenetz.de“ einem der größten Ladenetze innerhalb Deutschlands und Europas angeschlossen. Abgerechnet wird übers Girokonto. Man sehe „LadeBert“ in erster Linie als Service an, um den Nutzern z. B. eine Vielzahl an Apps zu ersparen und erwarte eher keinen großen Verkaufsschlager, erklärte Bert Gruber auf Nachfrage.

Nicht nur für Stadtwerke-Kunden

„Wir haben ja leider ein Wirrwarr an Verbünden und Anbietern“, fügt der Kaufmännische Leiter hinzu. Vor allem aber seien die Stadtwerke mit ihrem Preis von 38 Cent/Kilowattstunde „weit preiswerter“ als andere Anbieter im Umkreis. Dieser Preis gelte unabhängig vom Ort an jeder Normal-Ladesäule des Partner-Netzes. Der Schnitt liege sonst bei 44 Cent/KWh. Die monatliche Gebühr pro Karte kostet 3,90 Euro. Je nach Typ, individueller Nutzung, Fahrweise etc. werde beim Verbrauch im Schnitt von zehn bis 13 KWh auf 100 Kilometer ausgegangen, hieß es beim Ortstermin. Die Ladekarte sei für alle Bürgerinnen und Bürger gedacht und keineswegs nur für Stadtwerke-Kunden.

Lade-Stellplätze nicht nur für Sportler

Die Präsentation der Ladekarte erfolgte eigens auf dem Parkplatz des Netzballvereins 1898 Velbert. Der hat nämlich von der recht großzügigen Fläche Am Kostenberg zwei Stellplätze abgezwackt und stellt sie zum Strom-Tanken an der bereits im Frühjahr installierten Stadtwerke-Ladesäule zur Verfügung. Und zwar für jedermann aus dem dortigen Wohnbereich und darüber hinaus, wie Klaus Jaeger versichert. „Es haben schon sechs Mitglieder E-Autos und auch viele unserer niederländischen Gäste“, so der stv. Vorsitzende weiter. Der Verein wolle mit der Bereitstellung von zwei Lade-Stellplätzen „diese Zukunftsentwicklung“ unterstützen und natürlich gehe es „ein bisschen auch um Imagepflege“.

50 Standorte angestrebt

Der Velberter Versorger – Wasser, Strom, Gas und Breitband – hat sich als Partner einem der größten E-Ladenetze innerhalb Deutschlands und Europas angeschlossen.
Der Velberter Versorger – Wasser, Strom, Gas und Breitband – hat sich als Partner einem der größten E-Ladenetze innerhalb Deutschlands und Europas angeschlossen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Die rasante Entwicklung beim Ausbau der Ladesäulen sei für ihn selbst etwas überraschend verlaufen, sagt Gruber. Die Stadtwerke, die in Velbert alleiniger Anbieter im öffentlichen Raum sind, hätten in den beiden letzten Jahren 26 gebaut – in der Regel für zwei Nutzer – und strebten 50 Stück bzw. Standorte an. Die Anzahl der Ladesäulen sei binnen kurzer Zeit von 17 auf 46 annähernd verdreifacht worden. „Wir haben eine gute Basis geschaffen. Jetzt beobachten wir die Entwicklung der Zulassung von neuen E-Fahrzeugen und werden entsprechend handeln. E-Mobilität ist für uns ein großes Thema.“

Förder-Antrag ist einfach

Offiziellen Angaben zufolge „tanken“ 85 Prozent der Halter von Stromern zuhause. Allerdings sei es nicht leicht, auf dem Markt eine Wallbox aufzutreiben, berichten die Stadtwerke. Sie haben gut 100 solcher Exemplare aufgetrieben und im Angebot. Installation und Wallbox kosten, wie der Teamleiter Direktvertrieb Daniel Horstmann vorrechnet, ohne Tiefbauarbeiten und maximal 25 Meter vom Anschlusspunkt entfernt rund 2100 Euro. Die Kfw-Bank fördere einen Zuschuss in Höhe von 900 Euro, ergänzt Gruber und sagt zum Antrag: „Nur drei, vier Schritte. Das geht ganz einfach.“

Strom, Gas, Wasser und noch viel mehr

Die Stadtwerke Velbert versorgen die Haushalte und Unternehmen vor Ort seit 130 Jahren mit Strom, Gas und Wasser. Seit 2017 investieren sie in den Breitbandausbau, also ins lokale Glasfasernetz.

Darüber hinaus gehören zur Angebotspalette Energiedienstleistungen im Bereich von z. B. Photovoltaikanlagen oder E-Mobilität und auch technische Dienstleistungen für Beratung, Installation und Wartung rund ums Zuhause. Zudem betreiben die Stadtwerke die drei Bäder in Velbert.

Bestellt werden kann die Ladekarte entweder online auf www.stadtwerke-velbert/e-mobilitaet.de oder auch im Kundencenter der Stadtwerke in der Fußgängerzone, Friedrichstraße 168.