Heiligenhaus. Die neu Seniorenbeauftragte und der Behindertenbeauftragte beraten nun die Heiligenhauser. Dreieinhalb Jahre wurde nach ihnen gesucht.
Ab sofort sind sie im Wechsel mittwochs im Dienst: Die neue Seniorenbeauftragte Christa Haumann-Kuhs und d.er ebenfalls neue ins Amt bestellte Behindertenbeauftragte Manfred Steinhaus kümmern sich nun um die Belange ihrer Klientel.
Nachfolger gefunden
„Nach dreieinhalb Jahren Suche sind wir nun sehr froh, die beiden zu haben“, freut sich Doris Ruthmann-Dümpel, Leiterin des Fachbereichs Soziales, bei der Vorstellung der beiden Ehrenamtler. Seit Januar 2018 waren beide Stellen unbesetzt, im Juni dieses Jahres hat der Rat die Ernennung der Nachfolger von Christel Donalies und Gabriele Zscherpe bestätigt.
Ein Büro im Rathaus
Das Büro, das sich Haumann-Kuhs und Steinhaus teilen, liegt im Neubau des Rathauses im Erdgeschoss, ist aber nur eine vorübergehende Lösung. „Wir wollen die Hemmschwelle für die Ratsuchenden so niedrig wie möglich halten“, macht sie deutlich, „jeder soll auch ganz spontan einfach vorbeikommen können.“ Die 78-Jährige, die 30 Jahre lang die Geschicke der AWO-Begegnungsstätte lenkte, kennt viele Heiligenhauser und hofft helfen zu können „Nur auf der Couch zu sitzen ist nichts für mich“.
Zu ihren Aufgaben gehört es unter anderem, die Interessen der Senioren gegenüber der Stadt zu vertreten, Anregungen für seniorenfreundliche Verbesserungen entgegenzunehmen und die Bürger bei Bedarf an zuständige Institutionen weiterzuvermitteln. „Ich freue mich auf die Arbeit, weil ich gerne mit Senioren zusammenarbeite“, macht Haumann-Kuhs deutlich.
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Angst vor dem Amt
„Viele Menschen haben Angst zum Amt zu gehen, teilweise werden sie abgewiesen, weil sie nicht viel Ahnung haben, was ihnen zusteht“, erklärte Manfred Steinhaus, was ihn zu seinem Engagement als Behindertenbeauftragter bewogen hat. Auch er ist vielen Heiligenhausern bekannt und hofft, dass sich Hilfesuchende an ihn wenden. „Man muss immer den Mut haben zu kämpfen“ unterstreicht er, wie wichtig ihm die Belange von Menschen mit Behinderung sind.
Maßnahmen anregen
Mögliche Themen für einen Besuch bei ihm können Bauen, Mobilität und Wohnen sein, aber auch Ausbildung, Kultur und Kommunikation. „Oft braucht man Geduld im Umgang mit den Ämtern, es kann um wichtige Details gehen wie die Breite von Türen beim Bauen“, gibt Steinhaus ein Beispiel. Weil er sich bereits seit 2010 mit dem Thema „Rechte für Behinderte“ beschäftigt, hat der 71-Jährige bisher privat Anrufe bekommen, wenn Hilfe und Rat benötigt wurden – nun kann er ganz offiziell Maßnahmen anregen, die darauf gerichtet sind, Benachteiligungen abzubauen und die Zusammenarbeit von Diensten und Einrichtungen fördern.
Im Erdgeschoss des Rathauses
Jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat bietet Christa Haumann-Kuhs von 10 bis 12 Uhr in Raum 108 im Erdgeschoss des Rathauses eine Beratung an, jeden zweiten und vierten Mittwoch ist Manfred Steinhaus vor Ort, um Menschen mit Behinderung zu beraten.
Am fünften Mittwoch eines Monats findet keine Beratung statt. Telefonisch sind beide erreichbar unter 02056-13450.
Auch Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen ist möglich. „In Heiligenhaus ist für Menschen mit Behinderung schon viel erreicht worden“, blickt Steinhaus positiv in die Zukunft. Rechtsberatungen sind beiden Ehrenamtlichen allerdings nicht erlaubt.