Heiligenhaus. Alle fünf Projekte der Schüler des Heiligenhauser Kant-Gymnasiums konnten beim Jugend forscht Wettbewerb Preise absahnen.

„Es war ein sehr erfolgreicher Wettbewerb für die Gruppen des IKGs, wir haben uns wirklich gefreut!“, resümiert Bianca Gunzer, eine der betreuenden Lehrerinnen des Kant-Gymnasiums, den Ausgang der Teilnahme an Jugend forscht. Auch wenn ein Großteil der Forschungsarbeit dieses Jahr zu Hause stattfinden musste, haben 12 Schüler des Kant-Gymnasiums im Zuge der Jugend-forscht-AG und des Projektkurses Biologie/Chemie Projekte erarbeitet. Mit Erfolg: Alle fünf Projekte konnten beim „Jugend forscht“ - Wettbewerb Preise absahnen.

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Benjamin Palm, 17 Jahre alt und Schüler der Q1, hat den Einfluss von Temperatur auf die Reproduktion der Arbeiterinnenkaste bei Ameisen mittels Thelytokie untersucht – und wurde für seine Arbeit mit dem ersten Platz inklusive Weiterleitung zum Landeswettbewerb sowie dem Sonderpreis der IHK ausgezeichnet. Seine Erkenntnis, dass bei bestimmten Temperaturen Arten ohne Königin einen Selektionsvorteil haben, kann unter anderem für die Zucht von Ameisen bedeutend sein. Seine Betreuerin Bianca Gunzer ist begeistert: „Benjamin ist ein echter Biologe, seine Arbeit ist toll und praktisch auf dem Niveau einer Bachelorarbeit.“

Eine App soll Kinder fürs Forschen begeistern

Unter anderem entwickelten die Schüler eine Tafelputzmaschine. Sicherlich nicht ganz uneigennützig.
Unter anderem entwickelten die Schüler eine Tafelputzmaschine. Sicherlich nicht ganz uneigennützig. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Auch die Sechstklässler Mila Scharpff, Aurelia Reinke und Benedict Opitz konnten den ersten Platz und somit die Weiterleitung zum Landeswettbewerb erreichen. Die von ihnen entwickelte App „Fun Forscher – Die Entdecker-App“ soll Grundschülern das Forschen näherbringen. In selbstproduzierten Videos zeigen und erklären sie Experimente, die man leicht zu Hause nachmachen kann. Aurelia Reinke erzählt: „Wir haben danach auch eine Umfrage gemacht und die Grundschüler fanden es toll. Während Corona bringen die Experimente vielleicht ein bisschen Spaß.“

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Mit einem dritten Platz wurden Jonah van Thiel und Emil Dragons, beide Klasse 9, ausgezeichnet. Sie haben etwas erfunden, wovon wahrscheinlich jeder Schüler schon einmal geträumt hat: einen elektrischen Tafelwischer. Emil berichtet: „Wir waren letztes Jahr schon mal dabei, aber leider ist unser Prototyp auf der Fahrt zum Wettbewerb kaputt gegangen. Dieses Jahr haben wir ihn fertig gemacht und der Tafelwischer funktioniert gut.“

Mikroplastik aus Gewässern filtern

Mateo Maruhn, Cedric van Thiel und Daniel Kolganoc gehen in die sechste Klasse und haben sich mit Strom, der durch Druck erzeugt, wird beschäftigt. Ihr Schuh mit Leuchtesohle erreichte ebenfalls den dritten Platz sowie den Sonderpreis der IHK. Das fünfte Projekt erhielt den „Pokal für motivierte Forscher“. Aus alten PET-Flaschen, Holz und einem Motor aus einem Modellboot haben Justus Fromm, Eric Otten und Dominik Palm, Klasse 6, ein „Antiplastikschiff“ entwickelt, das in heimischen Gewässern Mikroplastik filtern soll. Für die Zukunft wollen sie es weiterentwickeln, damit es nur mit Solarstrom funktioniert.

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Auf Grund von Corona mussten der Wettbewerb und die Siegerehrung digital stattfinden, weiß Lehrerin Bianca Gunzer: „Dieses Jahr zog sich der Wettbewerb über mehrere Tage, die Schüler haben ihre Projekte übers Internet per Video präsentiert und die Siegerehrung erfolgte über einen Livestream, organisiert von der Stiftung „Jugend forscht“ und der IHK.“ Teilnehmer Jonah van Thiel bedauert dies ein wenig: „Es hat ein bisschen das ‚Jugend forscht“ - Feeling‘ gefehlt, auch der Austausch mit den anderen Gruppen.“ Neben den Schülern konnte sich auch Sarah Mathwig, Lehrerin für Mathe und Physik freuen, sie erhielt den Betreuerpreis. „Ohne meine Kollegen und die Schüler mit ihren verrückten Ideen wäre das aber natürlich gar nicht möglich gewesen“, betont sie.

Infos zum Wettbewerb

„Jugend forscht“ ist ein Schüler- und Jugendwettbewerb im Bereich Naturwissenschaften und Technik und gilt als der bekannteste in Deutschland. Er wurde 1965 vom damaligen Stern-Chefredakteur Henri Nannen initiiert. Veranstalter des alljährlich stattfindenden Wettbewerbs ist die Stiftung Jugend forscht. Das IKG nimmt seit vielen Jahren erfolgreich teil und wurde 2014 und 2020 Träger des Schulpreises.