Heiligenhaus. Gleich fünf mal wurden Schüler des IKG jetzt bei „Jugend forscht“ für ihre alltagstauglichen Ideen und deren kreative Umsetzungen ausgezeichnet.

Verschimmelter Toast, übergekochte Milch, Unmengen an Kaffeesatz im Müll, unwillig gewischte Tafeln und die Frage, ob Veganer wirklich gesund leben - wer sich schon einmal einem oder mehrerer dieser Probleme ausgesetzt sah, der kann sich nun an die Schülerinnen und Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums wenden.

Denn für den Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ beziehungsweise „Schüler experimentieren“ (Juniorprojekt für alle Schüler bis 14 Jahre) haben fünf Mädchen und fünf Jungen sich mit Problemlösungen für die genannten Fälle beschäftigt. Das Besondere: Alle fünf Gruppen wurden prämiert: Zwei dritte , zwei zweite und ein erster Preis mit der Qualifizierung für den Landeswettbewerb gingen an das Heiligenhauser Gymnasium. Dazu kamen zwei Sonderpreise und - zum zweiten Mal nach 2014- der Schulpreis mit einer Dotierung von 1000 Euro.

Abhilfe bei überschäumender Milch

„(K)eine Schaumparty im Kochtopf“ heißt das Projekt von Elisa und Tim aus der 7d, in dem die beiden Schüler untersucht haben, wie man Milch am effektivsten am Überkochen hindern kann.„Die Idee kam von meiner Mutter, als sie abends Milchreis zubereitete“, erzählt Tim. Gemeinsam haben Elisa und er ausprobiert, welche Hilfsmittel die Milch im Topf lassen: Murmeln, Plastiklöffel und Pfannenwender landeten in der Flüssigkeit, das Rennen machte aber letztlich der Holzlöffel. Die Jury lobte neben den Ergebnissen die sehr wissenschaftlich umgesetzte Präsentation, die auch mithilfe einer Video app erstellt wurde- am 8. und 9. Mai dürfen Elia und Tim beim Landeswettbewerb noch einmal ihre Ergebnisse präsentieren.

So bleibt Weißbrot drei Monate schimmelfrei

Um den „BROTalen Schimmel“ ging es im Projekt von Aleyna und Paula aus der 8d, die den dritten Platz im Bereich Biologie belegten: „Wir haben sehr viel Schimmel gesehen“, schmunzeln die Schülerinnen, die diesen sogar extra züchteten, um einige der 250.000 bekannten Arten besser untersuchen zu können. Und sie wissen jetzt, wie man Toast so lagert, dass er möglichst lang essbar bleibt:„Bei Raumtemperatur und Tageslicht, in der Originalverpackung. Und am besten fasst man ihn nur mit Handschuhen an.“ Wenn das beachtet wird, kann das Weißbrot sogar drei Monate überstehen, wie Probescheiben beweisen.

Kaffeebecher aus Kaffeesatz und Bienenwachs

Ramon und Kevin aus der 7a können zwar nicht im Kaffeesatz lesen, haben aber in dem Projekt „Kaffee to go²“ eine innovative Idee zu dessen Nutzung entwickelt: „Wir wollen daraus Kaffeebecher herstellen. Das Grundrezept haben wir immer wieder verändert, und planen auch weiterhin an der endgültigen Masse zu forschen. Momentan enthalten die Becher unter anderem eben Kaffeeprütt, dann Bienenwachs, Maisstärke, Agar-Agar und Glycerin.“ Mit ihrer Idee landeten die Jungs im Fachbereich Chemie auf Platz 3 und erhielten den Sonderpreis „Reset Plastic“.

Jelena (li) und Annika haben unter anderem Fertigprodukte auf  sogenannte Carrageene untersucht: Langkettige Kohlenhydrate, die in Totalgenzellen vorkommen.
Jelena (li) und Annika haben unter anderem Fertigprodukte auf sogenannte Carrageene untersucht: Langkettige Kohlenhydrate, die in Totalgenzellen vorkommen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Annika und Jelena aus der Q2 (Abijahrgang) können bei dem gewonnenen zweiwöchigen Praktikum bei ThyssenKrupp an ihrer Fragestellung „Vegan – Den Algen sei Dank: Doch ist der Zusatzstoff tatsächlich unbedenklich?“ weiterforschen - denn ein endgültiges Ergebnis haben ihre Forschungen noch nicht geliefert. „Wir haben in vitro und in vivo-Studien durchgeführt, degradiertes und nicht degradiertes Carrageen verglichen“, erzählen die Nachwuchs-Forscherinnen.„Das Thema interessiert uns auch weiterhin“.

Emil (li) und Jonah haben äußerst praxisnah geforscht und eine Tafelputzmaschine erfunden.
Emil (li) und Jonah haben äußerst praxisnah geforscht und eine Tafelputzmaschine erfunden. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Einen automatischen Tafelwischer mit drei selbstprogrammierten Motoren schließlich haben Jonah und Emil (8b) kreiert, „die Idee kam uns, weil die eingeteilten Teams beim Tafelwischen oft nicht gern zusammenarbeiten“.