Heiligenhaus. . Schüler der Klasse 7d des Immanuel-Kant-Gymnasiums in Heiligenhaus erreichen beim diesjährigen „Jugend forscht“-Nachwuchswettbewerb den 2. Platz.
Es gibt eine Menge Allergien, die den Betroffenen das Leben schwermachen können; sei es Heuschnupfen oder Tierhaarallergie. Doch was passiert, wenn jemand den täglichen Gebrauch seiner Zahnpasta nicht verträgt?
Genau mit diesem Problem musste bisher Mark Reuter, Schüler der Klasse 7d des Immanuel-Kant-Gymnasiums, kämpfen. Deshalb entwickelte er mit seinen Klassenkameraden Maximilian Slowik und Till Schäfers eine Allergiker-Zahnpasta, die er nun ohne jegliche Probleme nutzen kann. Die Bakterien tötet die Schülererfindung genauso zuverlässig ab wie die Produkte der Pharmariesen. Mit diesem Projekt erreichen die drei Naturwissenschaftler in diesem Jahr den zweiten Platz in der Kategorie „Schüler experimentieren“ beim bekannten Nachwuchswettbewerb „Jugend forscht“.
Zunächst war die Paste braun
„Wir haben unsere eigene Zahnpasta auf die Kriterien Abrieb, Geschmack und Reinigungskraft überprüft“, erklärt Mark. Den Abrieb – also wie gut Verfärbungen beim Putzen verschwinden – testeten sie zunächst an Hühnerknochen und dann am Allergiker selbst. Je nach Art und Menge der beigefügten Zutaten erzeugen die Zahnpasten einen unterschiedlichen Abrieb an den Zähnen. Außerdem probierten die drei verschiedene Geschmacksrichtungen aus und schauten, welche am besten zu den anderen Zutaten passt. Die Reinigungskraft kontrollierten die Schüler anhand von Plaquetabletten. „Unsere Zahnpasta war im Vergleich besser als die von Elmex“, rufen alle drei stolz.
Hart, härter, Haargel
Andere Schüler des IKG erhielten ebefalls Preise beim Nachwuchswettbewerb. Mit „Hart, härter, Haargel“, erreichten Phil Cremerius, Ole Schöpper und Timon Donath aus der Klasse 7a den dritten Platz im Bereich „Schüler experimentieren“. Sie entwickelten ihr eigenes Haargel, welches den Namen „IKG“ trägt.
Für „Buffet an der Vogeltheke“ erhalten Mats Waldeyer und Nael Farah der Klasse 7d einen Sonderpreis für die Umwelt des Landes. Sie erkannten, dass Vögel ihren Futterplatz in Abhängigkeit vom Wetter aufsuchen. Dabei essen sie am liebsten Sonnenblumenkerne, da sie aus 70 Prozent Fett bestehen.
Doch nun stehen die experimentierfreudigen Jungs vor einem gravierenden Problem. Die Konsistenz der Paste ist noch sehr grob, außerdem ist die Farbe so braun, dass sie nicht besonders appetitlich aussieht. Nach der dritten Filterung hat die Zahnpasta dann doch die typisch cremige Konsistenz bekommen, und durch Zugabe von Titandioxid erreichen die Nachwuchsforscher eine weiße Farbe.
Seit einem Jahr experimentierten die Schüler des IKG jeden Dienstag in der AG „Jugend forscht“ an dem Projekt. Das Ergebnis präsentierten sie vergangene Woche in Düsseldorf beim gleichnamigen Nachwuchswettbewerb. AG-Leiterin Kathrin Korb, die den Forschern mit Rat und Tat zur Seite stand, ist mit dem Ergebnis zufrieden. Ihr Ziel ist es, naturwissenschaftlich begabte Schüler über den Unterricht hinaus zu fördern. „Die AG enthält einen viel höheren praktischen Anteil als der Unterricht selber. Die Preise geben den Schülern weitere Motivation für ihren bevorstehenden Schulweg“, erklärt die Lehrerin.
Selbst wenn Allergiker Mark im nächsten Jahr nicht mehr teilnehmen wird: Seine selbst hergestellte Zahnpasta brachte ihm nicht nur einen Preis ein, sondern vor allem eine große Erleichterung beim täglichen Zähneputzen.
Honigbienen bringen Schülerinnen den zweiten Platz
Lernen – ein Wort, das bei vielen Schülern sofort ein grauenhaftes Gefühl auslöst. Die Schülerinnen der Q2 des IKG, Christina Näser, Anna Oberholz und Elena Stecher, gestalten das Oberthema ihres Projektkurses allerdings völlig neu. Mit ihrem Experiment „Die kleine Mengenlehre der Honigbiene – eine Untersuchung zur Zahlenkompetenz“ versuchten sie ein Jahr lang, Bienen zu dressieren. Zunächst experimentierten die Teilnehmerinnen mit verschiedenen Musterkarten, um dann ihre Ergebnisse in der Natur anzuwenden. Dafür erhalten sie beim diesjährigen „Jugend forscht“-Wettbewerb den zweiten Preis.
Mit normalem und süßem Wasser brachten die Schülerinnen den schwarz-gelben Tieren bei, sich nur noch von einer Futterquelle zu ernähren. „Obwohl am Ende auf jeder Karte Zuckerwasser stand, haben die Bienen nur noch ein Muster genutzt“, erzählt Christina. Auf einem Rapsfeld und im Garten eines Imkers führten sie dieses Experiment mit Objekten fort. „Die Bienen waren sehr blütenstetig, und die Temperaturen waren in diesem Winter nicht optimal für unser Projekt. Deswegen haben wir noch keine eindeutigen Ergebnisse herausgefunden“, erklärt die Nachwuchsforscherin.
Doch die Mädchen sind sich einig: Bis zum nächsten Jahr werden sie ihr Experiment optimieren. Sie hoffen, klare Ergebnisse finden zu können, um erneut einen der heißbegehrten Preise bei Jugend forscht zu gewinnen