Heiligenhaus. Auch in Heiligenhaus wird im November einiges still stehen. Gastronomen beklagen erneuten Lockdown: Mit diesen Konzepten wollen sie weitermachen.

Die Fallzahlen steigen und steigen – aufgrund der vielen Corona-Infektionen wird es ab dem 2. November wieder viele neue Einschränkungen geben. Betroffen davon sind in Heiligenhaus vor allem die Lokale, aber auch weitere Betriebe und Einrichtungen. Einigen fehlt das Verständnis, der Bürgermeister appelliert ans Gemeinwohl.

Auch das Heljensbad muss wieder schließen.
Auch das Heljensbad muss wieder schließen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

46 Menschen, meldet das Kreisgesundheitsamt am Donnerstag, sind derzeit in Heiligenhaus mit dem Coronavirus infiziert. „Bund und Länder haben in ihrer gestrigen Konferenz grundlegende Maßnahmen und Kontaktbeschränkungen beschlossen. Diese haben natürlich auch für unseren Alltag in Heiligenhaus Auswirkungen“, so Bürgermeister Michel Beck. So werde die Stadt ab Montag unter anderem alle Hallen für den Vereinssport schließen. „Vereine mit eigenen Anlagen werden von uns bis Freitag über die notwendigen Schließungsvorgaben informiert.“

Heljensbad und Club haben Verständnis, sind aber auch traurig

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Betroffen sind von der Schließung auch das Heljensbad und der Club. „Wir haben alles dafür getan, unseren Gästen unter den Bedingungen ein Stück Normalität zurückzugeben“, so Bäderleiter Holger Brembeck, „aber leider erfordert die aktuelle Situation auch weitere Maßnahmen“, zeigt er sich traurig, aber verständnisvoll. Auch Club-Chefin Edelgard Eichberg kann verstehen, „dass solch drastische Maßnahmen getroffen werden müssen, wenn man sich die Fallzahlen anschaut. Auch wenn wir natürlich total darunter leiden.“ Denn alle Veranstaltungen mussten abgesagt werden, Kurse finden nicht statt, „wir hoffen nur noch, dass wir das pädagogische Angebot aufrecht erhalten können.“

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Kein Verständnis für den erneuten Lockdown haben unter anderem die Gastronomen Daniel Müller und Thomas Karrenberg. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass es wieder soweit kommt“, so Müller, der seit knapp einem Jahr das Thum 1897 betreibt. „Wir haben den Lockdown irgendwie geschafft, waren jetzt wieder bei gut 80 Prozent des früheren Umsatzes. Es hat zwei Monate gedauert, bis die Gäste wieder kamen, und jetzt wieder der Rückschritt.“ Auch seinen Gästen würde das Verständnis fehlen, „ich habe auch einen offenen Brief an die Kanzlerin geschrieben, aber das hilft ja alles nicht“, so Müller. Dabei seien Restaurants keine Infektionsherde, das sei nachgewiesen.

Gastronomen sind sauer

Daniel Müller ist sauer, dass er das Thum 1897 wieder schließen muss. „Wir halten uns an alle Vorgaben“, auch seien Gastronomien keine Infektionsherde. Bundessubventionen würden auch nicht helfen.
Daniel Müller ist sauer, dass er das Thum 1897 wieder schließen muss. „Wir halten uns an alle Vorgaben“, auch seien Gastronomien keine Infektionsherde. Bundessubventionen würden auch nicht helfen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

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70 Prozent des Umsatzes machten bei ihm die Getränke aus und nicht das Essen, auch wenn er dies ab nächster Woche wieder To-go anbiete, „und wir werden auch liefern“, erklärt der Thums-Chef. Ähnlich sieht es auch Tom Karrenberg von der Kniffte und Sprecher des Arbeitskreises Gastronomie des Stadtmarketings: „Ich bin mir sicher, dass einige Gastronomen wirklich Probleme bekommen. Wir werden jetzt wieder umschalten auf Abholservice, aber das wird schon hart.“ Viele Kunden hätten den Gastronomen weiter Treue zugesichert. Umschalten auf Abholen und Lieferung: eine andere Wahl haben die Heiligenhauser Lokale in den nächsten vier Wochen nicht.

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Bei all dem Ärger bittet Bürgermeister Michael Beck um Verständnis: „Es gibt derzeit keine wirkliche Alternative zu den beschlossenen Maßnahmen, um einen noch härteren Lockdown zu verhindern. Bitte beachten Sie die AHA- und Verhaltensregeln und bleiben Sie so diszipliniert, wie bereits in den vergangenen Monaten, auch wenn das natürlich schwer fällt. Auch diese Pandemie wird einmal enden.“

Bürgermeister bittet THW und DRK um Amtshilfe

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Bürgermeister Michael Beck will erneut um Amtshilfe bzw. Unterstützung des Außendienstes der Verwaltung bei THW und DRK bitten. Zudem wird geprüft, inwiefern Mitarbeiter aus anderen Bereichen den Außendienst unterstützen können. „Ziel ist es, die Einhaltung der Maßnahmen in Heiligenhaus verstärkt zu überwachen, um das Infektionsgeschehen auch in unserer Stadt abzumildern“, so Beck.

Auch werden öffentliche Veranstaltung nicht stattfinden. „Es ist mir ein Anliegen, das Rathaus für die Bürgerinnen und Bürger weiterhin geöffnet zu halten. Dies setzt jedoch auch von den Besucherinnen und Besuchern weiterhin eine Beachtung der Hygieneregeln voraus. Zudem bleibt es bei den notwendigen Terminvereinbarungen. Nähere Corona-Informationen werden immer aktuell auf unserer Homepage veröffentlich.“ Hier lesen Sie weitere Nachrichten aus Heiligenhaus.