Heiligenhaus. . Am Wochenende trafen sich wieder viele Familien im Café Herberge zum Kürbisschnitzen. Die unterschiedlichsten Modelle sind dabei entstanden.

  • Am Wochenende fand zum sechsten Mal das traditionelle Kürbisschnitzen bei Familie Wüster statt
  • Die Veranstalter hatten wieder alles hergerichtet für zwei bunte Familiennachmittage
  • Eltern und Kinder konnten nach Herzenslust Kürbisse schnitzen, die hoffentlich bis Halloween halten

Zweieinhalb Wochen sind es noch bis Halloween – das wichtigste Accessoire zu dem ursprünglich irischen Brauchtumsfest haben viele Familien seit dem Wochenende schon zuhause stehen: Einen eigenhändig geschnitzten und nun hoffentlich auch beleuchteten Kürbis.

Ein Geheimtipp ist das Kürbisschnitzen im Café Herberge eher nicht mehr, immerhin fand das Event in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal in Folge statt. Deswegen machte Familie Wüster auch schon in der Ankündigung darauf aufmerksam, „dass keine Reservierungen vorgenommen werden können.“ Denn geschnitzt wurde überdacht und im Freien, an Biertischgarnituren, die mit allem ausgestattet waren, was das Schnitzerherz so begehrt: Kleine Messer zum Schnitzen, Filzstifte zum Aufmalen der Gesichter oder Muster, Löffel und Eimer für das Fruchtfleisch und Papier – zum Abwischen von Tisch, Kürbis und Kinderhänden.

Großeltern schnitzen mit Enkeln

„Alle Generationen kommen her, auch viele Großeltern mit ihren Enkeln“, freut sich Heike Weelborg, die wieder die pädagogische Begleitung des Kürbiswochenendes übernommen hat. „Viele lassen sich gerne beraten, wie ihr Kürbis aussehen soll. Manche bringen schon Vorlagen mit und ich sorge auch dafür, dass wir in jedem Jahr ein paar neue Ideen dabei haben.“ Waren in den Jahren zuvor Sterne total in, geht diesmal der Trend wieder zu den gruseligen oder freundlichen Gesichtern – „die einfachsten werden dann doch am häufigsten gewählt“, erzählt die Kürbisspezialistin, an deren Haarreif auch zwei Kürbisgesichter angebracht sind.

Das Produkt der Arbeit konnte sich durchaus sehen lassen.
Das Produkt der Arbeit konnte sich durchaus sehen lassen. © Ulrich Bangert

Lara ist mit ihrer Tante Martina Meiß zum Café Herberge gekommen und sitzt vor einem schon fast fertigen Kürbis, der weder von einem Gesicht noch Sternen, sondern von einem filigranen Einhorn geziert wird. Eine wahre Gemeinschaftsarbeit übrigens: „Mama hat uns die Vorlage mitgegeben, die sie aufgemalt hat“, berichtet Lara, die dann beim Aushöhlen des Kürbisses geholfen hat – die Schnitzarbeiten hat sie ihrer Tante überlassen. „Wir waren letztes Jahr schon gemeinsam hier, da haben wir eine Fledermaus geschnitzt. Das hat Lara so gut gefallen, dass wir diesmal wieder dabei sind“, erzählt Martina Meiß.

Das Ganze braucht seine Zeit

Die Eltern waren oft mit Eifer bei der Sache, der Nachwuchs schaute sich das genau an.
Die Eltern waren oft mit Eifer bei der Sache, der Nachwuchs schaute sich das genau an. © Ulrich Bangert

Ein, zwei Stunden müssen Besucher schon einplanen: Erst wird der Kürbis aus einer breiten Auswahl ausgesucht, dann der Platz gesichert und gearbeitet. Und wenn jemand Hunger bekommt, ist das auch kein Problem: Kürbissuppe und -kuchen warten genauso wie klassische Waffeln. „Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal keine Bedienung an den Tischen, sondern eine zentrale Ausgabe, wo die Gäste sich anstellen können“, erzählt Stephanie Wüster, „das klappt super. Wir haben bei der Vorbereitung dieses Familienevents zwar viel Arbeit, aber freuen uns auch total darauf.“ Erfreut sind auch die Familien: Zuerst die Kinder, die bis zu den Ellbogen im Kürbisfleisch hängen, und dann die Eltern, wenn der neue Begleiter fertig ist. Möge er bis Halloween halten.

>>> KÜRBISSE HALTEN LÄNGER DURCH MIT HAARSPRAY

  • Die Kürbisse, die im Café Herberge verkauft wurden, stammen ganz aus der Nähe, nämlich vom Schwarzbachhof in Ratingen. Viel Regen, wie dieses Jahr, ist nicht gut für die Ernte.
  • Um den bearbeiteten Kürbis möglichst lang frisch zu halten, empfiehlt Heike Weelborg, ihn mit Haarspray zu besprühen – und zwar mit möglichst viel davon.