Heiligenhaus. Im Heiligenhauser Haupt- und Finanzausschuss ging es um Coworking als neues Arbeitsfeldmodell und die Flughafenerweiterung. Und: Um die Feuerwehr.
Auch in der letzten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses dieser Wahlperiode gibt es viel zu besprechen. Besonders interessant für die Bevölkerung dürfte dabei sein, dass die Heiligenhauser Feuerwehr eine neue Leitung hat: Ab dem 1. September wird Nils Vollmar für sechs Jahre zum Leiter der Feuerwehr bestellt. Für den gleichen Zeitraum wird Ralf Mader zum stellvertretenden Leiter bestellt, ab dem 1. Januar 2021 gibt es mit Andreas Braig einen weiteren stellvertretenden Leiter.
Einstimmig für Vollmer ausgesprochen
„Ich habe alle Löschgruppen persönlich angehört und es haben sich keine Fragen ergeben. Die Wehr hat sich eindeutig für diese Personen ausgesprochen“, berichtet Bürgermeister Michael Beck von der Anhörung, bei der auch Kreisbrandmeister Torsten Schams beteiligt ist. Der Ausschuss stimmt einstimmig und mit anschließendem Applaus der Ernennung zu – „Ich wünsche im Namen des Rates und der Stadt eine glückliche Hand für diese anspruchsvolle Aufgabe“, richtet Beck seine Worte an Nils Vollmar.
Konzept für Brandschutzbedarfsplan
Auch das Konzept für den Brandschutzbedarfsplan, der darauf abzielt, die Stärke der Wehr personell und materiell im Einsatz kontinuierlich zu verbessern, wird einstimmig angenommen. „Einzelmaßnahmen können und müssen noch detailliert besprochen werden“, fasst Peter Kramer (SPD) zusammen, „die Zustimmung sollte aber schnellstmöglich erfolgen.“ Kämmerer Björn Kerkmann schildert, dass für den Plan zwei Schritte notwendig seien: „Zunächst wurde ein Soll/Ist-Abgleich gemacht, dafür gab es eine Begehung mit Fachplanern. Erfolgen muss jetzt noch die Einpass-Planung.“ Das Thema Brandschutzbedarfsplan wird also auch noch den neuen Rat nach der Kommunalwahl beschäftigen.
Derzeit keine Kapazitätserweiterung des Flughafens
Diskutiert wird auch noch einmal über das Vorgehen bezüglich des Antrags der Flughafen Düsseldorf AG auf Erteilung eines Planfeststellungsbeschlusses. Ziel der Flughafen AG ist es, mehr Starts und Landungen zu Spitzenzeiten zu ermöglichen und tiefbauliche Veränderungen vorzunehmen. Da alle Parteien die Bedeutung des Flughafens für die Region sehen, aber derzeit die vorhandenen Slots nicht ausgeschöpft werden, einigen sich die Fraktionen auf die Formulierung, dass „die beantragte Erhöhung der Flugbewegungen zum jetzigen Zeitpunkt abgelehnt wird.“ „Eine Kapazitätserweiterung ist nicht nötig, der Umweltschutz muss unbedingt im Blick behalten werden“, so Stefan Okon (WAHL).
Heiligenhaus guter Standort für Coworking
Völlig eins sind sich alle Parteien beim Thema Coworking, der Antrag der CDU-Fraktion an die Verwaltung, die Realisierung eines solchen Arbeitsfeldmodells zu überprüfen, wurde einstimmig angenommen.„Heiligenhaus wäre ein guter Standort sowohl für Düsseldorfer als auch für Menschen aus dem Bergischen Land“, argumentiert Volker Ebel (FDP), Stefan Okon (WAHL) erwähnt zudem die „enorme Menge an Gewerbefläche“, die nicht mehr so genutzt werde wie früher. Einen Schritt weitergehen möchte die SPD und über ein Technologie- und Gründerzentrum nachdenken. Beate-Marion Hoffmann von den Grünen gibt lediglich zu bedenken, dass ein solches Projekt jemanden brauche, der sich kümmere. Wirtschaftsförderer Peter Parnow berichtet, dass es bereits konkrete Ideen für möglichen Coworking-Raum gäbe, bislang allerdings kaum empirische Grundlagen zum tatsächlichen Bedarf vorlägen.