Heiligenhaus. Und wieder haben am Wochenende Müllbehälter in Heiligenhaus gebrannt. Die Feuerwehr reagiert mit klaren Worten auf die Brandstiftungsserie.

Immer wieder brennen Müllbehälter in Heiligenhaus, 20 solcher Einsätze hat es bislang bereits in diesen Jahr für die Feuerwehr gegeben, ein Ende der Brandserie scheint nicht in Sicht, im Gegenteil: Mitte vergangener Woche wurden die Einsatzkräfte innerhalb von knapp zwei Stunden zu drei Bränden dieser Art gerufen (die WAZ berichtete) und jetzt schon wieder: Am Wochenende mussten erneut zwei Müllfeuer gelöscht werden, eins davon, eine brennende Papiertonne, vor dem evangelischen Familienzentrum an der Rhönstraße in Oberilp. Dabei wurde sowohl die Wand als auch ein Fenster des Gebäudes beschädigt. Schadenshöhe alleine hier: 3000 Euro.

„Wir sind stinksauer“

Zahlreiche solcher Containerbrände hat die Feuerwehr Heiligenhaus in den vergangenen Monaten gelöscht
Zahlreiche solcher Containerbrände hat die Feuerwehr Heiligenhaus in den vergangenen Monaten gelöscht © Feuerwehr Heiligenhaus

„Wie sich sicher jeder denken kann, sind wir mittlerweile stinksauer über die Einsatzserie“, sagt Nils Vollmar, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Heiligenhaus, „Wir sprechen hier nicht mehr von Bagatellen, wir sprechen von mehreren Straftaten.“ Und: „Wenn der Piepser uns zum Einsatz ruft, dann fahren wir raus – zum Schutz der Bürger. Egal warum und egal wann es brennt. Die Brände der letzten Wochen sind mit Worten nicht mehr zu beschrieben.“

Mittlerweile hat sich die Oberilp als Einsatzschwerpunkt herauskristallisiert, hier wurden nicht nur die meisten Container gelöscht, auch Fahrzeuge und ein Klettergerüst waren in den vergangenen Wochen und Monaten angezündet worden. In einem Fall wurde die Feuerwehr zu einem vermeintlichen Brand an einem Kindergarten gerufen, der sich als vorsätzlicher Fehlalarm herausstellte.

Moralisches und emotionales Problem

Dazu betont die Feuerwehr noch einmal: Jeder böswillig hervorgerufene Einsatz bedeutet, dass Einsatzkräfte für echte Notfälle blockiert werden. Und: „Unabhängig von der Straftat und den finanziellen Aufwand haben wir hier ein moralisches und emotionales Problem‘, betont Nils Vollmar, „bei jeder Alarmierung fahren Einsatzkräfte von zu Hause oder vom Arbeitsplatz zur Wache, unter Stress. Sie geben alles, um so schnell wie möglich auszurücken, verlassen Familie und Freizeit, teilweise spät in der Nacht. Stellt sich hinterher heraus, dass dies zum Spaß anderer Menschen passiert, trifft uns das hart. Hier wird Engagement für unsere Stadt mit den Füßen getreten.“ Die Feuerwehr bittet die Bürger, wachsam zu sein. Hinweise können jederzeit der Polizei unter 02104/982-0 gemeldet werden.

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