Heiligenhaus. Auch wenn das Coronavirus derzeit viel lahmlegt, laufen die großen städtischen Vorhaben weiter. Ob das so bleibt, hängt von einigen Faktoren ab.
Trotz der Corona-Krise laufen die Arbeiten an den großen Projekten in der Stadt wie dem Innovationspark oder dem Nahversorgungszentrum recht gut weiter. „Das Virus behindert uns zwar ein Stück weit, hat uns aber nicht ausgebremst“, sagt der Technische Beigeordnete der Stadt, Andreas Sauerwein. Ob sich das aber in dieser Form aufrecht erhalten lasse, hänge jedoch von einigen Faktoren ab.
Arbeiten für den Innovationspark liegen im Soll
Doch derzeit gebe es ungeachtet der Krisensituation noch viele Anfragen für mögliche Ansiedlungen in dem Innovationspark. „Wir haben allerdings die Vermarktung derzeit etwas zurückgestellt, da wir Unternehmen hier haben wollen, die auch unser Klimaschutz-Konzept mittragen“, so Sauerwein im WAZ-Gespräch.
Das ist Andreas Sauerwein
Andreas Sauerwein ist seit dem 1. August 2019 Technischer Beigeordneter der Stadt Heiligenhaus. Der gebürtige Wuppertaler hat in Rostock Landschaftskultur und Umweltschutz studiert. Danach arbeitete er zunächst in einem Ingenieurbüro und kümmerte sich unter anderem um Renaturierungsprojekte.
Schließlich wechselte Sauerwein zu den Technischen Betrieben Velbert – zur Entwässerungsplanung. Von 2011 bis zu seinem Wechsel nach Heiligenhaus war er in Velbert Leiter des Immobilienservices.
Ebenfalls etwas nach hinten geschoben wurde die neue Internet-Website für den Innovationspark, mit der die Vermarktungsaktivitäten an Schub gewinnen sollten. Dort sollten beispielsweise die genauen Ziele der Stadt zur Klima- und CO 2 -Neutralität beim neuen Gewerbepark erläutert sowie die Standort-Vorzüge etwa durch die Netzwerke mit dem Hochschul-Campus oder dem Unternehmerverband „Die Schlüsselregion“ dargelegt werden. „Hinsichtlich der Website befinden wir uns nun aber in der Endabstimmung mit allen Projektbeteiligten“, meint der Technische Beigeordnete. Sprich: Lange dauert es nicht mehr, bis die neue Präsenz im Internet kommt.
Projekte könnten durch Corona-Erkrankungen stocken
Im Soll lägen jedoch die Arbeiten für den Innovationspark, berichtet Sauerwein weiter. „Die Baufirmen arbeiten so weit normal an dem Projekt weiter.“ So sei der erste Abschnitt entlang der Friedhofsallee weitgehend fertig, dass ansiedelnde Firmen bald dort bauen könnten. Nun müsse noch etwa der Breitbandanschluss hergestellt werden, „woran gearbeitet wird“, zudem seien noch ein paar Fragen zur Abwassertechnik zu klären.
Allerdings schränkt Sauerwein ein, dass die weiteren Arbeiten auch ins Stocken geraten könnten. „Irgendwann könnten wir auch vielleicht Probleme bekommen, wenn Mitarbeiter in der Corona-Krise durch Krankheit ausfallen.“ Dann müsse man sehen, ob Zeitpläne nicht doch noch durcheinander gerieten.
Beim Nahversorgungszentrum wird schon an der Decke gearbeitet
Auch bei dem Lückenschluss der A44 zwischen dem Autobahnkreuz Ratingen-Ost und der Anschlussstelle Hofermühle könnte es zu weiteren Verzögerungen kommen. Da gebe es noch einige Fragen – unter anderem zur Entwässerung – zu klären. Insofern sei ein mögliches Datum für die Fertigstellung des Autobahnabschnittes nicht klar.
Nach Plan gehe aber derzeit der Bau des neuen Nahversorgungszentrums an der Westfalenstraße weiter, wo schon an der Deckenkonstruktion gearbeitet werde. Ende 2020 oder Anfang 2021 soll das Einkaufszentrum dann seine Pforten öffnen.
Auch beim Wohnungsbau geht es voran
Ebenfalls voran gehe es beim Wohnungsbau in der Stadt, beispielsweise bei Neubauprojekten auf dem ehemaligen Kini-Gelände am Südring (100 Wohneinheiten) oder an der Kurt-Schumacher-Straße (70 Wohneinheiten). „Hier gibt es derzeit kein Projekt, das stockt. Wir bekommen auch private Bauanträge herein.“ Wichtig sei jedoch ebenfalls hier, dass alle Planungen weiterliefen. Und: „Wir tun alles, damit wir die Projekte vorantreiben können. Denn wenn die Corona-Krise vorbei ist und das Wirtschaftsleben wieder Fahrt aufnimmt, dürfen wir als Stadt nicht der Bremsklotz sein.“