Heiligenhaus. Änderungswünsche am Heiligenhauser Nahversorgungszentrum gewährte nun die Politik mehrheitlich dem Investor HBB. Händler stellen Forderungen.
Der Stadtrat hat laut WAZ-Informationen am künftigen Nahversorgungszentrum auf dem früheren Hitzbleck-Gelände mehrheitlich die Änderungswünsche des Investors HBB in nichtöffentlicher Sitzung genehmigt. Somit hat der Investor nun die Möglichkeit, einen großen Drogeriemarkt als Mieter zu gewinnen. Zuvor sollen Drogerieprodukte nur im kleinen Umfang – innerhalb eines Supermarktes und eines Discounters – erlaubt gewesen sein. Die WAHL und die Grünen hatten vergebens versucht, über die Auswirkungen dieser Entscheidung öffentlich zu diskutieren. Sie befürchten ein Ladensterben entlang der Hauptstraße. Dagegen ist für CDU und SPD dieses Einkaufszentrum unverzichtbar, und sie sehen einen Drogeriemarkt dort nicht als Todesurteil für den Handel an der Hauptstraße an.
Die Stadtverwaltung hatte ohnehin in der jüngsten Ratssitzung ausgeführt, dass eine öffentliche Debatte rechtlich nicht zulässig sei. Da es sich „um eine Liegenschaftssache“ handele, müsse die Öffentlichkeit zwingend ausgeschlossen werden. Ermessensspielraum gebe es nicht. Eine öffentliche Diskussion über erlaubte Sortimente sei ebenfalls rechtlich nicht zulässig, da der Investor HBB in einem starken Konkurrenzkampf stehe und mögliche Sortimente des Nahversorgungszentrums unter Geschäftsgeheimnisse falle.
Händler sehen die Politik jetzt in der Pflicht
Jetzt sieht der Stadtmarketing-Arbeitskreis Handel die Politik in der Pflicht, Ideen zu entwickeln, wie man Leerstände in der Innenstadt vermeiden könne. Denn die Vorsitzende, Annelie Heinisch, hält zwar die Innenstadt nicht nur für „eine Wohlfühloase“, sondern auch für zukunftsfähig. Dennoch bewerte der Arbeitskreis die Entscheidung, einen Drogeriemarkt auf dem Hitzbleck-Gelände zuzulassen, als „einen Schritt in die deutlich falsche Richtung“. Daher fordert Heinisch umgehend ein Entwicklungskonzept für den Handel in der Innenstadt.
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Zuvor hatte bereits die FDP solch ein Innenstadtkonzept gefordert, und die CDU will im nächsten Wirtschaftsförderungsausschuss (21. November) einen Workshop namens „Zukunftsfähige Innenstadt“ beschließen, mit dessen Hilfe ein entsprechendes Konzept erarbeitet werden soll.