Heiligenhaus. Hauptkommissarin Patricia Aillaud leitet jetzt die Heiligenhauser Polizeiwache. Durch deren Umbau steht ihr eine turbulente Zeit bevor.
Die Heiligenhauser Polizeiwache hat eine neue Leitung und dadurch im Kreis Mettmann Geschichte geschrieben. Denn Hauptkommissarin Patricia Aillaud ist die erste Polizistin, die im Kreis zur Wachleiterin ernannt wurde. Angetreten hat sie ihr neues Amt am Montag. Der Amtsantritt der 45-Jährigen fällt in eine schwierige Zeit, in der sich zunächst auch für die Heiligenhauser einiges ändert. Aber alle Beteiligten freuen sich, dass Aillaud nun die örtliche Wache leitet.
„Ich freue mich über die nahtlose Wiederbesetzung unserer örtlichen Wache“, sagte Bürgermeister Michael Beck bei Aillauds offizieller Vorstellung am Mittwochmorgen. Dass diese wichtige Schlüsselstelle wieder besetzt ist, sei für Heiligenhaus gleich in doppelter Hinsicht schön, denn sie ist verknüpft mit der Sanierung und Modernisierung der Polizeiwache in der ehemaligen Kiekert-Villa, die rund 1,6 Millionen Euro kosten soll.
Umbau der Wache soll schnellstmöglich beginnen
Dieser Umbau solle, so Beck, schnellstmöglich begonnen werden, damit die sanierte Wache in der ersten Jahreshälfte 2020 wieder bezogen werden kann. Damit ist der Umzug der Wache während der Bauarbeiten, die circa sechs Monate dauern sollen, eine der ersten Hauptaufgaben von Patricia Ailland. Es wird also eine turbulente Zeit, doch die Hauptkommissarin ist zuversichtlich, dass sie und ihr Team die Übergangszeit während der Bauphase gut meistern werden.
Dass sie die erste Wachleiterin im Kreis ist, setzt die Beamtin nicht unter zusätzlichen Druck. „Ich war schon vorher häufig die erste Frau in verschiedenen Positionen. Das ist nur eine nette Anekdote“, sagt sie. Die neue Stelle habe nichts mit einer Frauenquote zu tun, ergänzt der Leitende Polizeidirektor Manfred Frorath; Patricia Aillaud habe sich ihre neue Position durch hervorragende Leistungen erarbeitet.
Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stärken
Daran will die Polizistin jetzt in Heiligenhaus anknüpfen. „Ich möchte das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stärken und die Bürger, die hier leben, sollen das auch spüren“, benennt sie eins ihrer Schwerpunktziele. Daher werden die örtlichen Polizeibeamten nicht komplett nach Velbert gehen, solange die Wache an der Hauptstraße modernisiert wird.
„Wir ziehen teilweise ins Rathaus ein“, sagt Aillaud, und der zentrale Anlaufpunkt während der circa sechsmonatigen Bauphase soll das Bürgerbüro werden, wo immer ein Polizist ansprechbar sein werde. Bürgermeister Beck ist sichtlich glücklich über diese Lösung und verspricht sich davon, dass die öffentliche Wahrnehmung der Polizei nicht weniger wird. Ohnehin gehöre die Polizei und insbesondere die Bezirkspolizisten zum Stadtbild.
Zusammenarbeit zwischen Polizei und Stadt vertiefen
In allen zehn Städten im Kreis mit einer Wache vertreten
Die Polizei hat in allen zehn Städten des Kreises Mettmann eine Wache. Dort überall einen Hauptkommissar für die Wachleitung zu finden und alle zehn Standorte aufrecht zu erhalten, sei eine Herausforderung, so Landrat Thomas Hendele. Denn die Personallage sei angespannt.
Doch Landrat Hendele verspricht: „ Wir sind in allen zehn Städten mit einer Wache vertreten und dabei bleibt es auch.“
Das soll sich unter neuer Leitung auch nicht ändern – ganz im Gegenteil. So möchte Patricia Aillaud die Zusammenarbeit zwischen Polizei und städtischer Ordnungsbehörde nicht nur vertiefen, sondern erstmals auch vertraglich festlegen. „Schriftlich gab es sie bisher nicht, aber gelebt wird sie schon lange“, ergänzte Landrat Thomas Hendele.
Und wie das Leben im schönen Heiligenhaus ist, das will Aillaud jetzt herausfinden. „Für mich ist das ein ganz neues Einsatzgebiet“, sagt sie. Seit fast 22 Jahren ist sie schon im Kreis tätig, kam nach ihrer Ausbildung dorthin und hat Stationen in Erkrath, Monheim und Ratingen hinter sich und ist nun von Langenfeld gewechselt. „Ich will jetzt Heiligenhaus und seine Menschen kennenlernen“, nimmt sie sich vor, „und ich habe gehört, hier ist eine sehr breite Feierkultur.“
Daran wird sie aber leider nicht schon beim Stadtfest teilhaben können, denn sie tritt einen schon lange geplanten Kurzurlaub an, freut sich aber schon darauf, bei nächster Gelegenheit mitzuerleben, wie die Heiligenhauser ihre Feste feiern – und das ist ja bekanntermaßen am liebsten fröhlich und friedlich.