Heiligenhaus. . Die Polizei mietet die Wache an der Hauptstraße für mindestens weitere 15 Jahre. Die alte Kiekert-Villa wird nun mehrere Monate lang kernsaniert.
Die Kreispolizei wird für die nächsten 15 Jahre am Standort Heiligenhaus bleiben. Am Dienstag unterzeichneten Landrat Thomas Hendele und Bürgermeister Michael Beck den neuen Mietvertrag für den Standort Hauptstraße 294. Bedingung für das neue Mietverhältnis war die Zusage für eine Sanierung und Modernisierung der alten Kiekert-Villa. Während und nach dieser Umbauphase wird für die Bürger einiges anders sein.
„Wer baut, der bleibt“, fasste Landrat Thomas Hendele die Absichten der Kreispolizei, die er leitet, bei der Vertragsunterzeichnung zusammen. Mit dem neuen Mietvertrag ist der Wachstandort an der Hauptstraße nun für mindestens eineinhalb Jahrzehnte gesichert. „Danach gibt es Verlängerungsoptionen“, ergänzte Bürgermeister Michael Beck, der sichtlich zufrieden mit dem Vertragsabschluss war. „Es ist ein gutes Gefühl, dass Polizei in der Stadt ist und die Weichen für eine weitere, langjährige Präsenz gestellt wurden.“
Polizei ist seit 1987 Mieter des Gebäudes
Thomas Hendele war seinerseits froh, die in den vergangenen Jahren immer mal wieder aufkommenden Gerüchte entkräften zu können, die Polizei werde Heiligenhaus verlassen. „Wir wissen, dass die Wache hier wichtig ist und immer viele Besucher hat.“ Zudem sei ihre Lage im Stadtgebiet aus einsatztaktischer Sicht optimal.
![Die Räume in der alten Kiekert-Villa haben zwar einen gewissen Charme, werden aber heutigen Anforderungen an den Brandschutz nicht mehr gerecht. Die Räume in der alten Kiekert-Villa haben zwar einen gewissen Charme, werden aber heutigen Anforderungen an den Brandschutz nicht mehr gerecht.](https://img.sparknews.funkemedien.de/217063321/217063321_1556634375_v16_9_1200.jpeg)
Der Verbleib der Wache ist jedoch an eine Bedingung geknüpft, die die Stadt als Vermieter nun erfüllen wird: Die ehemalige Kiekert-Villa, in der die Polizeiwache bereits seit 1987 untergebracht ist, ist spürbar in die Jahre gekommen. Sie wird nun circa sechs Monate lang für rund 1,6 Millionen Euro saniert, so dass sie den Ansprüchen moderner Polizeiarbeit genügt. Die Kosten trägt die Stadt, die Summe soll über eine Erhöhung der Miete wieder reingeholt werden.
Im Gebäude stehen große Veränderungen an
Im Gebäude selbst gibt es viel zu tun: Sanitär- und Elektroinstallationen werden erneuert sowie Brandschutz und Wärmedämmung verbessert. In Sommermonaten sei es im Dachgeschoss oft über 30 Grad warm, verdeutlichte Marcus Plehn, Leiter des Verkehrskommissariats Nord, beispielhaft ein Problem des alten Gebäudes. Aber die Wache soll auch mit modernen Arbeitsplätzen und der entsprechenden IT ausgestattet werden, auch einzelne Räume werden neu zugeschnitten.
![Marcus Plehn (Leiter des Verkehrskommissariats Nord) und seine Kollegen freuen sich auf modernere Arbeitsplätze. Marcus Plehn (Leiter des Verkehrskommissariats Nord) und seine Kollegen freuen sich auf modernere Arbeitsplätze.](https://img.sparknews.funkemedien.de/217063323/217063323_1556634352_v16_9_1200.jpeg)
Zudem soll das Gebäude barrierefrei werden, geplant ist ein Personenaufzug außen. „Künftig soll es auch im Erdgeschoss einen Vernehmungsraum geben“, berichtete Plehn. Bislang müsse man Menschen mit Handicap oder Senioren für eine Befragung teilweise bis ins Dachgeschoss bringen, was mitunter sehr aufwendig sei.
Die Arbeiten soll bald beginnen
Beginnen sollen die Arbeiten, so Kämmerer Björn Kerkmann, sobald der Heiligenhauser Haushalt genehmigt worden ist. „Damit rechnen wir in den nächsten Wochen. Wir sind startbereit und wollen bis Jahresende mit der Sanierung fertig sein.“
Während der Umbauzeit müssen für den Wachbetrieb allerdings Interimslösungen geschaffen werden. Hier sei man derzeit in Gesprächen, sagte Michael Beck. Ein Teil des Personals werde für die sechs Monate nach Velbert gehen, „in Heiligenhaus soll aber eine Anlaufstelle für die Bürger geschaffen werden“, versicherte Thomas Hendele. Am Ende der Arbeiten soll dann eine moderne Polizeiwache stehen, die Heiligenhaus für viele Jahre erhalten bleiben wird.
>> IN JEDER KREISANGEHÖRIGEN STADT EINE WACHE
- Die Kreispolizei ist in allen zehn Kreissstädten mit eigenen Wachstandorten vertreten.
- Mehrere Polizeiwachen im Kreis sind in der Vergangenheit bereits erneuert oder an ganz neue Standorte verlagert worden. So wurde 2005 beispielsweise die Zentrale der Kreispolizei in Mettmann eingeweiht.
- Auch in Velbert, Ratingen und Monheim gibt es neue Wachstandorte, in Hilden wurde das Bestandsgebäude saniert. Für Haan und Erkrath sollen ebenfalls neue Standorte gefunden werden, so Landrat Thomas Hendele.