Heiligenhaus. . Fleißig schauen die Mitarbeiter der Ordnungsbehörde nach dem Rechten. Statistisch gesehen musste 2017 knapp jeder Zweite ein Knöllchen zahlen.
12 400 Mal – so oft mussten die Stadtwacht-Mitarbeiter im vergangenen Jahr Verkehrsteilnehmer verwarnen. Eine Übersicht über die im letzten Jahr ergriffenen Maßnahmen des Ordnungsamts konnte deren Chefin Kerstin Plambeck nun den Mitgliedern des städtischen Ausschusses für Bürgerservice und Sicherheit vorlegen.
Viel zu tun gibt es für das Ordnungsamt schon per se, seit 2006 wird das Team durch die Mitarbeiter im Außeneinsatz verstärkt. Als kommunaler Ordnungsdienst wurde die Stadtwacht eingerichtet – zunehmend Klagen habe es aus der Bürgerschaft gegeben über ordnungswidriges Verhalten, sorglosen Umgang mit Abfällen, aggressives Betteln, Vandalismus und diverse andere Ordnungswidrigkeiten, heißt es in der Ausschussvorlage. Dabei sollen die Mitarbeiter nicht nur ahnden, sondern durch Präsenz und Gespräche im Vorfeld versuchen zu unterbinden.
Das sind die Maßnahmen des Ordnungsamts
„Das klappt auch ganz gut“, freut sich Ordnungsamtschefin Kerstin Plambeck. Die Wacht habe sich in all den Jahren ins Stadtbild integriert. „Wir haben ja auch immer mehr Probleme mit illegaler Müllentsorgung. Unsere Mitarbeiter sind da schwer aktiv, um solchen Sündern auf die Schliche zu kommen“, zeigt sich Plambeck verärgert über verdreckte Flächen. Um solche Stellen schnell zu reinigen, ist auch das Dreck-weg-Mobil immer telefonisch erreichbar.
Das Aufgabengebiet der Stadtwacht ist vielfältig, und so auch der Maßnahmenkatalog. Spitzenreiter ist dabei wie erwähnt die Verkehrsüberwachung mit 12 400, acht Fahrzeuge ohne Zulassung wurden geahndet, 14 Mal abgeschleppt. An mündlichen Verwarnungen wurden 757 ausgesprochen, 198 Mal gab es Platzverweise. Im Bereich des Jugendschutzes gab es 78 Vorfälle.
18 Mal musste eine Wohnung zwangsgeräumt werden
Doch auch gerade die illegale Müllentsorgung konnte erfolgreich geahndet werden: 101 Verstöße konnten Verursachern nachgewiesen werden. „Wenn wir mal wieder eine Müllkippe entdecken, versuchen wir natürlich zu ermitteln, wer das hier entsorgt hat“, berichtete Plambeck beim Vorstellen des neuen Stadtwacht-SUVs.
Denn dieser sei nötig, um eben auch an Stellen im Stadtgebiet zu gelangen, die abseits der normalen Straße sei. Im Ausschuss fragten dann Vertreter von SPD und Grünen nach, ob Leasing tatsächlich die günstigere Variante gewesen sei – und ob nicht auch ein kleineres Auto gereicht hätte. „Wir brauchen Platz und wir brauchten eine etwas stärkere Motorisierung als beim Vorgängermodell“, erklärt Plambeck den Ausschussmitgliedern.
Einige weitere Fakten zum Einsatz im Jahr 2017 der Stadtwacht: 18 Zwangsräumungen wurden unterstützt, 276 Personen mussten ermittelt werden. 14 Mal ein Verstoß gegen die Preisaushangverordnung festgestellt. Zehn Fundtiere wurden aufgenommen, in 77 Fällen wurden die Besitzer von Hunden ohne Leine oder Steuermarke verwarnt.
>>> KOMMUNALER ORDNUNGSDIENST
- Mit Uniform und eigenem Einsatzwagen sind die Mitarbeiter der Stadtwacht seit 2006 im Dienst. Sie sollen für Sicherheit und Ordnung im Stadtgebiet sorgen.
- Derzeit sind drei Personen in Vollzeit und drei weitere in Teilzeit im Dienst. Einige sind rein für die ruhende Verkehrsüberwachung im Einsatz.