Heiligenhaus. . Im Jahr 2018 wurde an mehreren Stellen gebaut. Einige Projekte werden erst 2019 fertig. Das Pensum ist hoch und das Wetter muss mitspielen.

Auf den Heiligenhauser Straßen wird fleißig gebaut und das Netz fortlaufend erneuert. 2018 hat sich das Tiefbauamt ein straffes Programm auferlegt. „Wir konnten nicht alles abarbeiten. Die abrutschende Böschung an der Frankfurter Straße beispielsweise gehen wir erst nächstes Jahr an“, sagt Leiter Michael Krahl. Das Pensum habe man etwas überreizt, personell sei man recht klein aufgestellt für die ganzen anfallenden Aufgaben.

Hauptstraßenumbau abgeschlossen

Abgeschlossen wurde im Frühjahr aber der Umbau der Hauptstraße, als der Abschnitt zwischen Kirchplatz und Kurzer Straße für den Verkehr freigegeben wurde. Damit habe man eine durchgängige Radverbindung im Zentrum von West nach Ost geschaffen und auf 1,4 Kilometern Länge Engstellen im Gehweg beseitigt, indem ein Fahrstreifen der ehemaligen Bundesstraße weggefallen ist.

An der Stettiner Straße hat die Erneuerung schon Ende 2017 begonnen, zunächst mit dem Kanalbau. „Hier hat es Verzögerungen bei der Beauftragung gegeben“, erklärt Michael Krahl. Derzeit wird die große Asphaltfläche im mittleren Bereich in einen gepflasterten und begrünten Platz mit Auto-Stellflächen in der Mitte umgewandelt.

So sah die Stettiner Straße vor ihrem Umbau aus.
So sah die Stettiner Straße vor ihrem Umbau aus. © Heinz-Werner Rieck

Weitere Teile der Straße werden in dieser Woche asphaltiert. Für die Zeit zwischen den Jahren soll die Straße geöffnet werden. In Teilen habe es aber massive Probleme mit dem Boden gegeben, weshalb man tiefer habe ausschachten müssen. Die Beschwerden der Anwohner kann Krahl nachvollziehen. „Wenn man sagt, die Zufahrt wird eine Woche gesperrt und dann werden sechs draus, wäre ich auch sauer.“ Insbesondere bei unbekannten alten Leitungen, die gefunden wurden, sei es nicht immer gelungen, das Problem den Anwohnern rechtzeitig und verständlich darzustellen. Den Fertigstellungstermin Ende 2018 werde man nicht halten können. Je nach Witterung soll es März oder April werden.

Besser sei dagegen der Vollausbau der Jahnstraße verlaufen. „Die Arbeiten haben später begonnen und sind früher fertig geworden“, zeigt sich Krahl sehr zufrieden mit der Arbeitsweise der Firma. Zwischen Hauptstraße und Südring wurden die Fahrbahn erneuert und neue Versorgungsleitungen verlegt.

Verzögerungen an der Talburgstraße

Ganz soweit ist man an der Talburgstraße noch nicht. Dort stecken die Arbeiten noch im ersten Bauabschnitt (Rheinlandstraße bis Schopshofer Weg). Krahl: „Mit dem Asphalteinbau wird es dieses Jahr wohl nicht mehr klappen, weil keine Kolonne zu bekommen ist.“ Im neuen Jahr soll die Baustelle dann bis vor die Brücke wandern.

Die Straßenbaustelle an der Talburgstraße wird noch einige Zeit bleiben.
Die Straßenbaustelle an der Talburgstraße wird noch einige Zeit bleiben. © Uwe Möller

Umleitungen verlaufen dann weiterhin durch das Gewerbegebiet. „Den Abschnitt auf der Brücke lösen wir mit einer Baustellenampel“, so Krahl. Eine Fertigstellung der Straße im Mai sei noch möglich, aber eine Herausforderung.

Deutlich verzögern wird sich der Baubeginn an der Baustelle an der Kettwiger Straße, wo unter anderem die Straße erneuert wird (in der Mitte kommt ein verkehrsberuhigter Bereich, davor und danach eine Tempo-30-Zone). Die Stadtwerke haben im Dezember in einem Teilbereich die neue Hauptleitung für Strom gelegt.

Nächstes Jahr geht es an der Kettwiger Straße los

Die Verlängerung des Bestandskanals um zwei Haltungen wurde bereits eingebaut, auch mehrere Bäume wurden zum Unmut einiger Anwohner gefällt. Zudem gab es Proteste, weil sich die Grundstückseigentümer, wie auch anderswo, an den Straßenbaukosten beteiligen müssen (siehe Infokasten). Beschwerden bei der Stadt habe es aber nicht gegeben, sagt Krahl. „Wir informieren ja umfassend über die Maßnahmen. Das ist eine freiwillige Leistung, die andere Städte nicht anbieten. Aber sie zahlt sich aus.“ Auch während der Baumaßnahme können sich Bürger über einen Newsletter und die Stadt-Homepage informieren.

Baumfällungen an der Kettwiger Straße sorgten bei einigen Anwohnern für Verdruss.
Baumfällungen an der Kettwiger Straße sorgten bei einigen Anwohnern für Verdruss. © Alexandra Roth

Die Straßenbauarbeiten an der Kettwiger Straße sollen nächstes Jahr beginnen, sobald das Wetter es zulässt. Gebaut werde unter Vollsperrungen, so dass die Anwohner ihre Häuser abends über die Seitenstraßen erreichen können. Im Mittelteil sei die enge und abschüssige Straße eine Herausforderung, sagt Krahl. Fertig werden soll die Straße Ende 2019. Auch hier gilt aber wie immer beim Straßenbau: Wenn das Wetter mitspielt.

>>> DISKUSSION UM STRASSENBAUBEITRÄGE

  • Diskutiert wurde auch über die Straßenausbaubeiträge, die Kommunen in NRW erheben. Der Bund der Steuerzahler sammelt Unterschriften für deren Abschaffung. Auch in Heiligenhaus haben sich Anwohner beteiligt. Die Stadt Heiligenhaus will beim Thema abwarten, wie die Landespolitik entscheidet.
  • Für Aufsehen sorgte auch die Nachricht, dass sich konjunkturell (nicht nur in Heiligenhaus) die Straßenbaumaßnahmen um 30 Prozent oder mehr verteuern. Mit einer Vergünstigung ist vorerst wohl nicht zu rechnen.
  • Das Tiefbauamt unterstützt mit seinem Knowhow auch bei der Erschließung des neuen Gewerbegebiets an der Friedhofsallee. Dort sei die provisorische Baustraße für den Kanalbau inzwischen fertiggestellt, so Michael Krahl. Diese solle nächstes Jahr noch erweitert und asphaltiert werden. Die Erschließung mit Kanal, Versorgungsleitungen und asphaltierter Baustraße soll bis Ende 2019 fertig gestellt sein.
  • Im Herbst 2018 hat auch die Brücke zwischen Ilpen eine neue Deckschicht erhalten. Pfützen und Minusgrade im Winter hatten dort Risse hinterlassen. Glatt war es dort dann auch.