heiligenhaus. . Der Heiligenhauser Verkehrsausschuss hat grünes Licht für eine neue Ampel an der Rheinlandstraße gegeben. Zuvor hatte es aber Widerstand gegeben.

Lange sah es so aus, dass es keine neue Ampel an der Rheinlandstraße geben wird. Schließlich hatte der Verkehrsausschuss im August beschlossen, die defekte Lichtsignalanlage auf Höhe der Ludgerus­straße ersatzlos abzubauen. Und auch bei der von den Grünen beantragten Sondersitzung des Verkehrsausschusses am Donnerstagabend standen die Zeichen lange auf Rot. Doch dann folgte die Kehrtwende: Um die Querung der Rheinlandstraße sicherer zu machen, wird eine neue Ampel installiert – zunächst soll eine provisorische Anlage her.

Eltern starteten Unterschriftenliste für eine Ampel

Zum Hintergrund: Da die Rheinlandstraße eine Tempo-30-Zone ist, hatte die Verwaltung in der August-Sitzung des Verkehrsausschusses einen Ampelersatz oder einen Zebrastreifen dort als nicht vorgesehen bezeichnet. Das Geschwindigkeitsniveau sei in dem Bereich so niedrig, dass die Straße gefahrlos überquert werden könne, hieß es. Der Ausschuss folgte der Argumentation und lehnte den Wunsch der Grünen nach einer Querungshilfe ab.

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Von Christopher Shepherd

Dagegen gingen aber Eltern auf die Barrikaden. Denn: Zu Beginn des Schuljahres war die Suitbertus-Grundschule zum Sportfeld gezogen, so dass nun mehr Kinder als zuvor die Rheinlandstraße als Schulweg nutzen – daneben gibt es dort unter anderem zwei Kitas sowie ein Seniorenzentrum. Binnen kurzer Zeit sammelte eine von Silvia Kuna initiierte Aktion gut 300 Unterschriften für eine Ampel.

„Die Situation ist nicht so harmlos“

Bei der Ausschusssitzung durfte die Initiative auch das Wort ergreifen. Dabei führte Silvia Baruffolo-Thelen, Leiterin der Kita Pusteblume, an, dass Kinder sich wegen des Verkehrsaufkommens oft nicht trauten, die Rheinlandstraße zu überqueren. „Die Situation ist nicht so harmlos, wie man in einer 30er-Zone denken könnten. Wir erleben viele Unsicherheiten bei den Kindern“, sagte sie.

Insbesondere Kinder seien oft unsicher, wann sie die Rheinlandstraße überqueren könnten, argumentierte die Initiative, die gut 300 Unterschriften für eine neue Ampel gesammelt hatte.
Insbesondere Kinder seien oft unsicher, wann sie die Rheinlandstraße überqueren könnten, argumentierte die Initiative, die gut 300 Unterschriften für eine neue Ampel gesammelt hatte. © André Marston Alvarez

In einem Antrag forderte die SPD die „Wiederherrichtung der Ampel an ihrem Ursprungsstandort“. Unterstützt wurde dies von den Grünen und der WAHL. Lothar Nuthmann (Grüne) wies dabei nochmal darauf hin, dass eine Ampel 30.000 Euro koste und Fördergelder möglich seien. „Das hätte die Verwaltung auch mal vorstellen können“, monierte er. Auch die SPD und die WAHL kritisierten die Verwaltung: Diese habe im August den Eindruck erweckt, eine neue Ampel sei dort gar nicht möglich.

Durchbruch kam nach einer Sitzungsunterbrechung

Bis dann das Votum für die Lichtsignalanlage kam, gab es aber erst Diskussionen. So sperrten sich CDU und FDP zunächst dagegen. Man wolle erst ein Verkehrskonzept für die Rheinlandstraße haben, die möglicherweise in eine verkehrsberuhigte Zone umgewandelt werden könne, erklärte Ulf Kruse (CDU). Das stieß auf Widerstand bei Grünen, SPD und WAHL – sie blieben bei ihrer Forderung, sofort eine Ampel aufzustellen.

Nach einer Sitzungsunterbrechung kam dann die Einigung: Mit einer Enthaltung (FDP) wurde der Antrag für die Ampel angenommen. Im Gegenzug wurde dem CDU-Wunsch nach einer „Überplanung“ der Rheinlandstraße entsprochen (eine Gegenstimme der SPD). Die Verwaltung soll dafür bis Februar ein Konzept ausarbeiten.

>>>WEITERE ANTRÄGE ZUR NAHMOBILITÄT

  • Bei der Sitzung des Verkehrsausschusses standen auch einige Anträge der Grünen zur Nahmobiliät auf der Tagesordnung



So will die Verwaltung nun etwa auflisten, welche Fördermöglichkeiten es dafür in der Stadt gibt. Abgelehnt wurde dagegen u.a. die Forderung der Grünen nach einer Querung der Hauptstraße an der Rieskuhlstraße mittels einer Radfahrfurt.