Heiligenhaus. . Da die Heiligenhauser Ludgerusstraße eng ist, weichen Elterntaxis oft auf den Gehweg aus. Das gefährdet laut Polizei Kinder der Suitbertusschule.
Als die Suitbertus-Grundschule Ende August in ihr neues Domizil am Sportfeld zog, hatte es zuvor einige Befürchtungen hinsichtlich der Sicherheit des Panoramaradwegs als neuen Schulweg gegeben. Doch nach Ansicht des Heiligenhauser Bezirkspolizisten Andreas Piorek ist es an anderer Stelle richtig gefährlich für die Kinder: Insbesondere an der Ludgerusstraße komme es wegen der so genannten Elterntaxis zu besorgniserregenden Begegnungen zwischen Kindern und Autos.
Panoramradweg ist laut Polizei ein sicherer Schulweg
Piorek schildert auch, wie groß dort das Problem im Gegensatz zum doch sicheren Panoramaradweg sei: „Die Ludgerusstraße ist eine kurze, einseitig beparkte Straße. Wenn morgens ab 7.40 Uhr die ganzen Eltern dort hineinfahren, um ihre Kinder bis zum Schultor zu bringen, wird es eng und es kommt zu Gegenverkehr mit den Eltern, die wieder herausfahren wollen.“
Um den anderen Fahrzeugen auszuweichen, wird dann plötzlich eine neue, „kreative“ Fahrspur aufgemacht: „In diesem Fall fahren die Eltern einfach über den Gehweg, auf dem gerade Kinder zur Schule laufen. Das ist unfassbar und eine nicht tragbare Situation, wenn so Schüler durch Autos in Bedrängnis gebracht werden“, empört sich der Polizist.
Eltern wollen ihr Fehlverhalten oft nicht einsehen
Piorek hat sich auch schon morgens an die Ludgerusstraße hingestellt und Eltern auf ihr Fehlverhalten angesprochen. Doch diese zeigten sich häufig uneinsichtig: „Es ist unglaublich, dass sie immer nur bei anderen Menschen falsches Verhalten sehen, aber für sich wie selbstverständlich das Recht reklamieren, ihr Kind bis vorne zur Schule zu fahren.“
Auch an anderen Schulen sei die Situation wegen der Elterntaxis angespannt – doch an der Suitbertusschule sei es eben besonders schlimm. Denn wenn Autofahrer zwischen den Schülern rangierten oder unten am Wendehammer der Straße parkten, um ihr Kind auch noch die letzten Meter zu Fuß zum Tor zu bringen, sei dies gefährlich. „Die Schüler, die zur Schule laufen, sind auch sehr verunsichert.“
Notfalls müsste ein temporäres Fahrverbot her
Für Piorek gibt es eine simple Lösung, um das Chaos an der Ludgerusstraße und zum Teil auch an der Straße Am Sportfeld zu bereinigen: „Wenn das Kind zur Schule gebracht werden muss, sollten die Eltern es oben an der Rheinlandstraße rauslassen.“ Ansonsten, sollten alle Appelle nicht fruchten, müsse über ein temporäres Befahrverbot der Ludgerusstraße etwa von 7.30 bis 8 Uhr nachgedacht werden.
Das stößt bei der Stadt aber auf eher verhaltene Gegenliebe, wie es Michael Krahl, Fachbereichsleiter Straßenbau, formuliert: „Dies würde auch die Anwohner treffen. Das Problem ist zudem, ein solches Verbot zu kontrollieren.“
Auch die Schulleitung klagt über rücksichtsloses Fahren
Daneben weist Krahl darauf hin, dass die Verkehrssituation rund um die Suitbertusschule auch wegen der Bauarbeiten an der Talburgstraße so angespannt sei. So würden einige Eltern nicht den Bogen von der Höseler Straße aus in die Talburgstraße fahren, sondern verstärkt die Ludgerusstraße nutzen. Wenn die Arbeiten im kommenden Mai abgeschlossen seien, „dürfte sich die Situation wieder entspannen“, meint Krahl.
Eine Befriedung der Verkehrssituation würde auch Suitbertus-Schulleiterin Birgitta Posberg sehr begrüßen, denn: „Es sind schon einige Male Kinder auf der Ludgerusstraße in Bedrängnis gekommen. Es ist teilweise erschütternd, was dort passiert.“