Heiligenhaus. . Künftig sollen alle Fünftklässler an Waldprojekten des Umweltbildungszentrums teilnehmen. Zunächst pflanzt ein Kurs jedoch den Gesamtschulwald.

Die Gesamtschule und das Umweltbildungszentrum (UBZ) wollen enger und vor allem dauerhaft zusammenarbeiten. Daher haben sie jetzt beschlossen, ab dem kommenden Schuljahr für die Jahrgangsstufe Fünf spezielle Waldprojekte in den Lehrplan aufzunehmen, die alljährlich mit einer Umweltmesse enden.

Jedoch wollten die aktuellen Fünftklässler des Naturwissenschaftskurses bereits jetzt etwas für die Umwelt tun, nachdem sie sich mit dem Klimawandel und dem Treibhauseffekt beschäftigt hatten. Sie wollen mehr Bäume in Heiligenhaus und haben 90 Euro für Neuanpflanzungen gesammelt. Nun wollten sie von Stadtförster und UBZ-Leiter Hannes Johannsen bei dessen jüngstem Schulbesuch wissen, wo denn Platz für junge Bäume sei.

Der Förster musste nicht lange überlegen, war jedoch so beeindruckt vom Engagement der Schüler, dass er es nicht bei der Spende belassen wollte. „Ihr helft mir beim Anpflanzen, dann wird das ein großer Gesamtschulwald.“ Somit gibt es vor Beginn der künftigen Zusammenarbeit bereits ein erstes Pilotprojekt, „das uns auch die nächsten Jahre beschäftigen wird“. Denn die Kinder sollen Weißtannen ins Waldgebiet Talburg an der Kettwiger Straße pflanzen – „und die Tannen werden 300 Jahre alt“.

Umweltmessen mit jeweils 25 Projektthemen

Dass dieses kleine Pilotprojekt, ebenso wie ein ähnlicher Versuch im vergangenen Jahr, erfolgreich sein wird, daran zweifeln die verantwortlichen Lehrer nicht. „Wir haben ja schon viel miteinander gemacht“, sagte Heike Kensy-Rinas, die an der Gesamtschule für alle Projekte verantwortlich ist. Ihr Kollege Markus Happel, Koordinator der Mint-Fächer, ergänzte: „Die Motivation für Umweltthemen ist in dem Alter sehr groß, und unsere Kooperation ermöglicht einen ganz anschaulichen, praktischen Ansatz, den wir nicht im Klassenraum leisten können.“

Ab dem neuen Schuljahr sollen alle fünften Klassen je vier Tage mit Stadtförster Johannsen verbringen, möglichst in der freien Natur, und insgesamt 25 Themen bearbeiten, deren Ergebnisse zum Abschluss in einer großen, gemeinsamen Umweltmesse präsentiert werden.

Erneuerbare Energien werden wichtig

Der Clou: Jede Klasse wird in fünf Expertengruppen aufgeteilt, so dass es auf der Messe für jeden Schüler noch viele neue Präsentationen gibt, die er noch gar nicht kennt. Einige Lehrinhalte hingen natürlich an den Jahreszeiten, sagt Johannsen, so biete sich im Herbst etwa an, darüber zu sprechen, wie sich Pflanzen und Tiere auf den Winter vorbereiten. Winter- und Zugvögel könnten ebenfalls für die Kinder interessant sein. Oder wie sich der Wald nach einem Orkan wieder erholt. Denkbar seien auch uralte, verschwundene Waldberufe wie der Köhler. Wichtige Schwerpunkte für die Projekte seien zudem regenerative Energien und Nachhaltigkeit. „Das Projekt gibt individuellen Stärken freien Raum, und die Fantasie der Kinder hat freien Lauf“, sagte Johannsen.

Allerdings waren sich die Beteiligten sicher, dass die vereinbarte dauerhafte Zusammenarbeit zwischen Gesamtschule und Umweltbildungszentrum weiter ausgebaut werden soll. „So eine Kooperation in der fünften Klasse lädt dazu ein, sie in anderen Klassen weiterzuführen“, sagte der Stadtförster, und Markus Happel hatte bereits Ideen für die Jahrgangsstufen Sieben und Neun. „Erstmal haben wir aber nur diese eine Aktivität, die wir ganz fest verankern wollen.“ Das langfristige Ziel sei aber, die Zusammenarbeit noch auszubauen und schließlich einen Kooperationsvertrag zu unterzeichnen. Zunächst werden Hannes Johannsen und der Naturwissenschaftskurs aber den Gesamtschulwald anpflanzen.

>>> Waldprojekte an der frischen Luft

  • Stadtförster Hannes Johannsen ist wichtig, dass die Schüler, die an den Waldprojekten teilnehmen, die Natur erfahren. Nicht zuletzt deshalb seien diese Projekttage bei Jungen wie Mädchen beliebt.
  • Projekte führt das Umweltbildungszentrum auch mit anderen Schulen durch.