Heiligenhaus. . Der Kaufvertrag mit dem Investor für das Gelände neben dem Campus wurde aufgelöst. Stadt konzentriert sich nun auf das Nahversorgungszentrum.
Was sich über die vergangenen Wochen und Monaten immer deutlicher abgezeichnet hat, ist nun Fakt: Wie die Stadt am Freitag mitteilte, wird das Einkaufszentrum neben dem Campus-Gelände nicht mehr gebaut.
Die dafür vor rund drei Jahren abgeschlossenen Kaufverträge mit dem Investor Procom seien „einvernehmlich aufgelöst worden“, hieß es in einer Erklärung.
Konzept war nicht mehr umsetzbar
Als Grund wurde vor allem angeführt, dass die ursprünglich „kaufvertraglich vereinbarte Planungskonzeption“ nicht mehr umsetzbar sei. Sprich: Insbesondere nach der Absage eines Elektronikfachmarktes (mit rund 1000 Quadratmetern) konnte Procom kein neues, alternatives Konzept für das Einkaufszentrum entwickeln.
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Zwar hatte der Investor den Vollsortimenter Kaufland als Mieter an Land gezogen – doch weitere Vermietungen gestalteten sich zunehmend als schwierig. So sei der Rahmen für die Einzelhandelsansiedlung in dem Einkaufszentrum „klar festgeschrieben“ gewesen, wie Bürgermeister Dr. Jan Heinisch im Gespräch mit der WAZ sagte. Und: „Das Korsett war dann zu eng.“
Jedoch sei es auch nicht einfach gewesen, solche großen Flächen wie im Einkaufszentrum zu vermieten – zumal kein fertiges Ladenlokal zu sehen war, schilderte Heinisch weiter. Was nun an Stelle des Einkaufszentrums neben dem Campus kommen soll, ist noch nicht klar. Der Bürgermeister könnte sich dort aber neue Wohngebäude vorstellen, denn: „Wir haben in der Stadt einen riesigen Bedarf an mehr Wohnungen.“
Stadt setzt jetzt ganz auf den „Plan B“
Die nun wieder frei gewordene Fläche am Campus bezeichnete er auch als „hochinteressant“. Es sei ein „Witz der Geschichte“, dass das Einkaufszentrum ursprünglich als Impulsgeber für das ehemalige Kiekert-Gelände hätte dienen sollen. Doch stattdessen seien dort etwa bereits der Campus, der Hefelmann-Park oder das Thormälen-Bildungshaus entstanden, was für die Vermarktung sehr gut sei.
Nun richtet die Stadt ihr volles Augenmerk auf das Nahversorgungszentrum mit einem Vollsortimenter und einem Discounter, das auf dem Hitzbleck-Areal errichtet werden soll. „Wir sind ja in der glücklichen Lage, einen Plan B in der Tasche zu haben“, erklärte der Bürgermeister. Dies sei „unheimlich wichtig“ für die Zukunft der Stadt, daher sei das Scheitern des Einkaufszentrums zu verschmerzen – vorausgesetzt das Nahversorgungszentrum komme auch.
Tatsächlich sieht es bei dem Projekt des Hamburger Investors HBB besser aus als beim Einkaufszentrum. So wurde für das Nahversorgungszentrum zumindest schon eine Bauvoranfrage gestellt. Diese liegt nun bei der Bezirksregierung, die laut Bürgermeister Heinisch innerhalb einer vierwöchigen Frist eine Stellungnahme dazu abgeben kann. Große Probleme erwartet die Stadt diesbezüglich aber nicht, zumal das Einkaufszentrum nun weggebrochen ist. Im Dezember könnte es also laut Heinisch schon mit der Planung weitergehen und danach ein Bauantrag von HBB eingereicht werden.