Heiligenhaus. . Gerade im Sommer zieht es viele abends nach draußen. Anwohner beschweren sich häufig über Ruhestörung. Ein neuer Grillplatz soll bald kommen.
- In den Abendstunden suchen die Jugendlichen gerne einen Platz auf, an dem sie rumhängen können
- Die Stadt Heiligenhaus bittet jedoch darum, keinen Müll liegen zu lassen oder Flaschen zu zerdeppern
- Jugendamtsleiter sucht nun mit dem Jugendrat nach einem geeigneten Ort für den Grillplatz
Die Tage werden länger, die Temperaturen locken gerade in den Abendstunden raus in die Natur: Noch ein wenig mit Freunden herumsitzen, quatschen, lachen, Musik hören, das möchten viele Jugendliche nun gerne tun. Doch das kommt nicht bei allen gut an: Ruhestörung, beschweren sich oftmals Anwohner, Vandalismus befürchten andere. Und die Jugend fragt sich: Wo sollen wir denn hin?
Einen Ort für die Heranwachsenden, den brauche Heiligenhaus noch. Das monierte auf der letzten Ratssitzung SPD-Ratsfrau Sabine Eichler im Bezug auf den noch immer fehlenden Grillplatz. Man habe sich noch nicht mit dem Jugendrat auf einen geeigneten Platz geeinigt, teilte der damalige Bürgermeister Dr. Jan Heinisch mit. Doch Jugendamtsleiter Thomas Langmesser hat gute Neuigkeiten: „Die Jugendlichen wünschen sich den Platz nach wie vor. Der Jugendrat hat neue Vorschläge gemacht, diese überprüfen wir derzeit im Hinblick auf Brandschutz.“ Aber: „Das kommt, da sind wir dran.“
Generationenproblem zwischen Jung und Alt
CDU-Fraktionssprecher Stefan Propach freut es, dass die Jugendlichen die neuen Parks gut annehmen, weiß aber auch, wie schnell die Stadtwacht gerufen wird, weil Anwohner sich über die lauten Jugendlichen beschweren. „Ich glaube, die Gesellschaft hat ein Problem damit, dass Jugendliche präsent sind“, merkt Propach an.
Und eben laut sind. „Die jungen Leute sind für viele Ältere einfach immer am falschen Ort. Man kann es keinem recht machen, einen Ort schaffen aber auch nicht. Ich glaube, man muss eher in einen Dialog treten und sich gegenseitig respektieren.“ Schön wäre es, so Propach, wenn der Club noch besser angenommen werden würde, „ich würde mir wünschen, dass sich der Jugendrat mit dem Club zusammensetzt und darüber spricht, wie mehr junge Leute angesprochen werden könnten.“
Jugendliche sind in der Pflicht
Das Generationenproblem ist auch Langmesser bekannt, viele Ältere beschwerten sich öfters über den nervigen Lärm der jungen Leute. „Jugendliche halten sich halt ungern am äußersten Stadtrand auf, die werden sich nach wie vor im Hefelmannpark treffen und im Bereich des Zentrums. Ich finde, geduldige Schafe finden alle Platz in einem Stall, gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme würde ich mir wünschen.“
Langmesser sieht aber auch die Jugendlichen in der Pflicht. „Vandalismus oder Verdreckung, das muss nicht sein, da ärger ich mich sehr drüber und das verstehe ich auch nicht. Die Jugend ist ein spezielles Alter, aber Grenzen müssen respektiert werden.“ Er fände es schön, wenn Flächen gemeinsam genutzt werden, also am Tag die Familien und am Abend die Jugendlichen.
Ordnungsamt wünscht sich mehr Rücksichtnahme
Das ist auch das Ziel von Ordnungsamtschefin Kerstin Plambeck, die sich oftmals ärgert, dass der Park nicht so verlassen wird, wie es sich gehört: „Wir dulden ja, dass die Jugendlichen sich auf öffentlichen Plätzen aufhalten. Aber warum muss man denn seinen Müll liegen lassen oder noch schlimmer die Glasflaschen kaputt schlagen?“
Die Feiernden sollten bedenken, dass durch den Sand Kinder barfuß laufen würden. Die Stadtwacht würde gewisse Standorte auch regelmäßig aufsuchen, gemeinsam mit der Polizei habe es Kontrollrunden gegeben. „Wir erklären den Jugendlichen dann, dass wir möchten, dass sie sich an Regeln halten. Von mir aus sollen sie ihren Müll neben die Mülleimer legen, das räumen wir weg – aber bitte keine Flaschen zerschellen!“
Respektiert werden wollen auch die Jugendlichen. „Wir wollen einfach einen Ort, an dem wir unsere Ruhe haben“, berichtet ein Abiturient, der gerne anonym bleiben möchte. „Wir wollen ja keinen Krawall machen, einfach nur ein wenig abhängen und Spaß haben.“ Natürlich gebe es immer auch schwarze Schafe unter ihnen, die dann ausschweifen. „Aber das ist doch nicht der Normalfall.“