heiligenhaus. . Die Löschübung in der Fabrikruine war für die Einsatzkräfte ein echter Höhepunkt. In einem Raum wurde ein kniehoher Schaumteppich ausgelegt.

Laute Sirenen durchbrechen die Stille des Abends. Schnell fahren zwei Feuerwehrfahrzeuge auf das leerstehende Hitzbleck-Gelände. Rund 15 Feuerwehrleute springen hinaus und inspizieren das Gebäude. „Keine Personen in Gefahr“ schallt es knackend aus dem Funkgerät. Allerdings haben die Maschinen gebrannt. Zum Glück nur fiktiv.

Das Szenario stammt aus der Feder von Feuerwehrmann Glenn Klar, der an diesem Abend die Übung leitet, und dient als Vorbereitung für den Ernstfall. Während die ersten Schläuche über das Gelände rollen, zieht Nils Vollmar die Atemschutzmaske an. Der Sprecher der Heiligenhauser Wehr ist bei dieser Übung im Angriffstrupp und muss als Erster ins Gebäude. Allein ist er aber nicht. Denn ein Trupp, egal ob Schlauch-, Wasser- oder eben Angriffstrupp, besteht immer aus zwei Personen. „Den Unerfahrenen wird meist ein Erfahrener zur Seite gestellt. Aber das kommt immer auf die Schwierigkeit des Einsatzes an“, sagt Dieter Ruhrmann. Der einstige Unterbrandmeister ist heute im Ruhestand, nimmt aber als Beobachter an der besonderen Übung teil.

Bio-Löschschaum wird erst vor Ort hergestellt

Schläuche ausgelegt und „Wasser marsch“: Die Feuerwehr Heiligenhaus übte am Freitagabend auf dem ehemaligen Hitzbleck-Gelände.
Schläuche ausgelegt und „Wasser marsch“: Die Feuerwehr Heiligenhaus übte am Freitagabend auf dem ehemaligen Hitzbleck-Gelände. © Heinz-Werner Rieck

Die Schläuche liegen in Position und der Scheinwerfermast des Rüstfahrzeugs erleuchtet alles, doch Maschinistin Jasmin Ruhrmann bekommt noch nicht den Befehl „Wasser marsch“. Etwas Wichtiges fehlt. Mehrere Kanister werden aus dem Löschfahrzeug geladen und vor die Eingangstür zum Fabrikgebäude gestellt. In ihnen befindet sich ein Bio-Löschschaummittel. „Die meisten Menschen denken, dass die Feuerwehr bereits mit Schaum anrückt, allerdings wird er vor Ort erst hergestellt“, verrät Nils Vollmar.

Die Heiligenhauser Wehr

Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck
Löschschaum im Einsatz auf dem alten Hitzbleck-Firmengelände. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck
Vor kurzem übte die Heiligenhaus Feuerwehr das Retten in der Feuerwache. Foto: Heinz-Werner Rieck © Funke Foto Services
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Das könne man sich in etwa so vorstellen, wie in der Badewanne. Das Löschschaumittel wird im Schlauch mit dem Wasser vermischt. Doch erst das Schaumrohr in den Händen des Angriffstrupps lässt das Gemisch aufschäumen. Das Rohr saugt zusätzlich Luft an -- die letzte Zutat für weichen, weißen, pappigen Schaum.

Schaum kam zuletzt beim Mosca-Brand zum Einsatz

Nils Vollmar und sein Kollege sind bereit. Mit dem Schaumrohr steigen sie die Treppen zum Maschinenraum hinunter. Dann dreht Jasmin Ruhrmann das Wasser auf und der Raum wird mit Schaum geflutet. Der Boden, die Maschinen und die Wände sind nach wenigen Minuten mit einer dicken Schicht überzogen. Genau hier liegt der Vorteil des Löschmittels. „Man muss sich das so vorstellen, wie bei einer Löschdecke. Der Schaum erstickt alles, was unter ihm liegt“, erklärt Vollmar, „deshalb darf er auch nicht benutzt werden, wenn Personen im Gebäude sind.“

Oft greift die Heiligenhauser Feuerwehr nicht zu diesem Löschmittel. Das letzte Mal kam er vor einem Jahr beim Großbrand der Firma Mosca zum Einsatz. Anders als Wasser setzt er sich auch in Zwischenräumen fest. „Außerdem benutzen wir ihn, wenn in großen Mengen Benzin ausläuft. Er legt sich wie ein Teppich über jegliche Flüssigkeitsbrände“, so Vollmar.

Seltene Chance für diese spezielle Übung

Die Übung der Gruppe Eins ist ein Feuerwehr-Highlight – eben weil dieser Schaum so selten zum Einsatz kommt. „Wir wollten die Chance nutzen, solange das alte Hitzbleck-Gebäude noch steht. Allerdings musste die Übung extra genehmigt werden“, erklärt Dieter Ruhrmann. Im Ernstfall muss zum Beispiel auch die untere Wasserbehörde verständigt werden. „Ob nun Wasser oder Schaum, wir achten darauf, dass nichts in einen Kanal fließt“, fügt Vollmar hinzu. Bleibt nach einem Großbrand fiel Schaum übrig, muss die betroffene Firma sogar dafür sorgen, dass er fachmännisch entsorgt wird.

Nach dem Übungseinsatz an der Westfalenstraße kommen alle in einem Kreis zusammen. Glenn Klar hat, während seine Kollegen den vermeintlichen Brand gelöscht haben, Notizen gemacht und gibt nun eine Manöver-Kritik. Fehler werden analysiert, Aufgaben noch einmal durchgesprochen und auch gut funktionierende Arbeitsabläufe gelobt. Feierabend hat die Gruppe Eins danach jedoch noch nicht. Nachdem alle mindestens knöcheltief im Löschschaum standen, ist nun Großreinemachen angesagt.