Andrés Gómez Malagón ist seit der Jugendfeuerwehr Floriansjünger. Warum der Job rund ums Retten und Helfen sein Traumjob ist.
Seinen ersten Einsatz für die Freiwillige Feuerwehr, den vergisst Andrés Gómez Malagón nicht. „Mein Vater hatte Geburtstag. Plötzlich piepste es – und ich war völlig überrascht: Huch, das ist ja mein Piepser!“ Heute kann Malagón darüber lachen, aber damals, da war er schon extrem nervös. Was mit der Jugendfeuerwehr anfing, konnte er nun zu seinem Beruf machen: In Leverkusen absolviert er derzeit seine Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann.
Doch eins ist für Malagón klar: „Ehrenamtlich werde ich in Heiligenhaus bleiben, das habe ich jedenfalls vor.“ Ob das klappt, wird er noch sehen. Vor wenigen Wochen hat er seine Zwischenprüfung bestanden, 18 Monate dauert die Ausbildung zum Feuerwehrmann insgesamt. „Vieles habe ich aber schon in meiner Zeit bei der Freiwilligen Feuerwehr gelernt“, berichtet der Unterbrandmeister mit spanischen Wurzeln.
Die schwierige Suche nach einem Ausbildungsplatz
Angefangen hat es bei ihm, wie bei vielen Feuerwehrleuten, mit der Jugendfeuerwehr. Die betreute er auch noch, als er in die Einsatzabteilung übertrat. „Den Berufswunsch Feuerwehrmann hatte ich schon immer, aber es ist sauschwer, genommen zu werden“, berichtet Malagón.
Der Leiter der Heiligenhauser Feuerwehr, Ulrich Heis, weiß: „Wer die Jugendfeuerwehrlaufbahn absolviert, der hat sich schon viele Kenntnisse aneignen können.“ Stolz ist er auf seinen Nachwuchs: „Viele haben es von hier aus im Hauptberuf in eine Berufsfeuerwehr geschafft. Das ist natürlich auch ein Lob dafür, dass wir hier gute Arbeit leisten.“
Auswahltest in Leverkusen lief gut
Mehrere Aufnahmeprüfungen hatte Malagón schon hinter sich, als er zu dem Auswahltest nach Leverkusen fuhr. „Bis dahin hatte ich immer gedacht, das lief ja ganz gut, aber dann hatte irgendwas nicht geklappt. Nun war es anders. Der erste Test war gut, nach dem Zweiten war ich immer noch positiv gestimmt und dann lief auch die Tauchübung“, erinnert er sich. Selbst als das Willkommensschreiben der Leverkusener Wehr eintraf, konnte er es immer noch nicht glauben, dass er nun seinen Traumjob bekommen hat.
Warum es sein Traumjob ist, weiß der Spanier auch: „Ich glaube, wer bei der Feuerwehr ist, der hat dieses Helfersyndrom. Wir wollen alle einfach helfen.“ Er erinnert sich an den zu Anfang erwähnten ersten Einsatz. „Das Herz rast, man sucht seine Schuhe, ist voller Adrenalin, wenn man auf der Wache ankommt. Das dauert schon ein paar Einsätze, bis man ruhiger wird.“ Das ist er zwar nun, aber ganz ohne Gefühle verläuft eben kein Einsatz.
Emotionen gibt es immer
Denn auch die Emotionen, die rund um einen Einsatzort vorhanden sind, die bewegen Malagón. „Es gibt einige Einsätze, an die man sich erinnert, aber am meisten in Erinnerung geblieben ist mir ein Motorradunfall“, berichtet der Wehrmann. Durch Zufall sei er an der Wache gewesen und rückte mit aus. Der Unfallort sollte von der Feuerwehr abgesichert werden, da dort ein Rettungshubschrauber landen musste. „Der Motorradfahrer lag dort, als ob er schlafe. Ganz bewegend für mich war, als seine Motorradfreunde dazu kamen, sie weinten und waren voller Sorge und ganz verzweifelt. Dieses Bild werde ich einfach nie vergessen.“ Über Einsätze rede man anschließend dann auch unter Kollegen, sei aber im Dienst ruhig und professionell. „Sonst kann man da gar nicht vernünftig arbeiten.“
Ein Hobby mit viel Verantwortung
Das Kameradschaftliche, das sei mit ein Grund, wieso Malagón sich damals für die Feuerwehr entschieden hat. „Wir können über alles reden, arbeiten intensiv zusammen, aber haben auch gemeinsam Spaß. Das ist dann wie eine große Familie.“ Man lerne viele Menschen kennen. Das habe auch den positiven Nebeneffekt, unterschiedliche Persönlichkeiten aus diversen Berufsgruppen kennenzulernen. „Ob es der KFZ – Mechaniker ist, der Versicherungsvertreter, man kann sich hier und da Ratschläge einholen. Man kennt sich und vertraut sich eher, als wenn man zu einer fremden Person müsste“, findet Malagón.
Was die Wehr für ihn so besonders macht? „Wir übernehmen alle so viel Verantwortung – und das in Städten wie in Heiligenhaus alle rein Ehrenamtlich. Da freuen wir uns über jeden, der dazu kommt.“ Malagón selber hat auch kein anderes Hobby: „Ich kann mir nichts anderes vorstellen als ein Leben für die Feuerwehr.“ Und dass es solche Leute gibt, darüber kann Heiligenhaus froh sein.
>>> MITMACHEN BEI DER FEUERWEHR
- Wer Lust hat, mal bei einem Übungsdienst dabei zu sein, kann heute (10. März) um 19 Uhr zur Wache an die Friedhofsallee kommen. Der Übungsdienst findet alle zwei Wochen freitags statt.
- Auf waz.de/feuerwehrleben gibt es alle weiteren Folgen und Infos. Die Feuerwehr hat auch eine eigene Facebookseite und eine Homepage: fw-heiligenhaus.de. Infos: 02056/93250