Heiligenhaus. . Heiligenhauser sorgen sich um Tiere, die durch die Entschlammung am Teich aufgeschreckt werden. Kreis, Ruhrverband und Anwohner finden Lösung.

  • Am Gewässer in der Abtsküche wird es in den kommenden Monaten unruhig werden
  • Beteiligte Akteure und Anwohner haben sich auf einen Lösungsweg verständigt
  • Wasserbewohner, die aufgefunden werden, sollen gesammelt und an Tierfreunde vermittelt werden

Krisengespräch am Teichufer: Am Gewässer in der Abtsküche wird es in den kommenden Monaten unruhig werden, denn wie berichtet, soll im Auftrag des Ruhrverbandes der Stauteich entschlammt werden. Doch was passiert mit den Tieren, die sich in und am Teich angesiedelt haben? Während die Baugerätschaften im Hintergrund brummen, suchen Ruhrverband, Untere Naturschutzbehörde des Kreises und Anwohner Rainer Bahlmann nach Lösungen.

Wie Bahlmann sorgen sich viele Heiligenhauser um die Tiere im Stauteich. „Die Maßnahme muss sein, das ist logisch. Aber wie können wir den Tieren helfen, die von den Arbeiten aufgeschreckt werden?“, fragt Bahlmann in die Runde. Viele der Teichbewohner haben im Winter ihren Stoffwechsel herunter gefahren, verbringen die kalte Jahreszeit in einer Winterstarre.

Netzwerk für Wasserbewohner

Spaziergänger und Tierfreunde befürchten, dass Schildkröten und Co. durch die Arbeiten des Nassbaggers gefährdet werden. „Die Tiere sind nicht in Gefahr“, beruhigt Michael Münch von der Unteren Naturschutzbehörde.

Am Stauteich trafen sich (v.l.) Reinhard Kolbe vom Ruhrverband, Michael Münch von der Unteren Naturschutzbehörde und Anwohner Rainer Bahlmann
Am Stauteich trafen sich (v.l.) Reinhard Kolbe vom Ruhrverband, Michael Münch von der Unteren Naturschutzbehörde und Anwohner Rainer Bahlmann © Alexandra Roth

Der Ruhrverband habe eigens nach einer umweltschonenden Methode zur Entschlammung des Teiches gesucht. Und sie mit dem niederländischen Spezial-Unternehmen gefunden, das nun am Stauteich seine Gerätschaften aufbaut. „Die Tiere sollen so wenig wie möglich gestört werden“, sagt Michael Münch.

Damit die Teichbewohner nicht in das Rohr des Nassbagger flutschen können, der sich nur sehr langsam über das Gewässer bewege, sei dort eine Art Netz angebracht. „Die Tiere bleiben vor dem Netz hängen“, erklärt Reinhard Kolbe vom Ruhrverband. Dort können sie von den Mitarbeitern des beauftragten Unternehmens abgefangen werden.

Und nun kommt Anwohner Rainer Bahlmann ins Spiel. Gemeinsam mit den Vertretern von Ruhrverband und Naturschutzbehörde sucht er nach Wegen, diesen aufgefangenen Tieren zu helfen.

Aufgeschreckte Tiere

Der Plan ist, in Zusammenarbeit mit dem für die Entschlammung beauftragten Unternehmen, die aufgeschreckten Wasserbewohner einzusammeln. Die Tiere sollen dann in einer geeigneten Wanne deponiert werden. Rainer Bahlmann, der direkt am Stauteich wohnt, will die Lebewesen dann abholen und sie vermitteln.

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Gerade für die am Stauteich ausgesetzten Schildkröten, sei das eine gute Lösung, finden alle Beteiligten. Die Tiere sind dort nicht heimisch und könnten in jeden Gartenteich umsiedeln. Erste Unterstützer hat Bahlmann schon gefunden. Nun sucht er nach weiteren Tierfreunden, die den Stauteich-Bewohnern ein neues Zuhause schenken möchten. „Wir bekommen das hin“, zeigt sich Michael Münch zuversichtlich.

„Ich bin sehr zufrieden mit der Lösung“, sagt der Heiligenhauser und freut sich über das zielorientierte Gespräch mit Ruhrverband und Kreisbehörde.

>>>HIER KANN MAN SICH MELDEN

  • Wer den Teichbewohnern, die unter Umständen in den Netzen des beauftragten Unternehmens landen, helfen möchte, kann sich an Rainer Bahlmann (0176/68187349) wenden.
  • Nach Auskunft des Ruhrverbandes soll der Nassbagger kommende Woche mit den Arbeiten auf dem Gewässer starten. Etwa dreieinhalb Monate soll die Entschlammung an dem Gewässer dauern.