Heiligenhaus. . Ruhrverband stellte das Vorhaben im Heiligenhauser Umweltausschuss vor. Umsetzung ist im Winter 2016/2017 geplant. Maßnahmen sind mit Naturschutzverbänden abgeklärt.

Die Sonne spiegelt sich auf der Wasseroberfläche, wo ein Schwanenpaar seine Kreise zieht. Enten watscheln über den Wanderweg rings um den Abtskücher Stauteich, Spaziergänger genießen auf den Bänken sitzend die Frühlingsluft. Ein Idyll, das im Spätherbst reger Bautätigkeit weichen wird. Die seit etlichen Jahren geplante Umgestaltung des Gewässers soll nun endlich realisiert werden.

Sie beginnt mit der Entschlammung, die der Ruhrverband durchführen wird. Dieser hatte den Stauteich in den 1920er und 30er Jahren als Betreiber der Kläranlage Abtsküche einst angelegt und ihn als Schönungsteich der gereinigten Abwässer, bevor diese in den Rinder- bzw. Vogelsangbach zurückgeleitet wurden, genutzt. Seit 2003 ist das aufgrund einer Modernisierung der Kläranlage nicht mehr nötig. Der Pachtvertrag mit der Stadt endete – der Teich fällt nun in die Zuständigkeit des Bergisch Rheinischen Wasserverbandes (BRW). Im Frühjahr 2007 wurde das Biotop (obwohl künstlich angelegt) als „geschützter Landschaftsbestandteil“ in den Landschaftsplan des Kreises Mettmann aufgenommen.

Mit Ende des Pachtvertrages 2002 war vereinbart worden, den Stauteich ein letztes Mal zu reinigen. Und das soll nun endlich in der Wintersaison 2016/2017 in die Tat umgesetzt werden, erläuterte Christian Lux, Regionalbereichsleiter beim Ruhrverband, am Dienstag vor dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt. Dazu wird der Wasserspiegel um 1,50 Meter abgesenkt. „Die Hälfte der Fläche bleibt“, erklärte der Bauingenieur, „die ökologische Funktionalität ist auf jeden Fall gewährleistet.“ Fische werden im Stauteich jedoch dann keine Heimat mehr haben. Sie werden eingefangen und einige von ihnen in der Möhnetalsperre ausgesetzt.

Ein Damm trennt das Gewässer

Da die Maßnahme in der Winterzeit standen finden, seien nahrungssuchende Vögel seltener zu erwarten. „Alle Maßnahmen sind im Übrigen mit den Naturschutzverbänden abgeklärt“, versicherte Lux dem Gremium.

Weitere Umgestaltung

Wenn der Ruhrverband den Abtskücher Stauteich entschlammt hat, geht es weiter mit den Umgestaltungsmaßnahmen des Bergisch Rheinischen Wasserbandes.

Der BRW plant, den Rinderbach, der jahrzehntelang durch den Abtskücher Stauteich verlief und zur Rossdelle hin erst wieder ein eigenes Bachbett hat, an den Rand zu verlegen.

Ein in der Mitte des Gewässers errichteter Damm ermöglicht es, den Teich in Teilbereichen trocken zu legen und dort mit einem Bagger den Schlamm aufzunehmen. Lux: „Je kälter es ist, desto besser.“ Im verbliebenen Gewässer werden dann Saugbagger ihre Arbeit tun. „Allein, um dort keine Fische anzusaugen, ist es wichtig, dass die Tiere vorher entfernt werden.“ Erwartet wird eine Menge von 20 000 Kubikmetern Schlamm. Eine Menge, die sich in Zukunft dort nicht wieder ansammeln werde, versicherte der Ruhrverband-Fachmann. „Denn der Teich hat für die Kläranlage ja keine Funktion mehr.“

Der Baustellenverkehr wird über den Flurweg abgewickelt, der dazu allerdings besser ausgebaut werden muss. An der Schutzhütte soll ein Wendehammer entstehen. Anfang 2017 soll diese vom Ruhrverband vom Verfahren her präferierte Entschlammungsaktion beendet sein.