Heiligenhaus. . Am Abtskücher Stauteich in Heiligenhaus haben sich einige Kormorane niedergelassen. Täglich verspeist jeder von ihnen fast ein Kilogramm Fisch.

Sie sind wieder da. Vier bis sechs Kormorane haben sich seit dem Spätsommer am Heiligenhauser Stauteich in der Abtsküche eingefunden. Und ihnen scheint es dort prächtig zu gehen, denn sonst wären sie schon längst in andere Gefilde weitergeflogen.

Einst vom Aussterben bedroht

Es ist ruhig am Stauteich, man hört das Entenschnattern, manchmal den fauchenden Schwan. Doch plötzlich hört man auch krächzende, kehlige Laute, die hier sonst nicht zu vernehmen sind. „Mama, was ist das für ein Vogel?“, fragt ein kleines Mädchen irritiert. Kormorane sind es, die selten, aber immer mal wieder, auch den Weg zur Abtsküche finden. So auch seit diesem Spätsommer. Teilzieher sind es, die sonst vermehrt in Nord- und Westeuropa, an Nord- und Ostsee leben oder in Teilen Südeuropas. Aber auch Seen ziehen sie an, denn schließlich verspeisen sie täglich fast ein Kilogramm Fisch. Das ist auch der Grund, wieso sie nicht oft gesehen werden, galt der Kormoran auch schon mal als ein vom Aussterben bedrohtes Tier, denn der Mensch ist oftmals kein Freund von ihm, vor allem Angler oder Teichbesitzer mögen ihn nicht.

Christa Reißner vom BUND Heiligenhaus freut sich darüber, dass die Kormorane nun am Stauteich sind. „Hier gibt es viele seltene Tiere, sie müssen sich hier ja scheinbar wohlfühlen“, sagt sie stolz. Stolz deswegen, weil Christa Reißner eine von den Umweltschützern ist, die sich intensiv für den Erhalt und Ausbau des Landschatsgebiets rund um den Stauteich engagieren. Mit Erfolg. „Wir haben hier einige ganz seltene Wassertiere. Und dass die Kormorane jetzt schon so lange hier sind, das ist ein gutes Zeichen.“ Besondere Rücksicht müsse man als Stauteichbesucher übrigens nicht nehmen, also nicht noch mehr als sonst. Kormorane seien nicht besonders scheu, aber vor allem wüssten die meisten Besucher hier auch, wie man sich bei den Wassertieren richtig verhält.

Es ist ein schönes Schauspiel, die seltenen Wasservögel zu beobachten. Sie sind hervorragende Taucher, flink sinken sie in den Stauteich ab und kommen elegant an anderer Stelle wieder hoch. Haben sie genug gegessen, machen sie auf den Pfeilern in der Mitte des Stauteichs oder auf Baumstämmen am Rand erstmal eine Pause. Besonders auffällig und ihr Markenzeichen ist dabei das Flügeltrocknen, bei dem sie ihre Flügel weit ausspannen und im Wind wehen lassen. Dieses Schauspiel ist herrlich zu betrachten und immer mal wieder einen Besuch an der Abtsküche wert.