Heiligenhaus. . Traditionell fordert der Hetterscheidter Bürgerverein den Bürgermeister zur Schneewette heraus. Wie wird es Neujahr aussehen?

Ein Sieg, okay, dass muss Heinz Nardmann zugeben, der war erschummelt: „In einem Jahr hat der Gesangsverein den Schnee mit Schubkarren angeschafft“, berichtet er lachend, während Bürgermeister Dr. Jan Heinisch und Hetterscheidts Bürgervereins-Vorsitzender Reinhold Unger ihre Wetten abgeben. Schnee oder kein Schnee am Neujahrstag um 11 Uhr – das ist seit 41 Jahren die Frage.

Auch interessant

Ein bisschen Schnee ist bei der Wettabgabe am Mittwochmorgen im Rathaus tatsächlich dabei: Kunstschnee als Deko. „Wo kriegt man den denn her?“, fragt Bürgervereins-Vorstandsmitglied Brigitte Pohl beim Bürgermeister schon mal vorsichtshalber nach. Aber natürlich achtet Schiedsmann Nardmann am Neujahrstag ganz akkurat darauf, dass alles mit rechten Dingen zugehen wird. „Letztes Jahr haben wir den Zollstock 2,50 Meter aufgefahren – aber es lag kein Zentimeter“, weiß Unger. Vier bis fünf Mal habe es überhaupt nur Schnee gegeben.

Als nette Veranstaltung zum Jahresauftakt, um zusammenzukommen, so fing die traditionelle Wette an. „Wir als Dorf wollten die anderen herausfordern, zunächst die Sparkasse, dann andere Vereine und nun seit vielen Jahren die Bürgermeister“, erklärt Nardmann. Und wird ein wenig sentimental: „Schade, Herr Heinisch, dann machen Sie das ja eventuell zum letzten Mal“, meint er im Hinblick auf Heinischs Landtagskandidatur.

Gute Nachrichten für die Hetterscheidter

Doch der verspricht: „Ich wette, beim 42. Mal im nächsten Jahr ist die Autobahn dann sogar schon offen.“ Und verführt den ein oder anderen Anwesenden fast zu einer zweiten Wette neben der Schneewette. Doch für die Hetterscheidter hat Heinisch gute Nachrichten: „Die Autobahn ist so gut wie fertig. Der Bau der Hülsbecker Brücke ist im Plan, die Ausschreibungen für die Lärmschutzwände geht demnächst raus.“

Auch interessant

Auch werde die Situation an der Velberter Straße entschärft, so Heinisch: „Freitag können wir die Baustelle asphaltieren, beim letzten Versuch war die Straße gefroren.“

Doch zurück zur eigentlichen Wette: Auf den Neujahrstag freuen sich schon alle Beteiligten. Für die Männer wird es einen Jahreskalender geben, für die Frauen einen Piccolo, und für jeden, der mag, einen Hetterscheidter Schneekorn. Bei nettem Zusammensein wird dann gemessen, ob Schnee liegt. Wer denn nun richtig gewettet hat, das wird am 15. Januar beim Neujahrsempfang des Bürgervereins in der Grundschule Hetterscheidt bekannt gegeben. „Der Glücklichere gewinnt“, resümiert Unger.