Heiligenhaus. . Hetterscheidter stimmten sich zusammen gemütlich auf das neue Jahr ein. Das 40-jährige Bestehen der Schneewette wurde zünftig gefeiert
„Meinst du, der Zollstock wäre lang genug dieses Jahr?“, bekam Heint Nardmann zu hören. Schnee gab es bei der Hetterscheidter Schneewette in diesem Jahr zwar nicht, aber die Stimmung war ausgelassen. Alle Nachbarn begrüßten sich freudig und wünschten sich warmherzig ein frohes und gesundes neues Jahr.
Zum 40. Mal bereits trafen sich die Hetterscheidter am Neujahrsmorgen in alter Tradition zur Schneewette vor der Sparkassenfiliale, bei der der Bürgerverein Hetterscheidt gegen den Bürgermeister wettet, wie viel Neuschnee auf einem Quadratmeter gefallen ist.
Daniela Hesse war heute das erste Mal dabei: „Denn nach Silvester früh aufzustehen, ist nicht so schön, aber das Besondere an der Schneewette ist, dass man die Zusammengehörigkeit der Siedlung stärkt. Der Schnee ist eher nebensächlich.“ Beim Blick auf das Beet stellte sie fest: „Es gibt keinen Schnee, aber dafür Rosen, das ist auch mal was anderes.“
Begrüßt wurden die Anwesenden vom zweiten Vorsitzenden des Bürgervereins, Reinhold Unger, der mit einer bunten 40 auf Papier gedruckt winkte, um die Aufmerksamkeit weg vom gemütlichen Quatschen hin zur eigentlichen Vermessung zu lenken. Er bedankte sich, „dass Heinz Nardmann, Ehrenmitglied des Bürgervereins, immer noch den Schiedskommissar spielt“. Der 88-Jährige verdiente sich einen herzlichen Applaus; bevor er seinen zwei Meter langen Zollstock zückte, um symbolisch die Höhe des Schnees zu messen, verkündete er den aktuellen Wettstand: „19 zu 19. Bei 39 Wetten lässt sich errechnen, dass eine Wette eliminiert wurde, weil in einem Jahr die Sänger von Hetterscheidt einen Schneeball angerollt haben. Das ist gegen die Regeln“, lachte er.
Bürgermeister Dr. Jan Heinisch musste sich an diesem Neujahrsmorgen von Ulrike Martin vertreten lassen, die sein Grüße ausrichtete und ein gesundes neues Jahr 2016 wünschte.
Die Zuschauer hatten ihren Spaß beim Klönen mit Nachbarn und alten Bekannten. Christel Altenrat-Baakes und ihr Gatte waren schon zum 15. Mal dabei: „Durch den Schnee mussten wir hier noch nie stapfen, aber auch in dem Jahr, als zehn Zentimeter Schnee lagen, war die Stimmung gut.“
Damals amtierender Bürgermeister Felix Wittmann, Sparkassenchef Hans Buschmann und BV-Vorsitzender Peter Rossmann sollten am Jahresanfang 1976 zusammenkommen, um Termine abzusprechen. Nach und nach entstand daraus dann die bekannte Schneewette. Schnee gab es selten, aber bei Sekt und Schneekorn konnten die Bürger immer gut ins neue Jahr starten.
Das Ergebnis dieses Jahres wird am 17. Januar verkündet werden: Nardmann vermutet, dass beide Seiten auf null getippt haben. „Vielleicht steht es dann ja 19,5 zu 19,5.“