Heiligenhaus. . Der Vorstand hat sich verjüngt. Programm-Flyer wurde an Haushalte verteilt, um weitere Mitglieder zu werben. Homepage wird überarbeitet.

Vom regnerischen Wetter ließen sich die Hetterscheidter beim Appeltaatenfest am ersten September-Wochenende nicht verdrießen. Jung und Alt war auf den Beinen, genossen auf dem Hof der Tersteegen-Grundschule nicht nur süßen Apfelkuchen und herzhafte Grillwürstchen, sondern es wurden Tassen bemalt, einer Vorführung der Polizei zugeschaut, Tombola-Lose gekauft und vor allem die Geselligkeit ge- und erlebt.

Für Reinhold Unger vom Bürgerverein Hetterscheidt ein Beweis für den starken Zusammenhalt unter den Bewohnern des nördlichen Ortsteils und für die gute Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Siedlergemeinschaft Hetterscheidt sowie von Hetterscheidt Aktiv. „Wir Vereine ergänzen uns bei solchen Festen in unseren Aufgaben“, sagt Unger, „auch wenn jeder ansonsten seine eigenen Veranstaltungen, sein eigenes Programm hat.“

Der im September 1927 im Gasthof Kuhs gegründete Bürgerverein Hetterscheidt ist der älteste Verein in dem Siedlungsbereich: Eines der ersten Anliegen war die flächendeckende Gasversorgung und die Installation von Straßenlaternen. In den 60er Jahren waren der Straßenausbau und die Einrichtung von Kindergärten und Schule wichtig. Veranstaltungen wie die Hetterscheidter Schneewette und das Appeltaatenfest wurden ins Leben gerufen. Fachvorträge und Ausflugsfahrten ergänzen das gesellige Programm. Doch auf dieses seit Jahren erfolgreiche Konzept mochte sich der Verein allein nicht mehr verlassen. Im März stellte er sich neu auf.

Aufgaben und Ziele

Gegenüber der Stadt- und Kreispolitik geht es um die Wahrnehmung von Bürgerinteressen. Der Verein unterstützt bei der Abwehr von umweltzerstörenden Baumaßnahmen.

Es geht ferner um die Förderung des Heimatgedankens und des Zusammengehörigkeitsgefühls sowie die Integration ausländischer Mitbürger.

Lediglich Heribert Bittner als erster Vorsitzender blieb im Vorstand, Leute wie Reinhold Unger als zweiter Mann sorgen nun für frischen Wind im Verein. „Ein klein wenig amtsmüde waren einige schon. Und als ich gefragt wurde, habe ich mir das reiflich überlegt, aber dann zugesagt“, erzählt der 65-Jährige, der seit kurzem im Ruhestand ist und nun schon eine neue Aufgabe gefunden hat.

Schneewette

Der Vorstand habe sich stark verjüngt, berichtet der zweite Vorsitzende. „Es geht darum, eine Brücke zu schlagen zwischen der Tradition und der Moderne.“ Vermehrt sollen junge Familien und Neuzugezogene angesprochen werden. „Hetterscheidt ist ja nicht nur der Ortskern. Dazu gehören auch Migua, Mönchssiepen, Dümgesweg.“ Mit einem neu gestalteten Flyer, der an die Haushalte verteilt wurde, konnten bereits einige Bürger neugierig gemacht werden. Immerhin an die 20 Neuzugänge verzeichnet der BV seitdem.

Eine neue Homepage ist in Arbeit, kündigt Reinhold Unger an. „Die alte war jetzt doch etwas hausbacken. Auch auf diesem Wege möchten wir junge Leute ansprechen.“ Und werden die alten Traditionen über Bord geworfen? Unger lacht. „Die Schneewette wird es in der alten Form zumindest noch in diesem Jahr geben.“ Hier sei es eher der Wettgegner, der Bürgermeister, der signalisiert habe, nicht mehr länger zur Verfügung zu stehen. Das habe im Verein dazu geführt, grundsätzlich über die Wettmodalitäten oder sogar eine Alternative nachzudenken.