Heiligenhaus. . BV Hetterscheidt und Bürgermeister treten bei der Schneewette gegeneinander an. Tippabgabe im Rathaus unter der Aufsicht von Schiedskommissar Nardmann.

Nach 33 Jahren war am Wochenende Schluss für „Wetten, dass...?“, die große Samstagabend-Fernsehshow. „Aber wir machen weiter“, sagt Bürgermeister Jan Heinisch und seine Wettpartner vom Bürgerverein Hetterscheidt nicken bekräftigend: Die traditionsreiche Hetterscheidter Schneewette geht in diesem Jahr in die 39. Runde.

Wetten, dass am 1. Januar auf dem Wettfeld vor der Sparkassenfiliale Hetterscheidt Schnee beziehungsweise kein Schnee liegt? Ihre entsprechenden Tipps für den Neujahrstag 2015 geben der Bürgermeister auf der einen und der BV-Vorsitzende Heribert Bittner auf der anderen Seite am Montag im kleinen Sitzungssaal des Rathauses ab. Schiedskommissar Heinz Nardmann nimmt die Umschläge entgegen und versiegelt sie. Der formale Akt ist getan – „im gebotenen Abstand zum Neujahrstag, damit vorher nicht die Wetterdienste befragt werden können“, betont Heinisch.

Der Bürgermeister ist seit 2010 beständiger Wettpartner als Vertreter der Stadt Heiligenhaus. Die Jahre zuvor, rekapitulieren die Organisatoren des Bürgervereins, gab es wechselnde Wettpartner – mal die Gesangs-, mal die Bürgervereine, mal die Pastöre und die Parteien. „Angefangen hat ja alles mit der Sparkasse“, weiß noch Heinz Nardmann, von Anfang an mit dem Zollstock und dem Thermometer am Neujahrsmorgen dabei. Anno 1975 gingen der damalige Sparkassendirektor Helmut Riechmann und Bürgermeister Felix Wittmann die erste Wette ein.

Seither ist das Zusammentreffen der Hetterscheidter Bürgerinnen und Bürger am Neujahrsvormittag ein festes Ritual. Nicht nur, um zu schauen, ob da Schnee im ein mal ein Meter großen Feld vor der Sparkasse liegt, sondern auch, um Freunde und Bekannte zu treffen. Um die 70 bis 80 Leute macht Heribert Bittner jedes Mal aus, die mit Sekt und Selters anstoßen. Und dem berühmten Hetterscheidter Schneekorn. „Es gibt Menschen, die haben tatsächlich alle Jahrgänge gesammelt“, weiß Nardmann.

Dreimal wurden im Laufe der über drei Jahrzehnte die Wettregeln geändert. Beispielsweise waren Schneehöhe und Temperatur in der Partnerstadt Zwönitz im Erzgebirge einige Jahre relevant. Nun geht es einfach um Schnee oder nicht Schnee.

Stete Konstante geblieben ist die Ergebnisfeststellung am dritten Sonntag im Januar im Rahmen eines Neujahrsempfangs: Schiedskommissar Nardmann lüftet dann das Wettgeheimnis. Der Bürgerverein liegt momentan vorn, „denn oft habe ich auf Schnee getippt und es lag keiner“, so Heinisch. Vielleicht klappe es ja diesmal...