Hattingen. . Gullydeckel kommen hoch, Läden stehen unter Wasser. Bei den starken Regenfällen am Montag wurden in Hattingen Straßen, Keller und Geschäfte in Welper, Blankenstein und Holthausen überflutet. An anderen Teilen der Stadt war hingegen nichts vom Unwetter zu spüren.

Land unter auf der einen Seite, wenige Tropfen auf der anderen: Während am Montag einige Hattinger gegen Wassermassen kämpfen mussten, blieben andere Teile der Stadt völlig trocken. Insgesamt aber war Hattingen von der Städten des Ennepe-Ruhr-Kreises am heftigsten von dem Starkregen betroffen. Nur hier musste die Polizei zu wetterbedingten Einsätzen ausrücken. Auch die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Gesamtschaden im Stadtgebiet: 20.000 Euro.

„Hier sind die Gullys hochgekommen, der Laden stand unter Wasser. So extrem hatten wir das noch nie“, berichtet Dirk Winter, Inhaber des Edeka-Marktes in Holthausen. Schon am Dienstag konnte der Betrieb wieder normal laufen – größerer Schaden entstand nicht. Aber auch aus Holthausen gab es andere Stimmen, die von einem Unwetter nichts bemerkt hatten. Fünf Liter Wasser pro Quadratmeter meldete die Wetterstation am Montag für Hattingen, 49 Liter dagegen in Sundern, 45 Liter in Weitmar. „Es ist schwer vorherzusagen, wo der Regen herunterkommt, weil die Schauer räumlich so begrenzt sind“, erklärt Wetterexperte Roland Vögtlin von Meteomedia.

Schwerpunkt der Einsätze für die Hattinger Feuerwehr war Welper. Einige Keller liefen in dem Stadtteil voll Wasser. „Die alarmierten Einsatzkräfte brauchten jedoch nicht überall tätig zu werden, da teilweise das Wasser auch wieder eigenständig abgelaufen war“, berichtet Feuerwehrsprecher Jens Herkströter.

Hüttenstraße gesperrt

Für massive Verkehrsbehinderungen sorgten Überschwemmungen im Bereich der Blankensteiner Hauptstraße, der Hüttenstraße und Am Büchsenschütz. Verstopfte Kanaleinläufe führten dort dazu, dass das Wasser nicht ablaufen konnte. Auf der Hüttenstraße von der Polizeiwache in Richtung Hattingen stand das Wasser zum Teil 30 bis 40 Zentimeter hoch. „Manche Autos sind dort immer noch sehr zügig durchgefahren“, berichtet Kai Klinkenberg, der das Spektakel von seiner Arbeitsstelle aus beobachtet hat. Die Hüttenstraße musste schließlich vorübergehend gesperrt werden. Die Polizei sicherte den Bereich ab.

An vier Einsatzstellen im Stadtgebiet mussten umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste von der Fahrbahn entfernt werden. An der Bruckner Straße war ein Baum auf ein Auto gestürzt. An einer anderen Stelle auf eine Tankstelle. Ein Dach wurde zum Teil abgedeckt. Verletzt wurde zum Glück niemand. Neben den Kräften der Hauptwache waren die freiwilligen Feuerwehr-Einheiten aus Mitte, Welper, Blankenstein und Holthausen fünf Stunden im Einsatz.

Jetzt soll es wettermäßig ruhiger werden, kündigt Rolan Vögtlin an: „Ab Mittwoch besteht erst einmal keine Unwettergefahr mehr. Es kann nur vereinzelt kurze Schauer geben, aber die sind harmlos.“