Hattingen. . Joachim Llambi, Chef-Juror der RTL-Sendung “Let’s Dance“, bringt Tänzern am Samstag in der Tanzschule Brand in Hattingen den Discofox und langsamen Walzer bei. In Interview erklärt der 49-jährige Spanier, wie er Tanzmuffel für die Bewegungen begeistern wird und warum der Spaß nicht zu kurz kommt.
Der Llambi kommt! In der Hattinger Tanzschule Brand können sich Tanzbegeisterte an diesem Samstag dem Urteil des Tanzprofis und Chef-Jurors der Fernsehsendung Let’s Dance stellen und von ihm Discofox und langsamen Walzer lernen. WAZ-Redakteurin Sabine Weidemann sprach mit Joachim Llambi (49) über die Kunst zu führen, positive Kritik und den Spaß am Tanzen.
Herr Llambi, aktuell sieht man Sie in der Jury von Let’s Dance. Besonders viel Kritik musste Bernhard Brink einstecken. Hätten Sie ihm Rhythmusgefühl beibringen können?
Joachim Llambi: Das ist grundsätzlich sehr schwierig. Und bei Brink ist das ausgeschlossen. Eigentlich kann sich jeder zur Musik bewegen. Er hat sich eben nur sehr schlecht bewegt.
Am Samstag unterrichten sie in der Tanzschule Brand in Hattingen. Wie werden Sie Tanzmuffel für die Bewegung begeistern?
Es muss immer aus eigenem Antrieb des jeweiligen Menschen kommen. Bei manchen ist das schwierig. Viele Frauen kennen das ja von ihren Männern. Aber die meisten in den Workshops sind Leute, die schon in die Tanzschule gehen. In anderthalb Stunden kann ich auch kein Wunderheiler sein. Aber ich werde besonderen Wert auf Technik und Haltung legen. Das wird aber eine amüsante Nummer. So schlimm wird es auch in Hattingen nicht werden.
Trauen sich die Männer, in Ihren Seminaren zu führen?
Wenn die Frauen es zulassen, ja.
Lassen sie es denn zu?
Oft lassen es die Tanzpartnerinnen nicht zu und übernehmen das Zepter. Warum soll es auch anders sein als in der Ehe. Ich erkläre dann, warum es wichtig ist, dass der Mann führt.
Und zwar weil?
Einer muss das Kommando haben, und wenn man sich die Tanzfiguren mal näher anschaut, sieht man, dass die Frauen viele Rückwärtsbewegungen machen. Der Mann dagegen sieht, wo er hintanzt.
Am Samstag soll es vor allem um den Discofox gehen. Ist das ein guter Einsteiger-Tanz?
Es wird einen Discofox geben und Standard und Latein gemischt. (Für Cha Cha Cha und Rumba gibt es Workshops in der Bochumer Filiale der Tanzschule - Anm. d. R.) Der Discofox ist ein guter Einsteiger-Tanz – wie auch der Cha Cha Cha und der langsame Walzer. Tango und Samba sind dagegen eher etwas für Fortgeschrittene.
Haben Sie einen Lieblingstanz?
Eigentlich keinen richtigen. Aber ich mag den Paso Doble – weil ich Spanier bin (Joachim Llambis Vater war Spanier, die Mutter Deutsche – Anm. d. Red.). Da gefällt mir die Show, die Aufmachung. Der Look ist toll.
Wie entscheidend ist beim Tanzen der Spaß und wie viel macht die Technik aus?
Die Technik ist die Grundlage. Wenn die stimmt, macht es auch mehr Spaß. Aber der Spaß muss im Vordergrund stehen. Das ist auch in meinen Workshops so.
Hat Let’s Dance das Tanzfieber der Deutschen geweckt?
Die Tanzschulen waren schon immer gut besucht. Der prozentuale Anteil ist nicht messbar, der durch Let’s Dance dazu kam. Es sind eher Leute, die vor zehn, zwanzig oder dreißig Jahren in der Tanzschule waren und jetzt wieder gehen, das schon. Aber ich erlebe, dass Grüppchen von Schülern in die Tanzschule gehen. Die interessieren sich dann aber eher für Streetdance. Die Tanzschulen müssen sich darauf einstellen. Ich bin eher ein Fan der klassischen Tänze, aber auch neue Tanzformen finde ich toll. Es zeigt die Vielseitigkeit des Tanzes.