RTL startet mit der siebten Staffel der Tanzshow „Let's Dance“ und erfüllt die Erwartungen der geübten Zuschauer wieder einmal mit: unerwarteten Talenten, peinlichen Sprücheklopfern, abgehalfterten Ex-Stars und gelenksteifen Einlagen. Ex-Dschungelcamp Nervensäge Marissa Marolt beweist Selbstironie.
Wie beinahe schon üblich bei der Auftakt-Sendung zur RTL-Show "Let's Dance" waren die positiven Überraschungen eher dünn gesät. Und das Fazit muss wohl auch deshalb lauten: ein Beginn mit wenig Schönem, viel Unbeholfenem und leider nur wenigen Charakter-Kandidaten, die aus der langweiligen „Ach, ihn/sie gibt es auch noch?“-Masse herausstachen.
Der einzige Kandidat, der es schaffte jede Lächerlichkeit aus vergangenen Fernseh-Engagements abzulegen, war Alexander Klaws. Den meisten als Gewinner der ersten DSDS-Staffel in Erinnerung, in der er höchstens durch seine Aerobic-Bewegungen im Bereich Tanz auffiel, zeigte er auf der Tanzfläche Körperspannung, Leidenschaft und wahres Talent.
Und genau damit setzte er das Niveau der Sendung gehörig herauf. Die Jury zeigte sich begeistert. Gut, von Jorge Gonzales ist man Lob, über Mitgefühl, bis hin zu Mitleid alles gewöhnt. Aber auch Motsi Mabuse und vor allem der knallharte Kritiker Joachim Llambi lobten. „Das war das beste Opening aller Staffeln.“ Acht von zehn Punkten gab es von allen drei Jury-Mitgliedern.
Bernhard Brink stakste übers Parkett
Es war wohl nicht nur der extreme Kontrast zum ersten Tanzpaar – der selbsternannte Schlager-Titan Bernhard Brink bewegte sich hölzern und damit direkt ins Aus. An der Seite von Profi-Tänzerin Sarah Latton wirkte er wie ein alter, lauffauler Hund an der Leine. Leider konnte er aber auf die Anruf-Kraft seiner Fans zählen und wird so auch in der nächsten Sendung versuchen, die Hüften im Takt zu bewegen.
Noch schlimmer ist da nur, dass die Zuschauer auch wieder mit seinen platten Wortwitzen bombadiert werden.
Natürlich durfte auch ein weiteres Element der RTL-Show nicht fehlen: die Herz erwärmenden, die Mut machenden Geschichten. Bei dem einen brachten sie tatsächlich Nähe, bei der anderen wirkten sie wie die Ausrede eines Sänger-Contest-Kandidaten.
Der ehemalige Freistil-Ringer Alexander Leipold arbeitete sich mit großer Kraft nach drei Schlaganfällen wieder zurück ins Leben. Lernte Sprechen und überwand eine halbseitige Lähmung. Das zeigte Kampfgeist und beeindruckte nicht nur die Jury. Der Ex-Ringer schaffte es sofort auf Platz zwei der Jury-Wertung, direkt hinter den anderen Alexander.
Die andere Geschichte schickte Eiskunstläuferin Tanja Szewczenko ins Rennen. Die sehr durchwachsene Kritik der Jury beantworteten sie und Tanzpartner Willi Gabalier mit: „Sie war ja auch krank.“ Ja, gut. Gut vor allem, dass diese Story sang und klanglos und vor allem unbeachtet verhallte.
Selbstironie gewinnt: Larissa Marolt
Am Ende reichte es für Moderator Patrice nicht für den Einzug in die nächste Show. Er war wohl einfach zu unauffällig.
Ganz anders ging Larissa Marolt das Experiment „Let's Dance“ an. Schon im Vorfeld gab ihr Juror Joachim Llambi keine Chance und wünschte sich, sie würde lieber Zuhause bleiben. Gut, mit ihren Stolperern, Stürzen und Tolpatschigkeiten hatte Model Larissa im Dschungelcamp schon für mächtig Aufsehen gesorgt.
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Und wer ein wahres Medien-Mädchen ist, weiß wie man dieses Image zum Vorteil nutzt. Larissa begann ihren Tanz zu den bekannten Beats der RTL-Dschungelshow, in Safari-Montur und mit einem Sturz in eine Palme.
Doch mit dem dann Folgenden entlockte sie sogar dem härtesten Kritiker, Joachim Llambi, ein … nun ja, man kann es schon Lob nennen: „Fürs erste Mal und dafür, dass du sonst so verpeilt bist, war das gut.“
Der selbstironische Auftritt von Larissa Marolt war ganz sicher ein Highlight der Sendung. Und genau so soll es sein. Denn „Let's Dance“ ist vor allem eines: Unterhaltung. Und davon wird es vermutlich einiges geben in den kommenden Wochen